Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Vorhang auf fuer Allie

Titel: Vorhang auf fuer Allie
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
Vom Netzwerk:
zusammenstellen musste. (»Allie, nimm doch Mary Kay. Sie ist total gut in Volleyball!«)

    Wahrscheinlich dachten sie, wenn wir zusammensäßen oder Mary Kay in meiner Mannschaft wäre, müssten wir miteinander reden. Und wenn wir erst mal wieder miteinander redeten, wären wir wieder Freundinnen. Dann wäre alles wieder gut.
    Diese Mädchen kapierten einfach nicht, dass nie wieder alles gut sein würde, weder mit dem Umzug noch zwischen Mary Kay und mir. Damit war es vorbei, seit ich Mary Kay den Teigschaber in den Hals gerammt hatte. Deshalb hatte ich ja überhaupt angefangen, Regeln aufzuschreiben. Nicht dass außer Mary Kay irgendwer davon wusste. Trotzdem.
    Egal, was auch immer Brittany und ihre Freundinnen sich ausdachten, um Mary Kay und mich wieder zusammenzubringen - nichts davon klappte. Denn jedes Mal, wenn Mary Kay neben mir landete - ob zufällig oder absichtlich -, merkte sie, was gespielt wurde, und stolzierte hocherhobenen Hauptes davon. (Ehrlich gesagt, war ich nur allzu bereit, mich wieder mit ihr zu vertragen.)
    Wenn sie in Sport in meiner Mannschaft war, hielt sie sich so weit von mir entfernt wie irgend möglich, zum Beispiel weit außerhalb des Spielfeldes, wo nie ein Ball hinkam. So konnte sie immer kreischend in Deckung gehen, wenn ihr ein Ball so nahe kam, dass sie ihn hätte fangen können.
    Ich sagte zu Brittany, sie sollte es aufgeben. Wie meine Mutter schon sagte, ist Mary Kay nachtragender als jeder andere
Mensch, sogar nachtragender als meine Oma väterlicherseits. Seit Onkel Jay sein Medizinstudium abgebrochen hat, um Literatur zu studieren, hat sie kein Wort mehr mit ihm geredet. Und das ist drei Jahre her.
    Aber Brittany gab nicht auf. »Allie, ihr müsst weiter befreundet sein, du und Mary Kay. Seit dem Kindergarten seid ihr beste Freundinnen. Das ist eine viel zu lange Zeit, als dass ihr auseinandergehen dürftet, nur weil du Scott Stamphley von deinem Umzug erzählt hast.«
    »An ihrem Geburtstag«, ergänzte ich. »Nachdem sie mich gebeten hatte, es niemandem zu sagen.«
    Am Geburtstag einer Freundin ein Versprechen zu brechen, ist ein Verstoß gegen eine wichtige Regel. Das habe ich inzwischen verstanden. Schade, dass es jetzt zu spät ist.
    »Trotzdem«, sagte Brittany. »Du ohne Mary Kay ist wie Brot ohne Butter. Wie Salz ohne Pfeffer. Wie … wie …«
    »Ich ohne dich, Brit?«, fragte Courtney Wilcox hoffnungsvoll.
    Brittany musterte sie. »Äh, ja. So ungefähr. Allie, wir müssen es schaffen, dass ihr vor deinem Umzug wieder miteinander redet.«
    »Na ja.« Ich wollte ihr nicht sagen, dass ich gar nicht mehr so sicher war, ob der Umzug tatsächlich stattfinden würde. Mein Plan, das Haus vor dem Verkauf zu bewahren, schien aufzugehen. Bis jetzt hatten meine Eltern noch kein Wort darüber
verloren, dass das Zu-Verkaufen-Schild aus unserem Vorgarten verschwunden war. Damit war meine Aufgabe jedoch noch lange nicht erledigt, denn Mrs Klinghoffer hatte Anzeigen in die Zeitung und ins Internet gesetzt, und am nächsten Wochenende sollte ein Besichtigungstermin stattfinden. Aber ich konnte mich ja nicht um alles gleichzeitig kümmern.
    Dennoch hatte ich aus der Sache mit Scott Stamphley etwas gelernt. Meine Geheimnisse behielt ich jetzt sicherheitshalber für mich.
    »Weißt du«, sagte Brittany, »überlass das nur mir, okay?«
    Ich blinzelte. »Was soll ich dir überlassen?«
    »Die Sache mit Mary Kay. Ich habe einen Plan.«
    »Ach ja?« Ich wusste nicht, ob mir das gefiel.
    »Hmm«, sagte Brittany. »Einen fantastischen Plan, wenn ich das so sagen darf.«
    Das gefiel mir überhaupt nicht. Der letzte fantastische Plan von Brittany war gewesen, eine unbeliebte Vertretungslehrerin, die für die erkältete Mrs Myers gekommen war, loszuwerden. Dabei war herausgekommen, dass die Vertretungslehrerin im Lehrerzimmer heulte. Und dann kam Mrs Grant, unsere Direktorin, in die Klasse und strich uns für eine ganze Woche die Ballspiele in der Pause. Das machte Brittany vielleicht nicht viel aus, weil sie nicht gerne Baseball oder Softball spielt. Aber mir machte es eine Menge aus. Trotzdem sagte ich nichts dazu. Denn außer der Warterei, bis man dran ist, kann
ich beim Baseball nicht leiden, wenn Leute beim Spiel endlos darüber diskutieren, ob der Ball noch drin oder aus war. Das geht von der Spielzeit ab, und es dauert noch länger, bis man wieder dran ist. Diese Diskussionen sind schlimm.
    Am allerschlimmsten sind aber die Schlägerwerfer. Das sind die, die sich beim Spiel so ärgern,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher