Vorsicht Betrüger - Die bestenTricks der Trickbetrüger (German Edition)

Wirtschaftsprüfer am kommenden Montag in das Unternehmen komme, um die notwendigen Unterlagen in Empfang zu nehmen, der Unternehmer möge bis dahin die Jahresabschlüsse der vergangenen Jahre vorbereitet haben.
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    Wie besprochen taucht der Wirtschaftsprüfer am Montag in der Firma auf und nimmt die Unterlagen in E mpfang, die er, wie er zu verstehen gibt, in seinem Hotel prüfen werde. Da habe er die notwendige Ruhe und zudem den Raum, den er brauche. Der Unternehmer möge bitte in die Wege leiten, den Vorschuss auf die Rechnung, die der Wirtschaftsprüfer jetzt aushändigt, bis Ende dieser Woche zu begleichen. Die Rechnung ist angemessen und kann den Vergleich mit den Rechnungen, die ansonsten das Steuerbüro zusendet durchaus standhalten. Gut, die zusätzlichen Reisekosten sind ein Posten, den der Unternehmer bis dahin nicht vom Steuerbüro kannte, aber das kann er verstehen, immerhin kam der Prüfer extra angereist. Der Prüfer verabschiedet sich und der Unternehmer sichert zu, den Kostenvorschuss direkt überweisen zu lassen, was sind schon 2.500 Euro im Vergleich zu dem erwarteten Investment...
     
    Am darauffolgenden Freitag kommt der Prüfer wie besprochen wieder ins Büro des Unternehmers und gibt die Montag ausgehändigten Unterlagen an ihn zurück, zusammen mit dem Prüfbericht, in dem auf zwei Seiten steht, dass nach Sichtung und Prüfung der Unterlagen davon auszugehen ist, dass das Unternehmen über die geforderte Ertragskraft und die positiven Zukunftsaussichten verfüge. Aus Sicht des Prüfers spreche nichts gegen eine Beteiligung wie sie anvisiert ist.
     
    Der Unternehmer ist nach diesem Bericht optimistisch und guter Dinge, dass jetzt alles mit der Beteiligung glatt laufen werde, wenn der Investor aus dem Urlaub zurück ist. Gleichen Optimismus strahlt auch der Prüfer aus, der jetzt bei der Verabschiedung darauf hinweist, dass nach der Prüfung nun die zweite Hälfte der Rechnung fällig wäre und er natürlich den potentiellen Investor umgehend nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub über diesen positiven Prüfbericht informieren werde. Der Unternehmer bedankt sich und verspricht, die ausstehende zweite Hälfte der Rechnung direkt ausgleichen zu lassen, lässt dieser Ankündigung noch am gleichen Tag Taten folgen und überw ei st die zweiten 2.500 Euro.
     
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    Als sich in den kommenden zwei Wochen der potentielle Investor nicht wieder meldet, fragt der Unternehmer beim Wirtschaftsprüfer nach, den er unter der angegebenen Mobiltelefonnummer erreicht. Nein, er habe auch nichts gehört, nur das Gerücht, dass der potentielle Investor scheinbar in der Karibik geblieben ist. Tragisch, aber so etwas komme vor. Wer kann schon in die Zukunft sehen...?
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    Der Grund, warum dieser Trick noch immer so häufig vorkommt und perfekt zu funktionieren scheint liegt darin begründet, dass es hierbei nahezu unmöglich ist, einen Betrug nachzuweisen. Der das Geld erhaltende Wirtschaftsprüfer ist natürlich ein Komplize des Betrügers, doch dieser steht nicht im Blickfeld des Unternehmers. Er war notwendig, um den Investor zu bekommen und zudem lieferte er die geforderte Arbeit ab, eine Stellungnahme bezüglich des geplanten Investments abzugeben. Dass dann der potentielle Investor seinen Plan änderte und im Urlaub blieb konnte niemand voraussehen. Hier also einen Vorsatz zu konstruieren, der für einen Betrug notwendig ist, dürfte sehr schwer werden. Der Unternehmer wird die an den Prüfer gezahlten 5.000 Euro als gerechtfertigtes Honorar sehen, auch wenn er diese sehr hoch empfindet. Doch was tun? Würde er die in der selben Zeit in derselben Stadt oder Gegend ebenfalls zahlenden fünf Unternehmer kennen, würde das Bild schon anders aussehen, erst recht wenn alle zugleich zur Polizei gehen würden. Aber welche Unternehmer würden schon miteinander über einen möglichen Investor sprechen? Erst recht, wenn die Unterneher so ausgesucht wurden, dass sie in unterschiedlichen Branchen und Bereichen tätig sind. Bei dem Prüfbericht, den der Wirtschaftsprüfer anfertigen sollte ging es zudem nicht um konkrete Zahlen, sondern nur um eine Empfehlung. Ein auf dem Laptop gespeichertes Dokument, bei dem der Prüfer nur den Namen der geprüften Firma austauschen musste und den gleichen Text bei allen Unternehmern bringen konnte, die daraufhin alle auch die zweite Rate der Rechnung zahlten. Erst recht als der Prüfer bei der Abgabe des Berichtes erwähnte, dass er den möglichen Investor persönlich