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Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Titel: Vorkosigan 12 Viren des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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eurer Lehensbeziehung kann ich euch nicht freigeben, genauso wie Kaiser Gregor mich nicht aus meinem Status als Vor entlassen kann. Nicht, daß wir nicht … übereinkommen könnten, einander für ausgedehnte Zeiträume zu ignorieren.« Elena schenkte ihm ein freundliches Lächeln, das ihn einen Augenblick lang ganz schrecklich an seine Mutter erinnerte, als sähe sie das ganze Vor-System als eine Halluzination, eine legale Fiktion, die nach Belieben modifiziert werden konnte. Ein Blick zentrierter Kraft, die wegen … nichts außerhalb ihrer selbst innehielt.
    Es war nicht fair, daß jemand sich ihm gegenüber veränderte, während er ihnen den Rücken zukehrte, weil er tot war. Sich zu verändern, ohne es ihm mitzuteilen oder um seine Erlaubnis zu bitten. Am liebsten hätte er aufgeheult über den Verlust, außer daß … du sie schon vor Jahren verloren hast. Diese Veränderung ist schon seit jeher auf dich zugekommen. Du bist nur pathologisch unfähig, eine Niederlage einzugestehen. Bei einem militärischen Führer war das manchmal eine nützliche Eigenschaft. An einem Liebhaber oder Möchtegern-Liebhaber ging sie jedoch auf die Nerven.
    Doch während er sich noch fragte, warum er sich den Kopf zerbrach, absolvierte Miles mit ihnen die entsprechenden Formalitäten der Vor. Jeder kniete sich vor ihn hin und legte seine oder ihre Hände in die seinen. Er drehte seine Handflächen nach außen und beobachtete, wie Elenas schlanke Hände aufflogen wie Vögel, die aus einem Käfig befreit worden waren. Ich habe nicht gewußt, daß ich dich eingesperrt hatte, meine erste Liebe. Es tut mir leid … »Nun, ich wünsche euch alle Freude«, fuhr Miles fort, als Elena sich erhob und Baz an der Hand nahm. Er brachte ein Zwinkern zustande. »Nennt das erste nach mir, ja?« Elena grinste. »Ich bin mir nicht sicher, ob es ihr gefallen würde. Milesanna? Oder Milesia?« »Milesia klingt wie eine Krankheit«, gab Miles verblüfft zu.
    »In diesem Fall also nicht. Es wäre mir nicht lieb, wenn sie aufwächst und mich in absentia haßt.« »Wann können wir abmustern?«, fragte Elena. »Wir befinden uns gerade zwischen zwei Kontrakten. Für die Flotte ist sowieso etwas Planetenurlaub vorgesehen.« »Bei Technik und Logistik ist alles in Ordnung«, fügte Baz hinzu. »Zur Abwechslung sind einmal keine Reparaturen nach der Mission notwendig.« Verzögern? Nein, laß es schnell über die Bühne gehen. »Sehr bald, nehme ich an. Natürlich werde ich Kapitänin Quinn informieren müssen.« »Kommodore Quinn«, sagte Elena mit einem Kopfnicken.
    »Das wird ihr gefallen.« Ganz unmilitärisch umarmte sie Miles zum Abschied. Er blieb reglos stehen und versuchte, ihren noch verweilenden Duft einzuatmen, als sich die Tür wispernd hinter ihnen schloß.
    Quinn erledigte Dienstliches drunten auf Zoave Twilight; Miles hinterließ, sie solle sich bei ihm melden, sobald sie auf die Peregrine zurückkehrte. Während er wartete, rief er auf seiner Komkonsole die Personalliste der Dendarii-Flotte auf und studierte Baz’ Vorschläge zur Nachfolge auf seinem Posten. Es gab keinen Grund, warum sie nicht funktionieren sollten. Hier diesen Mann befördern, den und jenen versetzen, um die Lücken zu schließen … Er versicherte sich, daß er nicht über den Entschluß der beiden schockiert sei. Schließlich gab es selbst für seine Fähigkeit zur Selbstdramatisierung Grenzen. Er war vielleicht ein bißchen aus dem Gleichgewicht, wie ein Mann, der daran gewöhnt war, sich auf einen dekorativen Spazierstock zu stützen, und dem dieser plötzlich weggenommen wurde. Oder einen Schwertstock, wie der des alten Kommodore Koudelka. Wenn es nicht um sein persönliches kleines medizinisches Problem gegangen wäre, dann hätte er gesagt, das Paar habe – vom Standpunkt der Flotte aus gesehen – sein Timing gut gewählt.
    Quinn kam schließlich hereingeschneit, schmuck und frisch in ihrer grauen Uniform, mit einem codegesicherten Aktenkoffer unter dem Arm. Da sie allein waren, begrüßte sie ihn mit einem unvorschriftsmäßigen Kuß, den Miles interessiert erwiderte. »Das schickt dir die Botschaft von Barrayar, Liebster. Vielleicht ist es ein Winterfest-Geschenk von Onkel Simon.« »Wir wollen’s hoffen.« Miles decodierte und öffnete den Koffer. »Ha! Tatsächlich! Ein Kreditbrief. Vorschuß für die eben beendete Mission. Das Hauptquartier kann gar nicht wissen, daß wir schon fertig sind – Illyan muß den Wunsch gehabt haben sicherzustellen, daß uns

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