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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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ausgewählt, weil Illyan sagte, es läge im schlechtesten Schusswinkel von…, hm, man hat von dort auch einen guten Blick auf den Garten. Würden Sie vielleicht gern einmal …?«Er wandte sich um, machte eine Geste, lächelte über die Schulter und führte sie hinaus und eine weitere Treppe hoch, um eine Ecke herum und ein Stück eines langen Korridors entlang.
    Das Zimmer, in das sie traten, hatte in der Tat ein
    Fenster mit einem guten Ausblick auf den Garten, doch alle Spuren des Knaben Miles waren getilgt. Jetzt war es als langweiliges Gästezimmer eingerichtet, mit kaum einer persönlichen Note, abgesehen von der Atmosphäre des märchenhaften Hauses selbst. »Wie lange haben Sie hier gewohnt?«, fragte sie und blickte um sich.
    »Genau genommen bis letzten Winter. Nach meiner Entlassung aus dem Militärdienst bin ich in den ersten Stock umgezogen.« Er warf sein Kinn hoch – sein gewohnter nervöser Tick. »Während der zehn Jahre meines Dienstes im KBS war ich so selten zu Hause, dass ich niemals daran gedacht habe, ich könnte mehr Platz brauchen.«
    »Zumindest hatten Sie Ihr eigenes Bad. Diese Häuser
    aus dem Zeitalter der Isolation sind manchmal…«Sie brach ab, als sich zeigte, dass die Tür, die sie beiläufig geöffnet hatte, in einen Wandschrank führte. Die Tür daneben musste zum Bad führen. Automatisch wurde ein sanftes - 39 -
    Licht eingeschaltet.
    Der Wandschrank war mit Uniformen voll gestopft –
    Lord Vorkosigans alte Militäruniformen, wie sie anhand der Größe und der exzellenten Maßarbeit erkannte. Schließlich wäre er nicht in der Lage gewesen, Standardmilitärkleidung zu tragen. Sie erkannte schwarze Arbeitsuniformen, kaiserliche Ausgeh-und Interimsuniformen und das Geglitzer der formellen, blau-roten Paradeuniformen. Auf dem Boden stand von einer Seite zur anderen eine Reihe von Stiefeln Wache. Alles war in gereinigtem Zustand weggeräumt worden, aber sein konzentrierter Geruch erfüllte noch die warme trockene Luft, die wie eine Liebkosung an ihrer Wange vorbeistrich. Sie atmete ein und fühlte sich von diesem militärisch-maskulinen Patschuli fast betäubt. Es schien direkt aus ihrer Nase in den Körper zu strömen, unter Umgehung des Gehirns. Nervös trat er an ihre Seite und beobachtete ihr Gesicht; der gut gewählte Duft, den er trug und den sie schon in der kühlen Luft seines Bodenwagens bemerkt hatte, ein schmeichelnder würziger Zitrusduft, der sauberen Männergeruch überlagerte, wurde plötzlich durch seine Nahe verstärkt.
    Dies war der erste Moment spontaner Sinnlichkeit, den sie seit Tiens Tod erlebt hatte. Oh, schon seit Jahren vor Tiens Tod. Es war peinlich, doch auch seltsam tröstlich.
    Bin ich unterhalb des Halses überhaupt noch lebendig? Sie wurde sich plötzlich bewusst, dass es sich um ein Schlafzimmer handelte.
    »Was ist das hier?« Sie bemühte sich, ihre Stimme nicht piepsig klingen zu lassen, und zog eine unbekannte graue Uniform auf deren Bügel heraus, eine schwere kurze Jacke - 40 -
    mit Epauletten, vielen geschlossenen Taschen und weißer Paspelierung sowie dazu passenden Hosen. Die Streifen auf den Ärmeln und die verschiedenen Kragennadeln, die den Rang anzeigten, waren ihr ein Rätsel, aber es schien eine Menge davon zu geben. Der Stoff fühlte sich seltsam feuerfest an, wie man es nur an ernsthaft kostspieliger feldmarschmäßiger Kleidung findet.
    Sein Lächeln wurde weich. »Nun ja.« Er ließ die Jacke von dem Bügel gleiten, den Ekaterin in der Hand hatte, und hielt sie kurz hoch. »Sie sind nie Admiral Naismith begegnet, oder? Er war meine bevorzugte Tarnung. Er –ich – habe jahrelang die Freie Dendarii-Söldnerflotte für den KBS kommandiert.«
    »Sie haben vorgegeben, ein galaktischer Admiral zu
    sein?«
    »… Leutnant Vorkosigan?«, führte er die Frage zu Ende.
    »Es hat als Maske begonnen. Ich habe Wirklichkeit daraus gemacht.« Er zog einen Mundwinkel hoch und murmelte Warum nicht?, hängte die Jacke an den Türknopf und schlüpfte aus seinem grauen Jackett. Darunter trug er ein blendend weißes Hemd. Ein Schulterhalfter an seiner linken Seite, das sie bei ihm nicht vermutet hätte, enthielt eine flache Handfeuerwaffe. Selbst hier ist er bewaffnet?
    Es handelte sich nur um einen Hochleistungsbetäuber, aber er schien ihn so unbefangen zu tragen wie sein Hemd.
    Wenn man ein Vorkosigan ist dann legt man das
    wahrscheinlich jeden Tag an.
    Er zog die Uniformjacke über; seine Anzughosen kamen
    der Jacke in der Farbe so nahe, dass er

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