Vorsicht Betrüger - Die bestenTricks der Trickbetrüger (German Edition)
kontaktieren werde und das Resultat mitteilen wolle. Welcher Unternehmer will da schon als säumiger Schuldner dastehen? Dass die erste Rate beglichen wurde schien nie ein Risiko zu sein, da der Unternehmer befürchten musste, einen ungünstigen Bericht zu erhalten oder im schlimmsten Fall gar keinen. Also ein leichtes Spiel, bei dem die Betrüger in einer Woche ohne Zweifel mehrere Unternehmer erleichtern können.
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Wieder zeigten die Betrüger bei diesem Trick, dass sie in der Lage sind, alle notwendigen Rollen auszufüllen. Während einer der Betrüger den Investor glaubwürdig verkörpern musste, spielte der andere den Wirtschaftsprüfer. Beide legten glaubwürdige Rollen an den Tag, sodass der Unternehmer letztendlich ein Teil dieser cleveren Aufführung wurde, an deren Ende er sich ein Investment und eine Finanzspritze von 250.000 Euro versprach. Erneut machte die Gier das Opfer zur willigen Marionette....
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Paket Zustellung einmal anders
Wer jedoch denkt, dass die großen Betrügereien immer nur in einem Team von Betrügern ablaufen müssen, der irrt, wie das folgende Beispiel und der folgende Trick zeigt.
Diese -zugegeben sehr geschmacklose- Masche kann Jeden treffen und Niemand ist davor geschützt. Immer mehr Menschen bestellen Ihre Waren Online und lassen sie sich bequem nach Hause liefern. Der steigende Bedarf an Logistiklösungen und der gleichzeitige Kostendruck bei den Speditionsunternehmen haben dazu geführt, dass immer mehr Subunternehmer mit gemieteten Lieferwagen die Päckchen und Pakete zustellen. Aber was schreibe ich hier, vermutlich erhalten Sie auch regelmäßig Waren von einem Zusteller, auf dessen Lieferwagen der Aufdruck eines großen Autovermieters prankt .
Einen solchen Lieferwagen besorgt sich der Betrüger in unserem Fall. Er präpariert zahlreiche kleine Pakete und versieht diese mit Adressen und Namen, die er aus den Todesanzeigen der örtlichen Tageszeitung entnommen hat und von deren Adressen er weiß, dass noch Angehörige dort wohnen. Dann macht er sich auf seine Runde und klingelt mit dem Päckchen unter dem Arm an der Adresse. Wenn die Tür geöffnet wird sagt er, dass er ein Nachnahmepaket habe. Als Empfänger nennt er dabei den kürzlich verstorbenen. Er spielt dabei den Unwissenden bezüglich des Todesfalls. Als ihm diese Mitteilung gemacht wird, bekundet er Beileid und sagt beiläufig, dass es ja dann dieses Paket wäre, was der Verstorbene zuletzt bestellt hat. Wer weiß was da wohl drin sei? Aber kein Problem, wenn man es nicht abnehmen wolle, wird er es als unzustellbar zurücksenden lassen. Der Nachnahmebetrag scheint zudem auch nur der Zollbetrag zu sein, also ein Artikel der bereits bezahlt wurde und dann durch den Zoll musste, der diesen Betrag bei Übergabe verlangt. Dabei blickt der falsche Paketzusteller auf die Zustellungsdokumente, die er natürlich selbst verfasste. Doch als er erwähnte, der Artikel in dem Paket sei bereits bezahlt und diese 126,50 Euro sei der Zoll wird der Mann oder die Frau an der Tür hellhörig. Es scheint ja ein wertvolles Produkt zu sein, bei so viel Zoll, wirft der Paketfahrer wieder ein und sagt dann erneut, dass man es eben zurück sende wenn man es nicht abnehmen wolle. Alles kein Problem, er sei nur der Fahrer. Spätestens jetzt wird es sich der Mann oder die Frau an der Tür überlegen und in vielen Fällen wird der Paketzusteller den Betrag kassieren können...
Die Betroffenen werden dann die kleinen Pakete öffnen und wertlose Sachen oder im schlimmsten Fall nur Bündel alter Zeitungen finden. Doch der Zusteller, der kann ja eigentlich nichts dafür.... Die Betrogenen stehen in dem Moment, in dem der Paketzusteller klingelt, vor einer Situation, die sie nicht oder nur sehr schwer beherrschen können. Auf der einen Seite der noch frische Verlust eines geliebten Menschen, auf der anderen Seite die scheinbar letzte Bestellung des Verstorbenen, die zudem schon bezahlt war. Gut, der Zoll fällt an, also eine Bestellung aus Übersee. Aber was war es? Ein Geschenk zum Abschied? Bei diesem Betrag eine Neugier, die siegt und schließlich in der Bezahlung endet. Bei dreißig oder auch nur zwanzig täglichen Besuchen des Paketzustellers ein Tag, der sich lohnt und auch zwischen zwei größeren Betrügereien etwas "Spielgeld" in die Taschen spült.
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Sie sehen, der Trickbetrug macht vor keiner Situation halt und ist in allen Bereichen des täglichen Lebens anzutreffen. Er zieht sich
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