Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen
entscheiden, aus dem Dienst auszuscheiden und hier zu bleiben, dann dürften diese Erfahrungen Ihnen einen ziemlichen Auftrieb geben für eine Anstellung im privaten Sektor im Quaddie-Raum.
Falls es mit alldem von Ihrem Standpunkt aus – oder von dem von Granat Fünf, übrigens eine sehr vernünftige Frau, lassen Sie sich die nicht entgehen! – Probleme geben sollte, so sind sie für mich nicht ersichtlich.«
»Ich«, Corbeau schluckte, »werde darüber nachdenken.
Mylord.«
»Ausgezeichnet.« Und er hat sich auch nicht bereitwillig aufgedrängt, gut. »Tun Sie das.« Miles lächelte und entließ ihn mit einer Handbewegung; Corbeau zog sich vorsichtig zurück. Sobald er außer Hörweite war, murmelte Miles einen Code in seinen Kommunikator.
»Ekaterin, mein Schatz? Wo bist du?«
»In meiner Kabine auf der Prinz Xav. Der nette junge Unteroffizier schickt sich gerade an, mir meine Sachen zum Shuttle tragen zu helfen. Ja, danke, das auch …«
»In Ordnung. Ich habe uns gerade vom Quaddie-Raum
losgeeist. Greenlaw war vernünftig oder zumindest zu erschöpft, um noch mehr zu streiten.«
»Sie hat mein vollstes Mitgefühl. Ich glaube nicht, dass ich im Augenblick noch einen funktionsfähigen Nerv übrig habe.«
»Du brauchst deine Nerven nicht, nur deinen üblichen Charme. Sobald du an eine KomKonsole rankannst, ruf bitte Granat Fünf an. Ich möchte diesen heroischen jungen 435
Idioten Corbeau zum hiesigen barrayaranischen Konsul ernennen, und ich überlasse es ihm, diesen ganzen Schlamassel zu bereinigen, den ich zurücklassen muss. Es ist nur fair, schließlich hat er das Seine getan, um den Schlamassel anzurichten. Gregor hat mich ausdrücklich darum gebeten, sicherzustellen, dass barrayaranische Schiffe eines Tages hier wieder andocken können. Der Junge schwankt jedoch.
Also mach es Granat Fünf schmackhaft und stelle es entsprechend sicher, damit sie sicherstellt, dass Corbeau ja sagt.«
»Oh! Was für eine glänzende Idee, mein Schatz. Sie
würden ein gutes Team abgeben, glaube ich.«
»Ja. Sie mit ihrer Schönheit und … äh … sie mit ihrer Intelligenz.«
»Und er mit seinem Mut, gewiss. Ich glaube, es könnte funktionieren. Ich muss überlegen, was ich ihnen als Hochzeitsgeschenk schicke, um meinen persönlichen Dank auszudrücken.«
»Als Geschenk zum Beginn der Partnerschaft? Ich weiß es nicht, frag doch Nicol. Oh, da wir gerade von Nicol sprechen.« Miles warf einen Blick auf die in Laken gehüllte Gestalt im Nachbarbett. Nachdem er seine wichtige Botschaft übermittelt hatte, war Thorne wieder in Schlaf – wie Miles hoffte – gefallen, nicht in ein beginnendes Koma.
»Ich glaube, Bel sollte wirklich jemanden haben, der mitreist und sich um ihn kümmert. Oder um seine Sachen. Eine Art Verstärkung. Ich erwarte, dass die Sternenkrippe ein Gegenmittel für ihre eigene Waffe hat – sie müssten es haben, für Laborunfälle und so.« Falls wir rechtzeitig dorthin kommen, »Aber es sieht so aus, als wäre damit ein gewisses 436
Maß von wirklich unangenehmer Rekonvaleszenz verbunden. Ich freue mich selbst auch nicht gerade darauf.« Aber denke nur an die Alternative … »Frage sie, ob sie bereit ist.
Sie könnte mit dir auf der Turmfalke reisen und dir etwas Gesellschaft leisten.« Und wenn weder Miles noch Bel lebend aus der Sache herauskamen, dann konnten sie sich gegenseitig trösten.
»Gewiss doch. Ich rufe sie von hier aus an.«
»Melde dich wieder an, wenn du sicher an Bord der
Turmfalke bist, mein Schatz.« Oft und immer wieder.
»Natürlich.« Sie zögerte. »Ich liebe dich. Ruh dich etwas aus. Du klingst so, als brauchtest du es. Deine Stimme hat diesen Drunten-in-einem-Brunnen-Klang, den sie bekommt, wenn … Es wird genug Zeit sein.« Entschlossenheit blitzte durch ihre eigene hörbare Müdigkeit auf.
»Ich würde nicht wagen zu sterben. Denn da gibt es diese wilde VorLady, die mir gedroht hat, sie würde mich umbringen, wenn ich es täte.« Er grinste schwach und brach die Verbindung ab.
Er döste eine Weile schwindlig vor Erschöpfung und
kämpfte gegen den Schlaf an, der ihn zu übermannen suchte, da er sich nicht sicher sein konnte, dass es nicht die höllische Krankheit des Ba war, die ihm immer näher kam, und dass er wieder erwachen würde. Er bemerkte eine subtile Veränderung in den Geräuschen und Stimmen, die aus dem äußeren Raum drangen, als das medizinische Team die Verlegung vorbereitete. Nach einiger Zeit kam ein MedTech und brachte Bel auf einer
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