Vorsätzlich verliebt
hoch. »Los, welcher gefällt dir besser?«
Der große, eckige natürlich. Die Fassung passte zu ihrer Hand. Es war der schönste Ring, den sie in ihrem ganzen Leben gesehen hatte. »Mir gefällt der Kleine am besten.«
Jack hob eine Augenbraue. »Bist du sicher?«
»Absolut.« Enttäuschung wallte in ihr auf. Was lächerlich war, weil der kleinere der zweitschönste Ring war, den sie in ihrem ganzen Leben gesehen hatte.
»Und das sagst du nicht nur, weil du denkst, er sei billiger?«
Tilly schüttelte den Kopf. »Nein.«
»Weil er das nämlich nicht ist.«
Nicht? Adrenalin schoss durch ihren ganzen Körper. Sie wandte sich an Martin Montgomery. »Stimmt das?«
Der Juwelier lächelte leicht und nickte. »Wissen Sie, wenn Sie die Reinheit und die Farbe in Betracht ziehen, dann ist dieser Ring in der Tat …«
»Ist gut!« Sie schnitt ihm das Wort ab, bevor er sich wieder weitschweifig über Farbe, Schnitt und Reinheit ausließ. Tilly nahm den Ring mit dem eckigen Diamanten und rief fröhlich: »Dann nehme ich diesen hier!«
»Und du sagst das nicht nur, weil er billiger ist?« Jacks Mundwinkel verzogen sich nach oben.
»Nein! Ich finde ihn toll!«
»Gut. Ich nämlich auch. Das war’s dann, Martin. Wir nehmen diesen hier.«
Als ihr Jack den Ring aus der Hand nahm und ihn ihr vorsichtig über den Ringfinger der linken Hand streifte, kamen Tilly die Tränen. Weil sie jetzt wusste, dass es ihm ernst war. Er meinte es wirklich, wirklich ernst.
Martin Montgomery beschäftigte sich taktvollerweise damit, den kleineren Ring zurück ins Schaufenster zu legen. Jack zog Tilly an sich und küsste sie auf den Mund. Gott, das konnte er wirklich gut.
Er flüsterte in ihr Ohr: »Dann hat Plan C also funktioniert?«
»Weißt du, was?« Tilly schüttelte den Kopf, konnte es selbst kaum glauben. »Ja, das hat er.«
Er grinste diebisch. »Dann bringe ich dich jetzt nach Hause.«
Tilly zitterte vor Freude. »Du hast den Ring noch nicht bezahlt.«
Sie wartete in diskreter Entfernung, während Jack eine Kreditkarte aus seiner Brieftasche zog und die Transaktion beendete. Als plötzlich ihr Handy klingelte, wäre sie vor Schreck beinahe aus der Haut gefahren.
»Hoppla, es ist Max.« Schon allein der Umstand, das Handy in der Hand zu halten, diente als Entschuldigung, den Ring zu bewundern, der wundersamerweise an ihrem Finger funkelte.
»Überlass das mir.« Jack übernahm die Kontrolle. »Hallo Max«, sagte er und drückte auf die Lautsprechtaste.
»Was ist los?« Max klang misstrauisch. »Warum gehst du an Tillys Handy?«
»Sie ist gerade mit mir zusammen. Ich habe sie eben gebeten, mich zu heiraten.« Jacks amüsierter Blick wanderte zu dem Ring an Tillys Finger. »Und sie hat mehr oder weniger ja gesagt.«
Stille. Tillys Mund war wie ausgedörrt. Sie erwartete, dass Max vor Lachen losbrüllen oder irgendeinen schmuddeligen Kommentar abgeben würde.
Stattdessen sagte er, nachdem er die Information verdaut hatte: »Ist sie diejenige?«
Jack drückte Tillys Hand voller Zuversicht. »Ja, ist sie.«
»Hab ich mir schon gedacht«, sagte Max. »Gib sie mir mal.«
Tilly zitterte immer noch, als sie das Handy entgegennahm. »Hallo Max.«
»Nehmt ihr mich auf den Arm?«
»Nein. Es ist ein merkwürdiger Morgen.«
»Wem sagen Sie das. Dann ist es also ernst zwischen Ihnen und Jack?«
Sie sah, wie Jack nickte. »Ja.«
»Mein Gott, ich komme nicht mehr mit. Die ganze Welt spielt verrückt. Arbeiten Sie noch für mich?«
»Ja!« Wenn auch offensichtlich nicht in diesem Augenblick.
»Wo sind Sie?«, verlangte Max zu wissen.
»Äh, bei Juwelier Montgomery.«
»Dann haben Sie also noch nicht mit den Handwerkern gesprochen?«
Tilly krümmte sich. »Tut mir leid, Max.«
»Max?« Jack schritt ein. »Ich liebe Tilly. Ich hoffe, sie liebt mich auch, obwohl sie mir das noch nicht gesagt hat. Das ist ein ganz besonderer Tag für uns. Darum pfeif auf die Handwerker.«
»Ist gut. Sag Tilly, dass ich mich selbst drum kümmere.« Nach einer Pause meinte Max: »Dann ist es also endlich passiert?«
Jack drückte Tillys Hand und schenkte ihr einen Blick, der sie dahinschmelzen ließ. Er nickte und lächelte. »Es ist endlich passiert.«
»Tja, wurde aber auch Zeit. Glaub mir, es muss wirklich Liebe sein, wenn du sie eben gefragt hast, ob sie dich heiraten will.« Max klang sowohl beeindruckt als auch erheitert. »Weil dieses Mädchen nämlich furchtbar nach Knoblauch stinkt!«
Über Jill Mansell
Jill Mansell arbeitete an
Weitere Kostenlose Bücher