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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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kaiserlichen Gewand würdevoll dahinschlendern. Also dann mal los…«
    unterschiedlich schnelle Schritte entfernten sich im
    Nieselregen.
    »Das ist eine Type, nicht wahr?«, sagte Ekaterin und
    musste fast lachen.
    »Wer? Byerly?«
    »Ja. Er ist sehr bissig. Ich konnte die Dinge kaum glauben, die er zu sagen wagte. Es fiel mir schwer, keine Miene zu verziehen.«
    »Auch ich kann das kaum glauben, was By sagt«,
    erwiderte Miles knapp. Er zog einen zweiten Stuhl vor die KomKonsole, so nahe an den ersten, wie er es nur wagte, und lud sie ein, sich zu setzen. »Woher sind die denn alle bloß gekommen?« Außer offensichtlich aus der Einsatzzentrale des kaiserlichen Hauptquartiers. Ivan, du Ratte, wir werden darüber noch ein Wörtchen miteinander reden müssen, was für Klatsch du in der Arbeit ausstreust…
    »Major Zamori hat letzte Woche die Professora
    besucht«, sagte Ekaterin. »Er scheint ein ziemlich netter Kerl zu sein und hat sich lange mit Nikki unterhalten – ich war beeindruckt, wie geduldig er war.«
    Miles war von Zamoris Grips beeindruckt. Zum Teufel mit dem Mann, denn er hatte entdeckt, dass Nikki einer von Ekaterins wenigen schwachen Punkten war.
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    »Vormoncrief ist vor ein paar Tagen zum ersten Mal
    aufgetaucht. Ich fürchte, der arme Mann ist ein wenig langweilig. Vorrutyer ist einfach heute mit ihm zusammen gekommen. Ich bin mir nicht sicher, ob er richtiggehend eingeladen war.«
    »Vermutlich hat er ein neues Opfer gefunden, von dem
    er nassauern kann«, sagte Miles. Die Vorrutyers schienen in zwei Varianten vorzukommen, extravagant und einsiedlerisch; Bys Vater, der jüngste Sohn seiner Generation, war ein misanthropischer Knicker der zweiten Sorte und kam nie in die Hauptstadt, wenn er es vermeiden konnte. »By verfügt offenkundig über keinerlei sichtbare Mittel zum Lebensunterhalt.«
    »Falls dem so ist, so macht er erfolgreich auf vornehm«, stellte Ekaterin fest.
    Armut von Vertretern der Oberschicht war ein Dilemma, mit dem Ekaterin sich identifizieren konnte, wie Miles erkannte. Er hatte nicht die Absicht gehabt, mit seiner Bemerkung Mitgefühl für Byerly Vorrutyer zu erzielen.
    Verdammt!
    »Ich glaube, Major Zamori war ein bisschen verstimmt, als die anderen ausgerechnet während seines Besuches ankamen«, fuhr Ekaterin fort. »Ich weiß nicht, wieso sie überhaupt hier waren«, fügte sie gereizt hinzu.
    Schauen Sie doch einmal in den Spiegel, hätte Miles ihr um ein Haar geraten. Er hob die Augenbrauen.
    »Wirklich!'«
    Sie zuckte die Achseln und lächelte ein wenig bitter.
    »Vermutlich haben sie es gut gemeint. Vielleicht war es
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    naiv von mir zu meinen, das hier«, sie deutete auf ihr schwarzes Kleid, »würde ausreichen, um mir solchen Unfug zu ersparen. Danke, dass Sie versucht haben, sie für mich nach Komarr zu verfrachten, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob es angekommen ist. Meine Andeutungen scheinen nicht zu funktionieren. Ich möchte halt nicht grob sein.«
    »Warum nicht?«, sagte Miles in der Hoffnung, er könnte sie zu dieser Denkweise ermutigen. Grobheit mochte allerdings bei By vielleicht nicht funktionieren; ebenso wahrscheinlich würde sie ihn anregen, einen Wettbewerb daraus zu machen. Miles unterdrückte den morbiden Impuls sich zu erkundigen, ob noch mehr ledige Herren in dieser Woche auf ihrer Schwelle aufgetaucht waren oder ob er gerade den gesamten Bestand gesehen hatte. Er wollte die Antwort darauf wirklich nicht hören. »Doch genug mit diesem – wie Sie sagen – Unsinn. Sprechen wir über meinen Garten.«
    »Ja, sprechen wir darüber«, erwiderte sie dankbar und rief die beiden Vid-Modelle auf, die sie Ländlicher Garten und Städtischer Garten getauft hatten. Sie beugten zusammen die Köpfe darüber, genau wie Miles es sich vorgestellt hatte. Er konnte den kräftigen Duft ihres Haares riechen.
    Der ländliche Garten war eine naturalistische Anlage mit aus Rinden gefertigten Pfaden, die sich – auf Böschungen, die der Landschaft angepasst waren – zwischen dicht gepflanzten einheimischen Arten schlängelten, mit einem gewundenen Wasserlauf und verstreuten Holzbänken. Der städtische Garten besaß starke rechteckige Terrassen aus gegossenem Plaston. die zusammen Gehwege, Bänke und - 120 -
    Kanäle für das Wasser darstellten. Mit einer Reihe
    geschickter, scharfsinniger Fragen gelang es Ekaterin Miles zu entlocken, dass sein Herz tatsächlich den ländlichen Garten bevorzugte, wie sehr auch sein Auge von den Plaston-Brunnen

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