Vorsätzlich verliebt
nocheins zum Teufel scheren, dann würde ich mir damit nur ins eigene Knie schießen.«
»Mum! Also ehrlich, müssen wir eine Strafkasse für Flüche einrichten?«
»Und zweitens«, Kaye griff nach Parkers Hand, »wenn der Rest von Amerika mich nicht gehasst hätte, dann hätte dieser wunderbare Mann mir keine Blumen und Pralinen geschickt, um mich aufzuheitern. Auch wenn ich sie nie zu Gesicht bekam. Und wenn ich nicht hierher zurückgekommen wäre, dann wäre ich auch nie als Hauptpreis in einer Auktion gelandet, oder?« Mit funkelnden Augen fuhr sie fort: »Kurzum, wenn nichts von dem Schrecklichen passiert wäre, dann wären Parker und ich uns wohl nie begegnet. Wie könnte ich also wütend sein? So glücklich war ich seit Jahren nicht mehr.«
»O Mum, das ist so süß.« Lou sprang auf und umarmte sie, dann ging sie zu Parker und umarmte auch ihn. »Ich habe Sie nie für einen verrückten Stalker gehalten, ehrlich nicht.«
Parker war sichtlich gerührt. »Danke.«
»Ich schon.« Max füllte Parkers Kaffeetasse auf. »Aber ich will gern zugeben, dass ich mich geirrt habe.«
»Und was passiert jetzt?« Lous Augen strahlten. »Was wird aus dir und Parker, wenn du zurück nach Hollywood gehst? Zieht er dann zu dir?«
Weia. Aus dem Mund einer 13 -Jährigen. Wie es aussah, stellte Lou die Frage, die weder Kaye noch Parker zu stellen gewagt hatten. Tilly griff nach dem Autoschlüssel. »Auf geht’s. Hol deine Tasche. Wir wollen doch nicht zu spät zur Schule kommen.«
Lou zog ihre Nase kraus. »Ich schon. Und das ist doch genau die richtige Gelegenheit dafür, oder nicht? Amerika hat aufgehört, meine Mutter zu hassen. Ich bin sicher, dafür darf ich ein wenig zu spät kommen. Also, was werden Sie tun?« Sie sah Parker an. »Werden Sie Ihr Büro in New York schließen und zu Mum ziehen?«
Kaye warf hastig ein: »Süße, es ist noch zu früh, um darüber nachzudenken!«
»Das kapiere ich nicht.« Lou strich Butter auf eine weitere Toastscheibe. »Du hast gesagt, so glücklich bist du seit Jahren nicht gewesen. Und Parker ist verrückt nach dir, das ist ziemlich offensichtlich. Dann wollt ihr doch ganz bestimmt auch zusammen sein, oder nicht?«
»Nun … wir müssen, äh, erst darüber reden …«
»Mum, du wirst ja rot! Hör zu, endlich hast du mal jemand Nettes gefunden …«
»Vielen Dank«, sagte Max.
»O Dad, du weißt, wie ich das meine. Nett und nicht schwul.« Lou wandte sich wieder an Kaye. Jetzt musst du entscheiden, wie du dein Leben künftig organisieren willst.«
Tilly spürte einen Stich der Eifersucht. Für Lou war alles ganz einfach im Leben – ein Dilemma war nur etwas, das man lösen musste. Und auf Kaye traf das auch zu, denn sie liebte einen Mann, der sie ebenfalls liebte, und trotz des nicht sehr vielversprechenden Anfangs war ihr klar, dass die beiden eine glückliche gemeinsame Zukunft haben würden, sobald der anfängliche Schluckauf behoben war.
»Süße, lass uns Zeit. Es gibt viel zu besprechen.« Kaye war immer noch rot.
Was Hartnäckigkeit anging, konnte Lou jedoch jeden türkischen Teppichhändler in die Tasche stecken. »Aber ihr könnt kein richtiges Paar sein, wenn ihr Tausende von Meilen getrennt lebt.«
»Schule!«, rief Tilly und schob Lou gekonnt von ihrem Stuhl. Denn Parker sprach es zwar nicht aus, aber man musste keine Gedanken lesen können, um den Blick in seinen Augen zu deuten und zu wissen, dass er nicht die Absicht hatte, New York zu verlassen.
Die beiden nächsten Tage waren vollkommen verrückt. Der dramatische Film der Überwachungskamera wurde in ganz Amerika ausgestrahlt, und Amerika verliebte sich von neuem in Kaye McKenna. Charlene Weintraub wandelte sich im Bruchteil einer Sekunde zur bösen Hexe, die sich in eine Entzugsklinik davonschlich.
Kaye kam kaum zum Durchatmen. Journalisten und Reporter fielen in Roxborough ein, und das Telefon klingelte ununterbrochen. Interviews und Fotoshootings nahmen Stunden in Anspruch. Es war herrlich, von allen Vorwürfen entlastet zu sein, aber sie wäre doch lieber mit Parker zusammen gewesen, dessen Zeit in England auslief.
Am Abend des zweiten Tages schaltete Kaye ihr Telefon ab, und sie machten es sich in seinem Hotelzimmer gemütlich.
»Denzil erhöht den Druck. Er will unbedingt, dass ich den neuen Vertrag unterzeichne. Und er hat das Honorar noch ein weiteres Mal erhöht.«
Parker strich ihr über die Haare. »Tja, das ist doch gut, oder nicht? Das wolltest du doch.«
»Ich weiß.« Kaye
Weitere Kostenlose Bücher