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Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Titel: Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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begann Leo erneut.
    »Ein bißchen«, gab Ti vorsichtig zu.
    »Nun, sie hat das Cay-Projekt gekillt. GalacTech steigt aus der Quaddie-Sache aus.«
    »Was? Na ja, das macht Sinn.«
    Leo wartete einen Herzschlag lang auf die logisch nächste Frage, aber sie kam nicht. Ti war kein Idiot, folglich hielt er sich absichtlich zurück. Leo machte unnachgiebig weiter: »Man plant, die Quaddies auf Rodeo hinunter zu verfrachten, in eine verlassene Arbeiterkaserne …« Er wiederholte das Szenario, das er vor einer Woche Pramod beschrieben hatte, und versuchte, von Tis Miene seine Wirkung abzulesen.
    Das Gesicht des Piloten blieb verschlossen und unbeteiligt.
    »Nun, das tut mir sehr leid für sie«, er schaute Silver nicht an,
    »aber ich kann überhaupt nicht sehen, was ich dabei tun soll. In sechs Stunden verlasse ich Rodeo auf Nimmerwiedersehen – was mir übrigens nichts ausmacht. Für mich ist es eine Abfallgrube.«
    »Silver und die Quaddies werden in diese Grube geworfen und dann wird der Deckel über ihnen festgeklemmt. Und das einzige Verbrechen, das sie begangen haben, ist technologisch obsolet zu sein. Bedeutet das Ihnen gar nichts?«, schrie Leo hitzig.
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    Ti richtete sich empört kerzengerade auf. »Sie wollen mit mir über etwas reden, das technologisch obsolet ist? Ich werde Ihnen etwas technologisch Obsoletes zeigen. Das hier!« Seine Hand berührte die Anschlüsse seines Implantats in der Mitte der Stirn und an den Schläfen und die Kanüle in seinem Nacken. »Das! Ich habe zwei Jahre lang ein Training mitgemacht und ein Jahr auf die Operation zur Einpflanzung meines Sprungpilotensets gewartet.
    Es ist eine Tensor-Bitcode-Version, weil GalacTech dieses Sprungsystem verwendet und auch einen Teil der Kosten übernommen hat. Trans-Stellar Transport und ein paar unabhängige Firmen benutzen es ebenfalls. Alle anderen im Universum stellen sich auf Necklin-Colordrive ein. Wissen Sie, wie hoch meine Chancen sind, von TST angestellt zu werden, nachdem ich von GalacTech gefeuert wurde? Null. Nix. Nada. Wenn ich die Stelle eines Sprungpiloten haben möchte, dann muß das hier chirurgisch entfernt werden und ich brauche ein neues Implantat. Ohne Job kann ich mir kein Implantat leisten. Ohne ein Implantat kann ich keinen Job bekommen. Scher dich zum Teufel, Ti Gulik!« Er saß da und keuchte.
    Leo lehnte sich vor. »Ich gebe Ihnen eine Pilotenkabine, Gulik«, sagte er deutlich. »Auf dem größten Sprungschiff, das je fliegen wird.« Bevor der Pilot ihn unterbrechen konnte, schilderte er schnell und detailliert seine Vision von der Umwandlung des Habitats in ein Kolonieschiff. »Da ist alles vorhanden. Alles, was wir noch brauchen, ist ein Pilot. Ein Pilot, der sich an das GalacTech-Flugsystem anhängen kann. Alles, was wir brauchen, sind – Sie!«
    Ti blickte ganz entsetzt drein. »Das ist nicht nur heller Wahnsinn, wovon Sie reden, das ist – schwerer Diebstahl! Haben Sie eine Vorstellung, wieviel die ganze Konfiguration wert wäre? Man 184
    würde Sie bis zum nächsten Jahrtausend nicht mehr aus dem Gefängnis rauslassen!«
    »Ich werde nicht ins Gefängnis gehen. Ich reise mit den Quaddies zu den Sternen.«
    » Sie werden in einer Gummizelle landen.«
    »Was wir vorhaben, ist kein Verbrechen. Das ist Krieg, oder so etwas ähnliches. Ein Verbrechen ist es, wenn Sie den Quaddies den Rücken zukehren und weggehen.«
    »Nicht nach den Gesetzen, die ich kenne.«
    »Also gut, dann ist es eine Sünde.«
    »O Mann!« Ti rollte mit den Augen. »Jetzt kommt es heraus. Sie sind von Gott beauftragt worden, nicht wahr? Lassen Sie mich bitte an der nächsten Station aussteigen.«
    Gott ist nicht hier. Jemand muß seine Arbeit übernehmen. Leo ließ schnell von diesem Gedankengang ab. Gummizellen, ja
    wirklich. »Ich hatte gedacht, Sie wären in Silver verliebt. Wie können Sie sie einem langsamen Tod überlassen?«
    »Ti ist nicht in mich verliebt«, unterbrach Silver überrascht.
    »Wie sind Sie denn auf diese Idee gekommen, Leo?«
    Ti schaute sie unsicher an. »Nein, natürlich nicht«, stimmte er matt zu. »Du … äh … du hast es immer gewußt, nicht wahr? Wir hatten nur eine kleine Abmachung, die für beide Seiten nützlich war, das ist alles.«
    »Das stimmt«, bestätigte Silver. »Ich habe Bücher und Vids bekommen, Ti bekam Erleichterung von physiologischem Stress.
    Männliche Planetarier brauchen Sex, um gesund zu bleiben, wissen Sie, sie werden mit Stress nicht fertig. Stress zerrüttet sie. Das liegt vermutlich

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