Vorsicht Betrüger - Die bestenTricks der Trickbetrüger (German Edition)
keinesfalls kühl kalkuliert. Wenn das Opfer ebenfalls einige Geldscheine zu den anderen packt, dann würde sich der Betrüge r ja viel wohler fühlen, da er dann wisse, dass man auch mit allen Augen darüber wacht. Dabei hält der Betrüger dem Opfer den Umschlag hin. Dieses nimmt den Umschlag und sieht überhaupt kein Risiko. Soll der Betrunkene sich doch sicher fühlen, wenn er weg ist, sieht er mich und das Geld ohnehin nicht wieder, jetzt nur n icht mehr riskieren, dass es sich der Betrunkene anders überlegt – Wenn dieser Gedankengang geweckt wurde, hat der Betrüger seine Arbeit gut gemacht. Das Opfer zieht seine Geldbörse aus der Tasche und packt ebenfalls mehrere Hundert Euro Scheine in dem Umschlag, bevor er ihn in seine Jack en tasche steckt. " Moment! " - wieder kommt der von übermäßigem Alkoholkonsum schwankende Zeigefinger unseres Betrügers zum Einsatz. Er könne den Umschlag doch nicht so unsicher verwahren! Er solle ihm noch einmal den Umschlag geben, er zeige ihm, wie das richtig geht. Der nach dem Umschlag ausgestreckten Hand kann sich das Opfer nicht entziehen, will es diesen "Auftrag" der Aufbewahrung nicht gefährden und händigt den Umschlag noch einmal aus. Der Betrüger zieht sich das sichtbare Pflaster mit dem aufgemalten Symbol von der Hand, darunter ein leichter Kratzer, der bereits verheilt zu sein scheint, und klebt den Umschlag zu und befestigt dieses Pflaster darauf, um ihn ' richtig ' zu sichern. Dabei stellt er sich alles andere als professionell an und klebt es ungeschickt schief auf den Umschlag, wobei dennoch der Umschlag geschlossen bleibt. Dann zeigt er wie man den Umschlag 'sicher' in seiner Innentasche verstaut. Kann er sehen, wie er es macht? Gut, jetzt holt der Betrüger den Umschlag mit dem Pflaster wieder aus seiner Innentasche und gibt ihm den Umschlag zurück, auf das er ihn jetzt ebenso tief und sicher in seiner Tasche verstaue. Das Opfer macht wie ihm geheißen und steckt ihn tief in seine Innentasche. Der Betrüger leert sein Glas in einem Zug, klopft dem Opfer noch einmal auf die Schultern und sagt, dass er in etwa einer Stunde zurück sei. Jetzt gehe er sich amüsieren. Ob das Opfer dann so lange wartet, wenn nicht könne man ja noch Visitenkarten austauschen, um sich sonst später kurz zu schließen und sich wieder treffen. Er bekomme auch für das Aufbewahren eine kleine Prämie . Sehr gut " mein Freund ". Bis später – sagt der Betrüger und verabschiedet sich leicht schwankend aus der Bar. Das Opfer trinkt noch einige Drinks und als der Betrunkene eine Stunde später nicht zurück ist, geht das Opfer zurück in sein Hotelzimmer, den Umschlag noch immer verstaut. In der Bar habe er ihn nicht aus der Tasche holen wollen, da er nicht riskieren wollte, dabei ertappt zu werden. Wer wüsste denn, ob der Betrunkene nicht ausgerechnet in diesem Moment wieder herein kommt? Das Opfer verschließt seine Zimmertür hinter sich, stellt das Telefon auf stumm und holt den Umschlag aus seiner Tasche. Wer hätte das gedacht, dass er einen so tollpatschigen und naiven Betrunkenen treffen würde, der ihm dieses Geld beschert. Als wenn der Betrunkene sich morgen früh noch daran erinnern könne und wenn ja, was soll's, er würde ja ohnehin bereits weg sein. Und Beweise, die gibt es ja nicht... Das Opfer öffnet den Umschlag, um nachzuzählen, wie viel Geld er denn jetzt so leicht gemacht habe. Dann die Ernüchterung: Im Umschlag nur fein säuberlich, auf Geldscheingröße zugeschnittene Zeitungsseiten... Kein Geld und die Ernüchterung, nicht nur den erhofften Gewinn nicht, sondern auch sein eigenes Geld dazu verloren zu haben. Die auf der Karte des Betrunkenen stehende Telefonnummer, die das Opfer direkt wählt, ist natürlich nicht erreichbar.
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Die Betrüger konnten mit diesem kleinen, nicht länger als einer Stunde dauernden Intermezzo eine Beute von mehreren Hundert Euro für sich verbuchen und müssen nicht wirklich etwas befürchten. Dabei ist dieser Trick kein Trick, den die Betrüger morgens planten und sich darauf vorbereiteten. Vielmehr zeigt dieser Trick, dass clevere Trickbetrüger für jede Situation eine passende Masche haben. Sie fischen dabei dort, wo das Geld zu erwarten ist. In diesem Fall in der Hotellobby. Die Betrüger wussten, dass eine Messe zu Ende gegangen ist und in diesem Hotel einige Messebesucher schliefen. Der Komplize musste dann nur noch an der Hotellobby den "Auf Jemand Wartenden" spielen und unauffällig, aber in Hörweite darauf
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