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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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und deren Insassen verschwunden waren. Mutmaßliche Insassen?
    Selbst Miles war sich nicht sicher gewesen. Ein bestürzender Albtraum von Implikationen. Die barrayaranische Regierung hatte natürlich jede Kenntnis darüber, wie sie dorthin gekommen waren oder wo sich jetzt ihr Inhalt befand, heftig verneint. Und ihr wurde nicht geglaubt …
    »Der Ba – Guppy, ich habe versprochen – all diese Haud-Kinder – ich muss …«
    »Du musst ruhig liegen bleiben.« Eine feste Hand auf seiner Brust drückte ihn wieder aufs Bett. »Um all die dringenden Angelegenheiten hat man sich gekümmert.«
    »Wer?«
    Sie errötete leicht. »Nun ja … ich, hauptsächlich. Vorpatrils Schiffskapitän hätte vermutlich nicht zulassen dürfen, dass ich mich praktisch über ihn hinwegsetzte, aber ich beschloss, ihn nicht darauf aufmerksam zu machen. Du hast einen schlechten Einfluss auf mich, mein Schatz.«
    Was? Was? »Wie?«
    »Ich wiederholte einfach nur immer wieder deine Botschaften und verlangte, dass sie an die Haud Pel und an Ghem-General Benin weitergeleitet würden. Benin war genial. Sobald er deine ersten Berichte in der Hand hatte, folgerte er, dass die Replikatoren, die man in Vorbarr Sultana gefunden hatte, nur Attrappen waren, die der Ba vor 441
    mehr als einem Jahr nach und nach in jeweils kleiner Anzahl aus der Sternenkrippe herausgeschmuggelt hatte, um diese Tat vorzubereiten.« Sie runzelte die Stirn. »Es handelte sich offensichtlich um einen absichtlichen Taschenspielertrick des Ba, der genau diese Art von Schwierigkeiten verursachen sollte. Ein Plan B für den Fall, dass jemand dahinter kam, dass nicht alle auf dem Kinderschiff gestorben waren, und die Spur bis Komarr verfolgte. Er funktionierte fast. Er hätte funktioniert, wenn nicht Benin so gewissenhaft und besonnen gewesen wäre. Wie ich gehört habe, waren die innenpolitischen Umstände seiner Ermittlungen bis dahin äußerst schwierig. Er setzte wirklich seinen Ruf aufs Spiel.«
    Möglicherweise sogar sein Leben, falls Miles zwischen diesen einfachen Zeilen richtig las. »Also ihm alle Ehre.«
    »Die Streitkräfte – ihre und unsere – sind nicht mehr in Alarmbereitschaft und ziehen sich jetzt zurück. Die Cetagandaner haben den Fall zu einer internen, zivilen Angelegenheit erklärt.«
    Überaus erleichtert entspannte er sich. »Aha.«
    »Ich glaube, ohne den Namen der Haud Pel wäre ich nicht zu ihnen durchgedrungen.« Sie zögerte. »Und auch deinen.«
    »Unseren.«
    Dies ließ ein Lächeln auf ihren Lippen erscheinen. »Lady Vorkosigan scheint ein Titel zu sein, mit dem man zaubern kann. Er gab beiden Seiten zu denken. Und außerdem, dass ich immer wieder die Wahrheit rief. Aber ohne den Namen hätte ich es nicht zusammenhalten können.«
    »Darf ich zu bedenken gaben, dass es der Name ohne

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    dich nicht zusammengehalten hätte?« Seine freie Hand griff auf der maschinell sauber gehäkelten Tagesdecke nach der ihren. Ihre Hand erwiderte den Druck.
    Er fuhr wieder auf. »Warte mal – solltest du nicht Biotainer-Schutzkleidung tragen?«
    »Nicht mehr. Leg dich wieder hin, verflixt. Was ist das Letzte, woran du dich erinnerst?«
    »Meine letzte deutliche Erinnerung ist, wie ich auf dem barrayaranischen Schiff war, etwa vier Tagesreisen vom Quaddie-Raum entfernt. Mir war kalt.«
    Ihr Lächeln änderte sich nicht, aber ihre Augen wurden dunkel, als sie sich daran erinnerte. »Kalt ist richtig. Die Blutfilter kamen nicht mit, selbst als vier von ihnen gleichzeitig liefen. Wir konnten sehen, wie das Leben einfach aus dir heraustropfte; dein Stoffwechsel konnte nicht Schritt halten, konnte die Ressourcen nicht ersetzen, die abgesaugt wurden, selbst nicht mit den Infusionen und Nährschläuchen, obwohl sie volle Pulle arbeiteten, und den mehrfachen Bluttransfusionen. Flottenarzt Clogston wusste keinen anderen Weg mehr, um die Parasiten zu unterdrücken, als dich, Bel und die Parasiten in eine Stasis zu versetzen. In einen kalten Winterschlaf. Die nächste Stufe wäre die Kryo-Einfrierung gewesen.«
    »O nein. Nicht noch einmal …!«
    »Das war die Ultima ratio, aber sie wurde nicht gebraucht, Gott sei Dank. Als ihr, du und Bel, sediert und genügend abgekühlt wart, hörten die Parasiten auf, sich zu vermehren. Die Kapitäne und Mannschaften unseres kleinen Konvois waren sehr gut darin, uns so schnell, wie es sicher war, oder noch ein bisschen schneller, voran443
    zubringen. Oh – ja, wir sind hier; wir sind im Orbit um Rho Ceta angekommen … es war

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