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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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nach oben. Nichts als eisiger Nebel – sie sanken unter die Wolkenschicht herab. Dann schob sich eine Silhouette über sie.
    Ein großer Liftvan, ein schwerer Luftransporter …
    »Das ist kein Systemversagen. Unser Feld wird intermittierend aufgehoben«, sagte er. »Man zwingt uns zum Landen.«
    Rowan schluckte und konzentrierte sich auf die Versuche, in den kurzen Phasen, da sie die Herrschaft über den Leichtflieger innehatte, dieselbe Höhe beizubehalten. »Mein Gott, sind die das schon wieder?«
    »Nein. Ich weiß nicht … vielleicht hatten sie Verstärkung.« Mit Adrenalin und Entschlossenheit zwang er seinen Verstand trotz des Sedativs zu funktionieren. »Mach ein Geräusch!«, sagte er.
    »Mach einen Platscher!«
    »Was?«
    Sie verstand nicht. Sie kapierte es nicht. Sie hätte – jemand hätte sollen … »Mach einen Absturz mit dieser Kiste!« Sie gehorchte nicht.
    »Bist du verrückt?« Sie landeten taumelnd, mit der rechten Seite nach oben und intakt, in einem öden Tal. Alles war voller Schnee und knackender Büsche.
    »Jemand möchte einen Fang machen. Wir müssen ein Zeichen zurücklassen, oder wir verschwinden spurlos von der Landkarte.
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    Kein Kommunikator«, er nickte in Richtung auf das erloschene Bedienungsfeld. »Wir müssen Fußspuren hinterlassen, etwas anzünden, irgendwas!« Er kämpfte mit den Sitzgurten.
    Zu spät. Vier oder fünf große Männer umringten sie in der Dämmerung, die Betäuber gezogen. Einer reichte hoch, öffnete seine Tür und zog ihn heraus. »Vorsichtig, verletzen Sie ihn nicht!«, schrie Rowan ängstlich und krabbelte hinterher. »Er ist mein Patient.«
    »Wir tun ihm nichts, Madame«, einer der großen, in Parkas gekleideten Männer nickte ihr höflich zu, »aber Sie dürfen sich nicht wehren.« Rowan blieb regungslos stehen.
    Er blickte wild um sich. Wenn er auf ihren Transporter zusprintete, konnte er dann …? Seine paar Schritte vorwärts wurden unterbrochen, als einer der Kerle ihn an seinem Hemd packte und einfach in die Luft hob. Schmerz zuckte durch seinen narben
    übersäten Rumpf, als der Mann seine Arme auf den Rücken drehte.
    Etwas kalt Metallisches klickte um seine Handgelenke. Das waren nicht die gleichen Männer, die in die Durona-Klinik eingedrungen waren. Sie ähnelten ihnen weder nach dem Aussehen noch nach den Uniformen und der Ausrüstung.
    Ein anderer großer Mann kam mit knirschenden Schritten durch den Schnee. Er schob seine Kapuze zurück und leuchtete mit einem Handlicht auf die Gefangenen. Er schien etwa vierzig Standardjahre alt zu sein und hatte ein zerfurchtes Gesicht, olivbraune Haut und dunkles Haar, das in einem einfachen Knoten zurückgebunden war. Seine Augen glänzten und waren sehr wachsam.
    Seine schwarzen Augenbrauen hoben sich verwundert, als er auf seine Beute starrte.
    »Öffne sein Hemd«, befahl er einem der Männer.
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    Der tat, wie ihm geheißen, und der Mann mit dem zerfurchten Gesicht leuchtete mit dem Handlicht auf das Geäst der Narben. Er verzog seine Lippen zu einem weißen Grinsen. Plötzlich warf er den Kopf zurück und lachte laut. Die Echos seiner Stimme verloren sich im leeren winterlichen Zwielicht. »Ry, du Narr! Ich möchte wissen, wie lang du brauchst, bis du dahinterkommst!«
    »Baron Bharaputra«, sagte Rowan mit dünner Stimme. Sie hob trotzig das Kinn.
    »Dr. Durona«, sagte Vasa Luigi seinerseits, höflich und amüsiert.
    »Ihr Patient, was? Dann werden Sie meine Einladung nicht abweisen und sich uns anschließen. Bitte, seien Sie unser Gast. Sie machen aus dem Ganzen ein kleines Familientreffen.«
    »Was wollen Sie von ihm? Er hat sein Gedächtnis verloren.«
    »Die Frage ist nicht, was ich von ihm will. Die Frage ist … was jemand anderer vielleicht von ihm will. Und was ich von diesem anderen will. Ha! Noch besser!« Er winkte seinen Männern und wandte sich ab. Sie drängten ihre Gefangenen in den geschlossenen Lufttransporter.
    Einer der Männer ging zu dem blauen Leichtflieger. »Wo soll ich den zurücklassen, Sir?«
    »Flieg ihn zurück in die Stadt und park ihn in einer Seitenstraße.
    Irgendwo. Ich seh dich dann zu Hause.«
    »Jawohl, Sir.«
    Die Türen des Transporters schlossen sich. Der Liftvan hob ab.
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KAPITEL 24
    Mark stöhnte. Lebhaft prickelnder Schmerz schoß durch ein dunkles Ekelgefühl.
    »Du gibst ihm eine Dosis Synergin?«, sagte eine Stimme überrascht. »Ich hatte es nicht so verstanden, daß der Baron diesen Kerl hier sanft angefaßt haben möchte.«
    »Möchtest du den

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