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Vorhofflimmern

Vorhofflimmern

Titel: Vorhofflimmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Danninger
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der Zuneigung erfasste mich.
Niemals hätte ich ohne diesen Mann überleben können.
    „Desiderio, mir tut das alles so wahnsinnig leid.“ Meine
Stimme erzitterte vor Reue. „Wenn ich nicht so blöd gewesen wäre, dann wäre das
alles gar nicht passiert! Ich wäre heute Abend zu dir gefahren und hätte dich
zur Rede gestellt. Dann wäre alles geklärt gewesen. Ohne, dass du verletzt
wärst. Oh, Gott, ich weiß nicht, wie ich das jemals wieder gut machen soll!“
    „Das musst du auch nicht. Ich habe den Unfall selbst
verursacht. Du kannst absolut nichts dafür.“ Seine Stimme wurde immer leiser.
„Aber können wir bitte morgen darüber reden? Ich bin einfach… viel zu müde
jetzt.“
    Zärtlich streichelte ich ihm über die Wange. „Du musst auch
nichts mehr sagen. Jetzt bin ich an der Reihe. In deinem Brief steht alles, was
ich hören musste. Ich kann dir gar nicht sagen, wie mich deine Worte berührt
haben. Du hast mir direkt aus der Seele gesprochen.“
    Ganz vorsichtig, um ihm ja nicht weh zu tun, beugte ich mich
vor und schmiegte meinen Kopf an seinen Hals. Ruhig und bedacht flüsterte ich
ihm schließlich ins Ohr, was ich schon lange hätte sagen müssen: „Desiderio, du
bist ebenfalls meine zweite Hälfte. Obwohl ich mich so lange dagegen gewehrt
habe, wusste ich schon lange, dass wir zusammen gehören. Ich kann ohne dich
nicht mehr sein. Für mich gibt es nur noch dich.“
    Sein Atem ging ruhig und regelmäßig, aber ich wusste genau,
dass er mir zuhörte. Langsam hob ich meinen Kopf und strich beinahe andächtig
eine Strähne aus seiner Stirn.
    „Ich liebe dich“, sagte ich. „Schon immer und für immer.“
    Ich senkte mich auf seine Lippen hinab und küsste ihn sanft.
    Das leise Piepsen seines Pulses wurde deutlich schneller.
    Wenn ich mir vorher schon nicht sicher war, dass Desiderio
mich ebenfalls liebte, dann war ich es spätestens in diesem Moment zu hundert
Prozent.
    Denn das Herz konnte nicht lügen…

 
Kapitel 35
    Wir schrieben Ende Mai und die Sonne
lachte kraftvoll am Himmel. Es war ein herrlicher Tag. Selbst wenn es
geschüttet hätte wie aus Eimern, wäre er herrlich gewesen.
    Denn heute war Veras und Sebastians Hochzeit.
    Ich saß alleine am Brauttisch und ließ einen zufriedenen
Blick über den Trubel um mich herum schweifen.
    Warum ich am Brauttisch saß?
    Weil ich natürlich stolze Trauzeugin war!
    Der gesamte Tag war durch und durch perfekt gewesen.
Angefangen vom Standesamt, bis zur Kirche und anschließend hier auf der Feier.
Die absolute Traumhochzeit.
    Das war aber auch zu erwarten, schließlich hatte ich das
alles geplant!
    Und ja, ich war stolz auf mich.
    Vielleicht sollte ich mir ein zweites Standbein als
Wedding-Planer aufbauen. Falls das mit dem Innendesigner nichts werden sollte…
    Die Gesichter der Hochzeitsgesellschaft waren durchweg
zufrieden. Die einen waren in fröhliche Gespräche untereinander vertieft,
während die anderen ausgelassen auf der Tanzfläche ihre Runden drehten.
    Das Brautpaar wanderte gemeinsam von Tisch zu Tisch, um auch
ja mit jedem Gast ein paar nette Worte gewechselt zu haben.
    Vera sah wirklich toll aus.
    Ihr Kleid war ein Traum aus elfenbeinfarbenem Satin. Die
trägerlose Korsage passte ihr wie angegossen und der weite Rock schmiegte sich
bei jedem Schritt sanft an ihre Beine. Mit den sonnengelben Blumen im Haar, sah
sie aus wie eine Märchenfee.
    Sebastian fühlte sich inzwischen auch recht wohl, in seinem
hellen Smoking. Er hatte den gleichen Farbton, wie Veras Kleid, was uns einiges
an Überredungskunst abverlangt hatte. Zusammen mit dem schwarzen Hemd und der
hübschen Anstecknadel aus Sonnenblumen sah er absolut schneidig aus.
    Sonnengelb und Orange, das waren nämlich die ausgewählten
Farben der Dekoration. Die Farben passten perfekt zum Brautpaar. Warmherzig und
fröhlich.
    Zwischen den tanzenden Paaren entdeckte ich den Trauzeugen.
Frank. Er sah überglücklich aus und das freute mich aus tiefstem Herzen. Mit
einem Dauerlächeln im Gesicht wirbelte er zu den Klängen der Band seine neue
Freundin Lisa herum.
    Genau. Diese Lisa!
    Meine Arbeitskollegin.
    Noch etwas worauf ich stolz war, denn ich war der Auslöser,
dass die beiden zusammengefunden hatten.
    Ich hatte nämlich mein Versprechen von damals nicht vergessen
und Lisa zum abfeiern ins Go mitgenommen. Wir haben getanzt, gelacht, geschrien
und getrunken – und Ja: Sie hat gekotzt. Zwei ganze Tage lang.
    Toll, nicht wahr?
    Jedenfalls hatte sie in ihrem Vollrausch Frank mit

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