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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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inzwischen wissen, was ich aus diesem Durcheinander retten kann.« Ihre runzeligen Lippen entblößten ihre zornig zusammengebissenen Elfenbeinzähne.
    »Setz dich in Bewegung, Mädchen?«
    Rowan nickte gehorsam und widersprach überhaupt nicht, wie er ungehalten bemerkte. Sie hielt ihn fest am Arm und führte ihn über ein Lastenliftrohr hinab, durch ein Untergeschoß hindurch und in die unterirdische Klinik hinein. Auf deren zweiter Ebene führte eine verborgene Tür in einen schmalen Tunnel. Er kam sich vor wie eine Ratte in einem Labyrinth. Rowan hielt dreimal an, um an einer Sicherheitsvorrichtung etwas einzutippen.
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    Sie kamen in der unterirdischen Ebene eines anderen Gebäudes heraus, und die Tür verschwand hinter ihnen, ununterscheidbar von der Wand. Sie gingen weiter, durch gewöhnliche Versorgungstunnel hindurch. »Benützt du diese Route oft?« keuchte er.
    »Nein. Aber dann und wann wollen wir etwas herein-oder hinausschaffen, ohne daß es unsere Torwachen registrieren, denn die sind Baron Fells Leute.«
    Sie kamen schließlich in einer kleinen unterirdischen Garage heraus. Sie führte ihn zu einem kleinen blauen Leichtflieger, der schon etwas älter und unauffällig war, und verfrachtete ihn auf den Passagiersitz. »Das is' nich' richtig«, beschwerte er sich mit belegter Zunge. »Admiral Naismith – jemand sollte hinter Admiral Naismith her sein.«
    »Naismith hat eine ganze Söldnerflotte.« Rowan gurtete sich auf dem Pilotensitz fest. »Sollen sie sich mit seinen Feinden einlassen.
    Versuche dich zu beruhigen und halt den Atem an. Ich möchte dir nicht noch eine Dosis verpassen müssen.«
    Der Flieger stieg durch den wirbelnden Schnee hinauf und schwankte unsicher bei den Windstößen. Als Rowan beschleunigte, verschwand die Stadt, die sich unter ihnen ausdehnte, schnell in der Dunkelheit. Sie schaute auf sein erregtes Gesicht.
    »Lilly wird etwas unternehmen«, versicherte sie ihm. »Sie möchte auch Naismith haben.«
    »Es ist falsch«, murmelte er. »Es ist alles falsch.« Er kuschelte sich in die Jacke, die Rowan ihm umgelegt hatte. Sie stellte die Heizung höher.
    Ich bin der Falsche. Es schien, als besäße er keinen Wert an sich, außer seiner mysteriösen Macht über Admiral Naismith. Und wenn Admiral Naismith aus dem Handel verschwand, dann bliebe als einziger Interessent für ihn noch Vasa Luigi übrig, der Rache 557
    üben wollte für Verbrechen, die er sich nicht einmal erinnern konnte, begangen zu haben. Wertlos, unerwünscht, einsam und mit Narben übersät … Sein Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen, und in seinem Kopf hämmerte es schmerzhaft. Seine Muskeln taten weh, sie waren gespannt wie Drähte.
    Rowan war alles, was er hatte. Und anscheinend der Admiral, der gekommen war, um ihn zu suchen. Der möglicherweise sein Leben riskiert hatte, um ihn zu holen. Warum? Ich muß … etwas unternehmen.
    »Die Dendarii-Söldner. Sind die alle hier? Hat der Admiral Schiffe im Orbit oder was? Wieviel Verstärkung hat er? Er hat gesagt, es würde dauern, bis er seine Verstärkung kontaktiert. Wie lange? Wie sind die Dendarii hereingekommen, über einen kommerziellen Shuttlehafen? Können sie Luftunterstützung herbeirufen? Wie viele – wieviel – wo …« Sein Gehirn versuchte verzweifelt, nicht vorhandene Daten zu einem Angriffsmuster zusammenzusetzen.
    »Entspanne dich!«, bat ihn Rowan. »Wir können nichts tun. Wir sind nur kleine Leute. Und du bist nicht in der entsprechenden Verfassung. Du treibst dich noch in eine weitere Konvulsion, wenn du so weitermachst.«
    »Scheiß auf meine Verfassung! Ich muß … ich muß …«
    Rowan hob die Augenbrauen. Er legte sich mit einem enttäuschten Seufzer erschöpft zurück. Ich hätte das machen können … etwas machen können … Er lauschte auf nichts, vom Geräusch seines eigenen flachen Atems halb hypnotisiert. Besiegt.
    Erneut. Das gefiel ihm nicht. Er blickte brütend auf sein bleiches, verzerrtes Spiegelbild auf der Innenseite des Verdecks. Die Zeit schien zähflüssig geworden zu sein.
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    Die Lichter am Bedienungsfeld erloschen. Plötzlich waren sie schwerelos. Die Sitzgurte schnitten sich ein. Um sie herum begann schneller und schneller Nebel heraufzuströmen.
    Rowan schrie, fingerte an der Steuerung herum und klopfte aufs Bedienungsfeld. Die Lichter flackerten, und für einen Moment hatten sie wieder Schub. Dann verloren sie ihn wieder. Stotternd verloren sie an Höhe. »Was ist denn los, verdammt!« schrie Rowan.
    Er blickte

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