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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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rennen. So leise Sie können.«
    Aus seinem Kommunikator bat Vorpatrils gedämpfte
    Stimme den kaiserlichen Auditor herzergreifend, er solle bitte seinen nach außen gehenden Sprachkanal wieder öffnen. Er drängte Lady Vorkosigan. sie solle dasselbe fordern.
    »Lassen Sie ihn in Ruhe«, sagte Ekaterin mit Nachdruck. »Er weiß, was er tut.«
    »Und was tut er?«, jaulte Vorpatril.
    »Etwas.« Ihre Stimme sank zu einem Flüstern herab.
    Oder vielleicht war es ein Gebet. »Viel Glück, mein Schatz.«
    Eine weitere Stimme mischte sich sozusagen aus dem
    Abseits ein: Flottenarzt Clogston. »Admiral? Können Sie Lord Auditor Vorkosigan erreichen? Wir sind fertig mit 403
    seinem Blutfilter und bereit, ihn auszuprobieren, aber er ist aus der Krankenstation verschwunden. Vor ein paar Minuten war er noch hier …«
    »Hören Sie das, Lord Vorkosigan?«, versuchte Vorpatril es leicht verzweifelt. »Sie sollen sich in der Krankenstation melden. Jetzt.«
    In zehn Minuten – in fünf – konnten die Mediziner mit ihm machen, was sie wollten. Miles schob sich aus dem Sessel hoch – er musste beide Hände dazu benutzen – und folgte Roic auf den Korridor vor Solians Büro.
    Vor ihnen im Dämmer öffnete sich die erste luftdichte Tür leise zischend und gab den Blick auf den Querkorridor zu den anderen Rümpfen dahinter frei. Am anderen Ende begann die nächste Tür zur Seite zu gleiten.
    Roic setzte sich in Trab. Seine Schritte waren unvermeidlich schwer. Miles trottete hinterher. Er versuchte sich zu erinnern, wann er zuletzt seinen Anfallstimulator benutzt hatte, wie hoch das Risiko im Augenblick war, dass er aus einer Kombination von schlechter Gehirnchemie und Schrecken in einem Anfall zu Boden sank. Er beschloss, das Risiko zu halbieren. Bei diesem Ausflug würde er jedenfalls keine automatischen Waffen verwenden. Überhaupt keine Waffen, außer seinem Grips. Im Augenblick schien das aber ein karges Arsenal zu sein.
    Das zweite Paar Türen öffnete sich für sie. Dann das dritte. Miles hoffte, dass sie nicht in eine weitere schlaue Falle traten. Aber er glaubte nicht, dass der Ba über eine Methode verfügte, um diesen versteckten Kommunikationskanal abzuhören oder ihn überhaupt zu vermuten.
    Roic hielt kurz an, trat hinter den Rand der letzten Tür und 404
    spähte voraus. Die Tür zum Navigationsraum war zu. Er nickte kurz und ging weiter, Miles auf den Fersen. Als sie näher kamen, sah Miles, dass die Steuertafel links von der Tür mit einem Schneidewerkzeug ausgebrannt worden war, ohne Zweifel mit dem Zwilling des Geräts, das Roic benutzt hatte. Auch der Ba hatte sich in der Technikabteilung mit dem Notwendigen eingedeckt. Miles zeigte darauf; Roics Gesicht hellte sich auf und er zog einen Mundwinkel hoch. Jemand hatte vergessen, so schien es, die Tür hinter sich abzuschließen, als er das letzte Mal hindurchgegangen war.
    Roic zeigte auf sich, dann auf die Tür; Miles schüttelte den Kopf und winkte ihn näher heran. Ihre Helme berührten sich.
    »Ich zuerst. Ich muss diesen Koffer zu fassen bekommen, bevor der Ba reagieren kann. Außerdem brauche ich Sie, um die Tür zurückzuziehen.«
    Roic blickte sich um, atmete ein und nickte.
    Miles winkte ihn noch einmal Helm an Helm heran.
    »Und, Roic? Ich bin froh, dass ich nicht Jankowski mitgebracht habe.«
    Roic lächelte. Miles trat zur Seite.
    Jetzt. Aufschub war niemandes Freund.
    Roic bückte sich, spreizte seine behandschuhten Hände über der Tür, drückte und zog. Die Servos in seinem Anzug winselten ob der Belastung. Widerwillig knarrend wich die Tür zur Seite.
    Miles schlüpfte hindurch. Er schaute nicht zurück oder nach oben. Seine Welt hatte sich auf ein Ziel, auf einen einzigen Gegenstand verengt. Den Gefrierkoffer – dort, 405
    immer noch auf dem Boden neben dem Dienstsessel des abwesenden Nachrichtenoffiziers. Er sprang, packte den Koffer und hob ihn hoch, klammerte ihn an seine Brust wie einen Schild.
    Der Ba drehte sich um und schrie, die Lippen zurückgezogen, die Augen geweitet, die Hände nach dem Koffer ausgestreckt. Miles’ behandschuhte Finger tasteten nach den Verschlüssen. Wenn verschlossen, dann wirf den Koffer in Richtung Ba. Wenn nicht verschlossen …
    Der Koffer öffnete sich schnappend. Miles riss ihn weit auf, schüttelte ihn heftig und schwang ihn.
    Eine silbrige Kaskade, der Großteil von tausend winzigen Gewebeprobenadeln zur Kryo-Speicherung, schoss in einem Bogen aus dem Koffer und schlug wahllos auf dem Deck auf. Einige

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