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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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sorgfältig neben einem der leeren Dienstsessel in der Nähe der Tür abgesetzt war. Ein kommerzielles Standardmodell, ohne Zweifel irgendwann in den letzten paar Tagen hier auf Station Graf in einem Geschäft für Medizinbedarf gekauft. Alles, dieser ganze diplomatische Schlamassel, diese abwegige Spur des Todes, die sich durch den halben Nexus schlängelte, zwei Imperien, die am Rande des Krieges taumelten, alles lief auf das hinaus. Miles fiel die alte barrayaranische Sage von dem bösen Mutantenhexer ein, der sein Herz in einer Kiste aufbewahrte, 400
    um es vor seinen Feinden zu verstecken.
    Ja …
    »Greenlaw«, mischte sich Miles wieder ein. »Haben Sie eine Möglichkeit, Corbeau auf seine Signale zu antworten?«
    »Wir haben eine der Navigationsbojen bestimmt, welche zu den Kanälen der Piloten auf die kybernetische Neuro-Steuerung funken. Wir erreichen über sie keine verbale Kommunikation – Corbeau war sich nicht sicher, wie ein solches Signal in seinen Wahrnehmungen herauskommen würde. Wir sind uns aber sicher, dass wir einen einfachen Code über diesen Kanal blinken oder piepsen können.«
    »Ich habe eine einfache Botschaft für ihn. Dringend.
    Teilen Sie sie ihm mit, falls Sie können, egal wie. Sagen Sie ihm, er soll alle inneren luftdichten Türen im mittleren Deck des zentralen Rumpfes öffnen. Und dort auch die Sicherheitsmonitore killen, falls er kann.«
    »Warum?«, fragte sie misstrauisch.
    »Hier sind Personen eingeschlossen, die in Kürze sterben werden, wenn er das nicht tut«, erwiderte Miles. Nun, es stimmte ja letztlich, oder?
    »In Ordnung«, gab sie zurück. »Ich werde sehen, was wir tun können.«
    Er unterbrach seine nach außen gehende Sprechverbindung, drehte sich in seinem Sessel herum und bedeutete Roic mit einer Geste des Kehledurchschneidens, er solle dasselbe tun. Dann beugte er sich vor. »Können Sie mich hören?«
    »Ja, Mylord.« Roics Stimme klang gedämpft durch die dickere Gesichtsscheibe des Arbeitsanzugs, aber sie war 401
    ausreichend zu hören; keiner von beiden musste schreien in diesem stillen kleinen Raum.
    »Greenlaw wird nicht den Befehl oder die Erlaubnis für die Aussendung eines Einsatzkommandos geben, um eine Gefangennahme des Ba zu versuchen. Nicht ihrem Kommando, nicht unserem. Sie kann es nicht. Es steht das Leben zu vieler Quaddies auf dem Spiel. Das Problem ist meiner Meinung nach, dass diese besänftigende Methode ihre Station nicht sicherer machen wird. Falls dieser Ba wirklich eine planetarische Gemahlin ermordet hat, dann wird er wegen ein paar tausend Quaddies nicht einmal mit der Wimper zucken. Er wird bis zuletzt Kooperation versprechen, dann den Auslöseschalter an seiner Bio-Bombe drücken und davonspringen, nur auf die entfernte Chance hin, dass das Chaos, das er damit hinterlässt, seine Verfolgung um zusätzlich zwei bis drei Tage verzögert oder stört.
    Können Sie mir soweit folgen?«
    »Ja, Mylord.« Roic hatte die Augen weit aufgerissen.
    »Wenn wir bis zur Tür des Navigationsraums kommen
    können, ohne gesehen zu werden, dann haben wir, meine ich, eine Chance, selbst über den Ba herzufallen. Genauer gesagt, Sie werden über den Ba herfallen. Ich werde für Ablenkung sorgen. Ihnen kann nichts passieren. Betäuber-und Nervendisruptor-Feuer wird von diesem Arbeitsanzug zum größten Teil abprallen. Nadelgeschosse würden auch nicht unmittelbar eindringen, falls es dazu kommt. Und das Feuer eines Plasmabogens würde länger brauchen, um den Anzug zu durchbrennen, als die paar Sekunden, die Sie brauchen, um diesen kleinen Raum zu durchqueren.«
    Roic verzog den Mund. »Was ist, wenn er einfach auf Sie 402
    feuert? So gut ist dieser Druckanzug auch wieder nicht.«
    »Der Ba wird nicht auf mich feuern. Das verspreche ich Ihnen. Die cetagandanischen Haud und ihre Geschwister, die Ba, sind körperlich stärker als alle anderen, abgesehen von den speziellen Schwerweltlern, aber sie sind nicht stärker als ein Energieanzug. Gehen Sie auf seine Hände los. Halten Sie sie. Wenn wir so weit kommen, nun, dann wird der Rest von alleine folgen.«
    »Und Corbeau? Der arme Kerl ist splitternackt. Wenn auf ihn geschossen wird, hält nichts das Feuer ab.«
    »Corbeau«, sagte Miles, »wird das allerletzte Ziel sein, auf das der Ba schießt. Aha!« Seine Augen weiteten sich und er wirbelte in seinem Sessel herum. Am Rande des Vid-Bildes erloschen still ein Dutzend kleine Bilder nebeneinander. »Begeben Sie sich auf den Korridor. Machen Sie sich bereit zu

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