Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen
wurden zerschmettert, als sie aufprallten, und machten dabei winzige kristalline Geräusche wie sterbende Insekten. Einige rotierten. Einige glitten dahin und verschwanden hinter Dienstsesseln und in Bodenspalten.
Miles grinste grimmig.
Der Schrei wurde zu einem Kreischen; die Hände des Ba schossen wie flehend in Miles’ Richtung, wie abwehrend, wie verzweifelt. Der Cetagandaner begann auf ihn zuzustolpern, Schock und Unglauben im grauen Gesicht.
Roics Hände in dem Energieanzug schlössen sich um die Handgelenke des Ba und hoben sie hoch. Die Handgelenkknochen knackten, Blut quoll zwischen den behandschuhten Fingern hervor, die sich immer enger schlössen. Der Körper des Ba wurde von Krämpfen geschüttelt, als er hochgehoben wurde. Seine Augäpfel rollten wild in den Augenhöhlen. Der Schrei verwandelte sich in ein unheim406
liches Jaulen und verstummte dann. Mit Sandalen bekleidete Füße stießen um sich und trommelten nutzlos gegen die schwere Schienbeinverkleidung von Roics Arbeitsanzug.
Zehennägel splitterten und bluteten, doch ohne Wirkung.
Roic stand unerschütterlich da, die Hände erhoben und auseinander, und hielt den hilflosen Ba in die Luft.
Miles ließ den Kryokoffer aus seinen Fingern gleiten; der Koffer schlug mit einem dumpfen Knall auf dem Boden auf. Mit einem geflüsterten Wort aktivierte er wieder das nach draußen gehende Audio in seinem Kommunikator. »Wir haben den Ba gefangen genommen. Senden Sie ein Entlastungskommando. In Biotainer-Anzügen. Sie
werden jetzt ihre Kanonen nicht brauchen. Leider gibt es auf dem Schiff eine ziemliche Sauerei.«
Seine Knie gaben nach. Er sank selbst auf das Deck und kicherte unkontrollierbar. Corbeau erhob sich aus dem Pilotensessel. Miles winkte ihn mit einer eindringlichen Geste weg. »Bleiben Sie zurück, Dmitri! Ich werde gleich …«
Er schob gerade noch seine Gesichtsscheibe auf. Knapp.
Das Erbrechen und die Krämpfe, die diesmal seinen Magen schier umstülpten, waren viel schlimmer. Es ist vorbei.
Darf ich jetzt bitte sterben?
Außer, dass es noch nicht vorbei war. nicht annähernd.
Greenlaw hatte um fünfzigtausend Leben gespielt. Jetzt war es an Miles, um fünfzig Millionen zu spielen.
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Miles kehrte mit den Füßen voran zur Krankenstation der Idris zurück. Ihn trugen zwei der Männer von Vorpatrils Einsatzkommando, das hastig in ein zum größten Teil medizinisches Entlastungsteam umgewandelt worden war und als solches die Erlaubnis der Quaddies zum Betreten des Schiffes bekommen hatte. Seine Träger fielen fast durch das hässliche Loch, das Roic im Boden zurückgelassen hatte. Miles bekam wieder die persönliche Kontrolle über seinen Bewegungsapparat, zumindest lange genug, um aus eigener Kraft aufzustehen und sich ziemlich wackelig an die Wand neben der Tür zu dem bioisolierten Krankensaal zu lehnen. Roic folgte; er hielt vorsichtig in einem Biotainer-Beutel den ferngesteuerten Auslöser des Ba. Corbeau bildete bleich und mit starrem Gesicht die Nachhut, gekleidet in ein weites medizinisches Hemd und eine Trainingshose; ihn begleitete ein MedTech mit dem Hypospray des Ba in einem weiteren Biotainer-Beutel.
Flottenarzt Clogston kam durch die summenden blauen Barrieren heraus und blickte auf seinen neuen Zustrom an Patienten und Assistenten. »In Ordnung«, verkündete er und blickte düster auf das Loch im Deck. »Dieses Schiff ist so verdammt verpestet, dass ich das ganze Ding zu einer Biokontaminationszone Stufe 3 erkläre. Dann können wir uns also ausbreiten und es uns bequem machen, Jungs.«
Die MedTechs bildeten eine menschliche Kette, um die Analysegeräte schnell in den äußeren Raum weiterzureichen. Miles nutzte die Gelegenheit für ein paar kurze, eindringliche Worte mit den beiden Männern mit Sanitäts408
abzeichen auf ihren Anzügen, die abseits von den anderen standen – die militärischen Vernehmungsoffiziere von der Prinz Xav. Nicht wirklich getarnt, lediglich diskret, und –
das musste Miles zugeben – medizinisch ausgebildet.
Der zweite Krankensaal wurde zur vorübergehenden
Haftzelle für ihren Gefangenen, den Ba. erklärt, der an eine Schwebepalette gebunden dem Zug folgte. Miles blickte finster drein, als die Palette vorüberschwebte, an der Kontrollleine gezogen von einem wachsamen, muskulösen Sergeanten. Der Ba war fest angeschnallt, doch sein Kopf und seine Augen rollten seltsam und seine mit Speichel befeuchteten Lippen zuckten.
Vor fast allen anderen Dingen war es wesentlich, den Ba
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