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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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stellen müssen – nun ja. die Ärzte der Quaddies waren kompetent und bekamen Kopien der medizinischen Dateien der Barrayaraner; ihre Epidemiologen saßen zweifellos schon an der Sache dran.
    Corbeau schob sich durch die Bio-Barrieren. Er war jetzt etwas flüchtig in eine Wegwerfmaske und Handschuhe gesteckt worden, zusätzlich zu dem Patientenhemd und den Patientenpantoffeln. Miles setzte sich auf, schob sein Tablett fort, zog unaufdringlich sein eigenes Hemd auf und ließ stumm das verblassende Spinnennetz der alten Narben der Nadelgranate Corbeau auf welche Gedanken auch immer bringen.
    »Sie haben nach mir gefragt, Mylord Auditor?« Corbeau senkte mit einem nervösen Ruck den Kopf.
    »Ja.« Miles kratzte sich nachdenklich mit der freien Hand an der Nase. »Nun, Sie Held. Da haben Sie gerade einen sehr guten Schritt für Ihre Karriere unternommen.«
    Corbeau kauerte sich ein wenig zusammen und erwiderte stur: »Ich habe es nicht für meine Karriere getan. Oder für Barrayar. Ich habe es für Station Graf getan und für die Quaddies und für Granat Fünf.«
    »Und ich bin froh darüber. Trotzdem, man wird zweifel432
    los wünschen, Ihnen goldene Sterne anzustecken. Kooperieren Sie mit mir, und ich werde dafür sorgen, dass Sie sie nicht in dem Kostüm entgegennehmen müssen, das Sie
    trugen, als Sie sie sich verdienten.«
    Corbeau blickte ihn verwirrt und misstrauisch an.
    Was war heute mit all seinen Scherzen überhaupt los?
    Platt, platter, am plattesten. Vielleicht verletzte er eine Art ungeschriebenes Auditorenprotokoll und machte es den anderen unmöglich zu sagen, was sie eigentlich sagen wollten.
    »Was wollen Sie von mir, Mylord?«, fragte der Fähnrich mit einer spürbar wenig einladenden Stimme.
    »Dringendere Angelegenheiten – gelinde gesagt – zwingen mich, den Quaddie-Raum zu verlassen, bevor die mir zugewiesene diplomatische Mission ganz abgeschlossen ist. Trotzdem sollte, nachdem der wahre Grund und Verlauf unserer jüngsten Desaster hier endlich ans Licht gebracht wurde, das, was folgt, einfacher sein.« Außerdem zwingt einen nichts so erfolgreich zu delegieren wie die Drohung des bevorstehenden Todes. »Es ist ganz offensichtlich, dass Barrayar schon längst der Union der Freien Habitats einen diplomatischen Konsulatsbeamten in Vollzeitdienst hatte zuweisen sollen. Einen intelligenten jungen Mann, der …«, mit einem Quaddie-Mädchen zusammenwohnt, nein, verheiratet ist, halt mal, so wurde das hier nicht genannt, in Partnerschaft lebt, ja, sehr wahrscheinlich, aber das war ja noch gar nicht geschehen. Allerdings wäre Corbeau ein dreifacher Narr, wenn er diese Gelegenheit nicht beim Schopf packte, um die Dinge mit Granat Fünf ein für alle Mal zu regeln, »… Quaddies mag«, fuhr 433
    Miles geschmeidig fort, »und sich durch seinen persönlichen Mut sowohl ihren Respekt als auch ihre Dankbarkeit verdient hat und nichts gegen einen langen Dienst fern der Heimat hat – waren es nicht zwei Jahre? Ja, zwei Jahre. Ein solcher junger Mann könnte besonders gut positioniert sein, um im Quaddie-Raum wirkungsvoll für barrayaranische Interessen einzutreten. Meiner persönlichen Meinung nach.«
    Miles wusste nicht, ob Corbeaus Mund hinter der medizinischen Maske offen stand, aber seine Augen hatten sich beträchtlich geweitet.
    »Ich kann mir nicht vorstellen«, fuhr Miles fort, »dass Admiral Vorpatril irgendwelche Einwände dagegen haben würde, Sie für diesen Dienst abzukommandieren und freizugeben. Oder zumindest dagegen, dass er nach all diesen
    … komplexen Ereignissen nicht mehr mit Ihnen in seiner Befehlsstruktur zu tun hat. Nicht, dass ich geplant hätte, ihm nach betanischer Art ein Stimmrecht in meinen Dekreten als Auditor einzuräumen, wohlgemerkt.«
    »Ich … ich weiß nichts über Diplomatie. Ich wurde als Pilot ausgebildet.«
    »Wenn Sie die militärische Sprungpilotenausbildung
    durchlaufen haben, dann haben Sie schon gezeigt, dass Sie fleißig studieren, schnell lernen und selbstbewusste, schnelle Entscheidungen fällen können, die das Leben anderer Menschen angehen. Einspruch abgelehnt. Sie werden natürlich ein Budget für das Konsulat haben, um Fachpersonal anzustellen, das Ihnen bei Fachproblemen hilft, im Recht, in der Ökonomie der Hafengebühren, in Handelsangelegenheiten und was sonst noch. Aber man wird erwar434
    ten, dass Sie genug lernen, da Sie beurteilen werden, ob deren Ratschläge gut für das Imperium sind. Und wenn Sie am Ende der zwei Jahre sich dafür

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