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Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Prozent sind pure Schinderei.«
    »Also gut, jetzt versuchen Sie, mir die Sache zu vermiesen, damit Sie mich nicht sehen müssen.« Tilly war misstrauisch. »Hat dieser sogenannte Job etwas mit Sex zu tun?«
    »Sechs was?«
    »Sex. Pornographie.
Sex!
« Das kollektive Luftholen des gesamten Bahnsteigs ließ Tilly wissen, dass ihr jetzt alle zuhörten.
    »Nein, tut mir leid.« Er klang amüsiert. »Warum? Hatten Sie darauf spekuliert?«
    »Nein, natürlich nicht!« Tilly bemühte sich, damenhaft zu klingen, jedoch nicht abschreckend prüde. »Und warum zahlen Sie nur zweihundert die Woche?«
    Jetzt musste er laut lachen. »Weil Wohnung und Essen zur Verfügung gestellt werden. Außerdem auch ein Auto.«
    Na schön, das war allerdings ein guter Grund. Und prompt sagte Tilly: »Wissen Sie, was? Ich wäre für diesen Job bestens geeignet.«
    »Gut. Dann sehe ich kurz in meinem Terminkalender nach.« Sie hörte, wie Seiten umgeblättert wurden. »Schön, machen wir einen Termin aus. Können Sie am Donnerstagnachmittag kommen, sagen wir um vier?«
    »Eigentlich nicht.« Tilly legte die Stirn in Falten.
    »Fünf Uhr? Sechs Uhr?«
    »Hören Sie, sind Sie denn in Roxborough?«
    »Nein, wir sind in Mumbai, darum haben wir die Anzeige auch in der
Roxborough Gazette
geschaltet.« Da war er wieder, der lakonische, trockene Humor der Liverpooler.
    »Also gut, ich wohne in London. Aber im Moment stehe ich auf dem Bahnsteig im Bahnhof Roxborough und warte auf den Zug.« Tilly setzte alles auf eine Karte, holte tief Luft und sagte: »Darum wäre es wirklich phantastisch, wenn ich jetzt sofort vorbeikommen könnte.«
    Schweigen.
    Gefolgt von noch mehr Schweigen.
    Schließlich hörte sie ihn seufzen. »Habe ich Ihnen gesagt, wie verdammt erledigt ich bin?«
    »Während des Bewerbungsgesprächs könnte ich Ihnen ein phantastisches Schinkensandwich machen«, meinte Tilly in aller Unschuld.
    Er schnaubte vergnügt. »Sie sind nicht auf den Kopf gefallen.«
    »Und ich bin vor Ort.« Tilly versuchte, diesen winzigen Vorteil zu ihren Gunsten zu nutzen. »Wenn Sie mich jetzt nicht empfangen, fahre ich nach London zurück, und Sie haben Ihre Chance verpasst.«
    »Bescheiden sind Sie auch noch.«
    »Überlegen Sie doch mal: Wenn ich die Richtige bin, brauchen Sie keine weiteren Bewerbungsgespräche mehr zu führen.«
    Eine weitere Pause. Dann sagte er: »Also schön, kommen Sie her. Wir sind im Beech House an der Brockley Road, stadtauswärts, über die Brücke und dann rechts. Kennen Sie es?«
    »Nein, aber ich finde Sie, nur keine Sorge.« Das klang freundlich und effizient. »In zehn Minuten bin ich bei Ihnen.«
     
    Tja, sie wäre in zehn Minuten bei ihm gewesen, wenn es vor dem Bahnhof ein Taxi gegeben hätte. Aber das war reines Wunschdenken, denn es handelte sich um den Bahnhof von Roxborough an einem winterlichen Februarnachmittag, und jeder anständige Taxifahrer war zu Hause und hielt sein sonntägliches Mittagsschläfchen. Tilly brachte es nicht über sich, noch einmal bei Erin anzurufen. Wie weit konnte dieses Beech House schon entfernt sein? Doch sicher nicht mehr als eine Meile. Sie konnte zu Fuß in fünfzehn Minuten dort sein …
    Es regnete. Und es war mehr als eine Meile. Der Regen wurde stärker und der Himmel dunkler, Tillys graues Sweatshirt und ihre Jeans immer nasser, weil sie natürlich nichts so Vernünftiges wie einen Schirm mitgenommen hatte. Ihr Trolley wackelte und hüpfte über den Gehweg, als sie ihn hinter sich herzog.
    Nach zwanzig Minuten sah sie ein Haus zur Rechten der Straße, und sie legte an Tempo zu. Gott sei Dank, da war das Schild mit der Aufschrift
Beech House
. Sie bog auf die gepflasterte Auffahrt. Das Anwesen im Regency-Stil war großartig, imposant und so freundlich erhellt wie Harrods zu Weihnachten.
    Tilly erreichte die Haustür keuchend und nass bis auf die Knochen. Sie klingelte. Was machte sie hier nur? Der Mann war höchstwahrscheinlich ein Verrückter. Ein Blick auf ihn, und sie würde wissen, dass sie nie und nimmer für ihn arbeiten …«
    »Alles, was recht ist, junge Frau, sehen Sie sich nur an.« Der Verrückte riss die Tür auf und zog sie ins Innere. »Ich dachte schon, Sie würden uns versetzen. Nur nicht gleich nett sein, das erhöht den Reiz. Sagen Sie bloß, dass Sie den ganzen Weg vom Bahnhof hierher gelaufen sind!«
    Tilly nickte, die plötzliche Wärme ließ ihre Zähne wild klappern. »Es gab k-kein Taxi.«
    »Tja, das liegt daran, dass die hiesigen Taxifahrer allesamt

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