Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)
danach.
Und spürte genau in dem Augenblick, wie etwas in seinem Kopf explodierte.
24. KAPITEL
Was für ein Tag! Erst Kummer, dann Juwelen, dann Pistolen, und schließlich summe ich Lieder aus Disney-Zeichentrickfilmen.
O nein! Um Himmels willen! Habe ich ihn etwa umgebracht?“ Ava ließ benommen die halb volle Magnumflasche fallen, mit der sie Tony k. o. geschlagen hatte. Champagner lief glucksend aus dem Flaschenhals auf den Teppich, doch das registrierte sie kaum. Als sie sah, wie sehr der Sicherheitsmann darauf konzentriert war, dass Poppy ihm die Haarklammern gab, schien es eine gute Idee zu sein, diese Chance zu nutzen. Jetzt hatte sie schreckliche Angst, ihn umgebracht zu haben. Ich habe einen Mann getötet. Warum nur wollte ich Cade auf keinen Fall meine Liebe gestehen? Und jetzt habe ich einen Mann getötet!
Vor lauter Aufregung ging ihre Atmung flach und stoßweise.
Jane eilte zu ihr und stieß die Waffe, die neben Tony zu Boden gefallen war, mit der Spitze ihrer knöchelhohen Stiefelette unter einen Sessel. Dann stand sie vor Ava.
Die sie keuchend anstarrte. „Kriege … keine … Luft … mehr.“
„Du hyperventilierst“, sagte ihre Freundin in einem Ton, der zugleich brüsk und mitfühlend war. „Halt dir beide Hände vor Mund und Nase, und konzentriere dich auf deine Atmung.“ Jane massierte ihr sanft die Schultern, während sie mit ihr sprach. „Ein und aus, ganz langsam. Ja, genau so. Ich weiß, wie du dich fühlst. Du weißt, dass das stimmt, weil ich eine solche Situation einmal mit Ives erlebt habe. Allerdings bezweifle ich, dass der Wachmann tot ist. Also atme einfach ganz ruhig ein und wieder aus.“
„Janie hat recht“, meldete Poppy sich zu Wort. „Schau dir seinen Rücken an. Der atmet noch. Du hast ihn bloß bewusstlos geschlagen.“ Sie ging in die Hocke und legte zwei Finger an die Halsschlagader des Mannes. Dann sah sie zu Ava auf. „Der Pulsist deutlich zu fühlen. Wir sollten ihn lieber fesseln, bevor er wieder zu sich kommt.“ Sie wandte sich an Beks. „Meinst du, du könntest etwas besorgen? Ich rufe Jas…“
„Keine Bewegung!“, brüllte eine tiefe Männerstimme, die alle im Raum zusammenzucken ließ. Beks und Jane stießen Schreie aus, Ava schnappte vor Schreck nach Luft. Das hatte immerhin zur Folge, dass sie wieder vernünftig atmen konnte.
Ein Mann kam hereingestürmt und wedelte mit einer Pistole in den ausgestreckten Armen, um den Raum zu sichern.
Poppy erkannte ihn zuerst. „Jason! Dem Himmel sei Dank! Bin ich froh, dich zu sehen. Aber könntest du bitte diese Kanone herunternehmen?“ Aber ihr Mann war schon dabei, seine Pistole zurück ins Halfter zu stecken, nachdem er den bewusstlosen, unbewaffneten Tony am Boden gesehen hatte.
„Danke“, sagte Poppy noch einmal inbrünstig. „Für heute Abend waren wirklich schon genügend Waffen auf mich gerichtet.“
„Ich habe schon befürchtet, dass ich euch hier finden werde“, erklärte Jason. „Er hat euch mit einer Waffe bedroht?“ Im Nu war er bei Tony und fesselte ihm die Hände mit Plastikhandschellen auf den Rücken, wobei er nicht allzu sanft vorging. Nach getaner Arbeit richtete er sich wieder auf und schloss Poppy fest in die Arme. „Geht es dir gut?“, erkundigte er sich und sah ihr liebevoll ins Gesicht. „Und dem Baby?“
Ava beobachtete, wie ihre Freundin die Umarmung ihres Mannes erwiderte und, das Gesicht an seine starke Brust geschmiegt, beruhigende Worte flüsterte. Das will ich auch, dachte sie unwillkürlich. Sie war so in den Anblick der beiden und ihre eigene Sehnsucht vertieft, dass sie den Mann zunächst nicht bemerkte, der hinter Jason den Raum betreten hatte.
Der Mann, der jetzt direkt auf sie zukam.
„Cade!“ Sie lief ihm entgegen und warf sich ihm in die Arme. Er drückte sie so fest an sich, dass sie beinah erneut keine Luft mehr bekam.
Doch nichts hatte sich jemals besser angefühlt. Oder richtiger.
Er umfasste ihr Kinn und sah ihr ins Gesicht. „Alles in Ordnung mit dir?“
„Jetzt, wo du da bist, ja. Es tut mir schrecklich leid wegen gestern Abend.“
„Mach dir deswegen keine Sorgen.“ Er strich ihr zärtlich über die Haare, ehe er den Blick auf seine Assistentin richtete. „Wie steht’s mit dir, Beks?“
Die junge Frau nickte, was ihre bunten Haare in Schwingungen versetzte. „Ich bin okay. Aber ich bin echt froh, dass es vorbei ist.“
„O Mann, ich auch“, pflichtete Ava ihr leidenschaftlich bei und stellte fest, dass Cades unverschämt
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