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Vorhang auf fuer Allie

Titel: Vorhang auf fuer Allie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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bekommt.«
    Wenn sie glaubt, das würde mich aufhalten, hat sie sich aber getäuscht!
    An diesem Abend schlich ich mich nach unserer Rückkehr
und Dads Gassigehen mit Marvin aus dem Haus und zerrte das Zu-Verkaufen-Schild aus dem Boden, das Mrs Klinghoffer in unseren Vorgarten gerammt hatte. Ich versteckte es hinter dem Schutthaufen auf der Baustelle hinter unserem Haus.
    Wenn sie mich erwischen, wird die Strafe härter ausfallen als Nachtisch-Entzug. Das weiß ich. Dann würde ich mit Sicherheit kein Kätzchen bekommen. Aber wenn außer mir keiner etwas zur Rettung der Familie unternimmt, dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als es selbst zu tun. Was ist schon eine kleine Katze (erst recht eine, die man noch gar nicht hat), wenn man eine ganze Familie vor allem Bösen, insbesondere einer Zombie-Hand beschützen muss?
    Dabei hätte ich schon gerne ein Kätzchen gehabt, so eins wie das winzige grauschwarz gestreifte aus Glas in Ericas Puppenhaus. Ich würde es Maunzerle nennen - kurz Maunzi - und ihm ein rosafarbenes Halsband umbinden und es jede Nacht neben mir auf dem Kopfkissen schlafen lassen.
    Wenn ich so ein Kätzchen hätte, wäre es egal, wenn ich nicht mehr jede Nacht aus dem Fenster gucken und den Funkturm blinken sehen würde. Ich könnte auch ohne gut einschlafen, wenn Maunzi neben mir schnurren würde.
    Aber was wäre ich für eine Tierhalterin, wenn ich ein Kätzchen in ein kaltes und düsteres Haus holen würde, wo ihm die Zombie-Hand vom Dachboden schon bald die Eingeweide
rausreißen würde? Also, das kann ich einem unschuldigen Kätzchen wirklich nicht antun!
    Vor allem wenn ich dieses Kätzchen sowieso nur kriegen würde, wenn wir umzögen. Ich wusste jetzt hundertprozentig, dass dies das Letzte war, was ich wollte. Klar, es würde mir leidtun, Erica nicht zur Freundin zu haben. Es wäre einfach toll gewesen, eine Freundin zu haben, die keine Heulsuse ist. Aber ich konnte nicht zulassen, dass meine Eltern unser Haus verkauften und in das neue zogen. Ich konnte es einfach nicht.
    Man kann seine Familie nicht in ein Geisterhaus ziehen lassen. Das ist noch nicht mal eine Regel. Das ist eine Tatsache.

Regel Nummer 6
    Egal, was Brittany Hauser verlangt, mach es. Alles andere wird dir nicht bekommen
    Außer Mary Kay schien noch jemand in meiner Klasse überhaupt nicht darunter zu leiden, dass ich vielleicht (na gut, wahrscheinlich) wegziehen würde. Scott Stamphley! Kein Wunder!
    Auf seine Art ist Scott gerecht, denn er kann alle Mädchen in unserer Klasse alle gleich wenig leiden. Grundlos, versteht sich.
    Leider kann man das von Mary Kay nicht behaupten. Sie war immer noch sauer auf mich, weil ich Scott von unserem Umzug erzählt hatte, und das ausgerechnet an ihrem Geburtstag, und obwohl ich geschworen hatte, es niemandem zu erzählen. Dabei war das eigentlich gar nicht meine Schuld gewesen. Irgendwie aber doch.
    Bis auf Mary Kay und Scott Stamphley waren meine Mitschüler total nett zu mir, seit sie von dem Umzug wussten.
    Ich wurde jetzt beispielsweise regelmäßig in Sport zur Mannschaftskapitänin gewählt. Das bedeutete, dass ich in jeder
Sportstunde mein eigenes Team zusammenstellen durfte. Das war aber noch nicht alles. Mrs Fleener gab mir jeden Tag Kakao, obwohl Mom nur für Milch bezahlt hatte. Außerdem stellte Mrs Myers meine besten Biologie- und Mathearbeiten auf das Regal neben dem Lehrerpult und wählte meine Hundebilder zum Aufhängen vor dem Kunstraum aus. Ich will ja nicht angeben, aber ich bin echt gut im Malen von Hunden, vielleicht weil wir einen zu Hause haben. Mir liegen vor allem sitzende und um Knochen bettelnde Hunde. Das waren die guten Nebenwirkungen des Umzugs. Deswegen wollte ich auch nicht jedem erzählen: »Wisst ihr was, wenn mein Plan klappt, ziehen wir gar nicht um. Aber trotzdem danke.«
    Es gab auch schlechte Nebenwirkungen der Umzieherei, die über das Zurücklassen meiner Steinesammlung, die mögliche Zombie-Hand auf dem Speicher, mein schreckliches Zimmer, den Wechsel auf die neue Schule und all das hinausgingen.
    Dazu gehörte, dass Brittany Hauser und ein paar andere Mädchen wegen meines Streits mit Mary Kay besorgt waren und versuchten, uns wieder zusammenzubringen. Dafür dachten sie sich Gründe aus, weshalb wir beim Mittagessen zusammensitzen sollten, und sagten: »Oh, heute müssen alle, die Blau tragen, rechts am Tisch sitzen, ja genau, rechts …«
    Sie wollten mich dazu überreden, Mary Kay auszusuchen, wenn ich in Sport eine Mannschaft

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