Vorsicht Betrüger - Die bestenTricks der Trickbetrüger (German Edition)
für die Betrüger ein lohnendes Geschäft mit überschaubaren Risiko. Denn noch immer wissen die meisten Opfer nichts von den Tricks, die jene Zunft anwendet, um sich das mühsam ersparte oder leicht ererbte Vermögen zu erschleichen. Nach diesem Buch wird das hoffentlich anders sein...
Es sind die kleinen Tricks, die den Betrügern immer wieder frisches Geld in die Kassen spülen. Tricks, die so klein sind, dass sie kaum erwähnenswert sind, aber sich dennoch für die Betrüger lohnen. Vor allem aber so klein, dass mit diesen Tricks nicht der folgende Teil des Buches bestückt werden muss, sondern die auch hier in der Einleitung ihren Platz finden.
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Stellen Sie sich nur einmal kurz vor, Sie wären erfolgreicher Kaufmann oder Händler. Sie erhalten von einer Firma im Ort, mit schönen Briefkopf und angesehener Büroadresse eine Bestellung über die Ausstattung mit Büroelektronik, der Telefonanlage und der kompletten Computeranlage. Dazu lockt diese neue, scheinbar aufstrebende Firma damit, Ihnen für genau diese Anlagen im Wert von mehreren zehntausend Euro die regelmäßige, kostenpflichtige Wartung zu übertragen. Es wird nicht über rabatt verhandelt und ebenso nicht über Nachlässe bei den Stundensätzen für die Wartung. Man akzeptiert uneingeschränkt Ihre Konditionen. Sie sehen einen neuen Großkunden, der gerade recht kommt in dieser schwierigen wirtschaftlichen Zeit, und liefern bereitwillig die bestellten Geräte an die angegebene Büroadresse. Warum sollten Sie einen Moment zweifeln? Die Adresse liegt in erster Lage und wer sich so etwas leisten kann, der muss ja wirtschaftlich gut dastehen. Bei der Lieferung erhalten Sie von dem seriös, im teuren Nadelstreifenanzug gekleideten Geschäftsführer einen Scheck über die angegebene Summe, denn wer hat schon so viel Bargeld im Büro und das Risiko auf Rechnung zu liefern und dann der Bezahlung hinterher zu rennen erschien Ihnen auch zu hoch. Ein Scheck ist da schon viel angenehmer und immerhin kennt man ja jetzt die Firma und hat nicht nur den Geschäftsführer, sondern auch mehrere seiner ebenfalls im Anzug gekleideten Angestellten gesehen. Also etwas Seriöses, nicht wahr? Wenige Tage später erhalten Sie von Ihrer Buchhaltung die Mitteilung, dass der Scheck geplatzt sei und der Betrag nicht gutgeschrieben wurde. Sie halten das für einen Irrtum und beschließen, direkt zu dem Büro zu fahren, an dessen Anschrift Sie die Lieferung zugestellt haben. Doch als Sie dort ankommen der Schock: Am Büro prangt ein Schild "Zu vermieten" mit einer Telefonnummer des örtlichen Maklers an der Tür. Durch die Glaswand und Glastür können Sie sehen, dass die Räume vollkommen leer sind und von den vor wenigen Tagen gesehenen Geschäftsführer und den Angestellten im schicken Anzug fehlt jede Spur. Sie rufen den Makler an, dessen Schild Sie vor Augen haben und fragen, ob er wüsste, wohin diese Mieter gegangen seien. Doch er weiß nichts von Mietern und kann sich nur erinnern, dass er das Büro für einen Tag zur Verfügung stellte, da sich Interessenten dort umsehen wollten. Natürlich habe er nicht an deren Integrität gezweifelt, immerhin sahen diese ja sehr vertrauenswürdig aus. Ausweiskopien? Die hat der Makler natürlich nicht gemacht, das wäre nicht so üblich und er habe nie daran gezweifelt, dass diese Interessenten 'echt' wären. Immerhin haben sie ihm Visitenkarten gegeben. Moment, er ruft unter einer auf diesen Karten angegebenen Nummern an. Seltsam, da meldet sich nur ein Anrufbeantworter...
Jetzt realisieren Sie, dass mit den Betrügern auch Ihre Ware spurlos verschwunden ist. Ware im Wert von mehreren zehntausend Euro und natürlich haben Sie Zweifel gehabt, aber als Sie persönlich geliefert haben, konnten Sie sich doch selbst davon überzeugen, dass alles 'echt' ist. Der Geschäftsführer war doch so zuvorkommend und als er plötzlich einen dringenden Anruf bekam, den er unbedingt annehmen musste, haben Sie den Scheck entgegengenommen und nicht weiter nachgefragt. Sie wollten ja nicht seine Zeit weiter beanspruchen in diesem stressigen Geschäft...
Die Ware tauchte dann vermutlich auf einer der großen Online Auktionsplattformen oder in den einschlägigen Kleinanzeigenmärkten wieder auf und dürfte sicher noch 70% des ursprünglichen Wertes gebracht haben. Ein scheinbar lohnendes Geschäft, vor allem, wenn Sie nicht der einzige Lieferant waren, der an jenem Tag geliefert hat. Ihre erste Reaktion könnte sein, zur Polizei
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