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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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modernisierte, strahlend beleuchtete und reichlich mit - 138 -
    Stromanschlüssen versehene Küche war. Auf Pyms
    Nachfrage hin eilte Miles herbei, um das Territorium seiner Köchin zu verteidigen. Ma Kosti war eine bemerkenswerte Frau, die er nicht nur für den reibungslosen Betrieb seines Haushaltes, sondern auch für den Fortschritt seiner neuen politischen Karriere als wesentlich zu betrachten schien.
    Nach einer geflüsterten Erklärung von Seiten Marks, die Aussage Das Haus gehört euch sei lediglich eine höfliche Redensart und dürfe nicht wörtlich genommen werden, ließ sich Enrique dazu überreden, sich in einer zweiten Waschküche im Souterrain des Nordflügels einzurichten; sie war zwar nicht annähernd so geräumig, verfügte jedoch über fließendes Wasser und Vorrichtungen zur Müllentsorgung. Mark versprach, sobald wie möglich einen Einkaufsausflug zum Erwerb aller Spielsachen und Werkzeuge, Bänke, Abzugshauben und Beleuchtungskörper zu unternehmen, nach denen Enriques Herz verlangte, dann verließ er ihn, damit der Escobaraner beginnen konnte, seine Schätze aufzustellen. Der Wissenschaftler zeigte keinerlei Interesse für die Auswahl eines Schlafzimmers.
    Mark drängte sich der Gedanke auf, Enrique würde sich am Ende ein Feldbett in sein neues Labor holen und sich dort wie eine brütende Henne niederlassen, die ihr Gelege verteidigte.
    Mark stellte seinen Koffer in den selben Raum, den er schon im letzten Jahr bewohnt hatte, kehrte in die Waschküche zurück und bereitete sich darauf vor, seinem großen Bruder seinen Vorschlag aufzutischen. Damals auf Escobar war alles so herrlich sinnvoll erschienen, doch da hatte Mark Enrique noch nicht so gut gekannt. Der Mann - 139 -
    war ein Genie, doch – bei Gott dem Allmächtigen! – er brauchte einen Aufpasser. Mark glaubte, inzwischen das ganze Durcheinander mit dem Konkursverfahren und den Betrugsprozessen vollkommen zu verstehen. »Überlass mir das Reden, verstanden?«, erklärte Mark Enrique mit Nachdruck. »Miles ist hier ein wichtiger Mann, ein Kaiserlicher Auditor, und der Kaiser hört auf ihn. Seine Unterstützung könnte uns großen Auftrieb geben.« Noch wichtiger, seine aktive Gegnerschaft könnte sich für das Vorhaben fatal auswirken; er konnte es mit einem Wort abwürgen. »Ich weiß, wie man ihn bearbeiten muss. Sage einfach zu allem, was ich sage, Ja und Amen, und versuche es nicht mit eigenen Worten auszuschmücken.«
    Enrique nickte eifrig und folgte ihm wie ein übergroßer Welpe durch das Labyrinth des Hauses, bis sie Miles in der großen Bibliothek aufspürten. Pym servierte gerade eine Jause mit Tee, Kaffee, Weinen von den Gütern der Familie Vorkosigan, zwei Arten von im eigenen Distrikt gebrautem Bier und ein Tablett mit verschiedenen Hors-d'oeuvres, das aussah wie eine aus Speisen nachgebildete Glasmalerei.
    Der Gefolgsmann schenkte Mark ein herzliches Nicken,
    das besagte: »Willkommen zu Hause!«, und zog sich
    zurück, damit die beiden Brüder ihr Wiedersehen feiern konnten.
    »Wie praktisch«, sagte Mark und zog einen Stuhl an den niedrigen Tisch heran. »Ein Imbiss. Zufällig habe ich ein neues Produkt, das du einmal kosten kannst, Miles. Ich glaube, es könnte sich als sehr profitabel erweisen.«
    Miles zog interessiert die Augenbrauen hoch und beugte sich vor, während Mark ein quadratisches Päckchen aus - 140 -
    einer hübschen roten Folie auspackte und einen weichen, weißen Würfel präsentierte. »Eine Käsesorte, oder?«
    »Eigentlich nicht, obwohl es sich in gewissem Sinn um ein tierisches Produkt handelt. Das hier ist die Grundversion ohne Geschmackszusätze. Geschmack und Farbe können nach Wunsch hinzugefügt werden; ich werde dir das später zeigen, sobald wir die Zeit hatten, die Proben zusammenzumischen. Es ist verteufelt nahrhaft, jedoch eine vollkommen ausgewogene Mischung aus Kohlehydraten, Proteinen und Fetten, mit all den wesentlichen Vitaminen im richtigen Verhältnis. Wenn du müsstest, könntest du von diesem Zeug und Wasser allein leben.«
    »Ich habe drei Monate hintereinander davon gelebt!«,
    warf Enrique stolz ein. Mark warf ihm einen warnenden Blick zu, und der Wissenschaftler verstummte.
    Mark nahm eines der Silbermesser vom Tablett, schnitt den Würfel in vier Teile und steckte einen Teil in den Mund. »Koste mal!«, forderte er Miles auf, während er kaute. Um ein Haar hätte er dramatisch »Jam jam!« oder einen anderen überzeugenden Laut von sich gegeben. Auch Enrique griff nach einem

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