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Vorsicht Betrüger - Die bestenTricks der Trickbetrüger (German Edition)

Vorsicht Betrüger - Die bestenTricks der Trickbetrüger (German Edition)

Titel: Vorsicht Betrüger - Die bestenTricks der Trickbetrüger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. Ratz , Dr. R. Ahrenz
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Preis- Leistungs Verhältnis. Ob er denn Interesse an so einem netten Besuch hätte. Der Messebesucher beißt an und gibt seine Wünsche bezüglich des Aussehens und alters der Frau zu verstehen. Kein Problem, der Betrüger müsse nur kurz einmal anrufen und nachfragen, was sich denn da machen lasse. Er telefoniert etwas abseits und in diskreter Stille und kommt dann wieder zum Opfer und sagt, dass alles kein Problem wäre. Er wartet auf den Rückruf vom Zuhälter, der Bescheid sagen wolle, wenn man schließlich soweit ist. Der Betrüger bestellt noch einen Drink für sich und seinen neuen "Freund" und man verkehrt entspannt und freundschaftlich miteinander, eben so vertraut, dass sich keiner unwohl fühlen müsste. Dann erhält der Betrüger einen Anruf, woraufhin er wieder etwas abseits geht. Er nickt sichtbar in den Hörer, hält dann die Gesprächsmuschel zu und geht schnell zum Opfer. Ob er denn die 350 Euro dabei habe, der Zuhälter wolle auf Nummer sicher gehen, da ein Hotel ja eigentlich nicht wolle, dass so etwas dort stattfindet und man möchte es deshalb vorab abwickeln. Ja das habe er, gibt das Opfer zu verstehen und der Betrüger hält seine Hand auf. Natürlich nur, dass er dem Zuhälter sagen könne, dass er das Geld habe, sich der Zuhälter also keine Gedanken darum machen muss, es später auch zu bekommen. Schließlich wolle er nicht umsonst das Mädchen zum und ins Hotel schicken. Es gilt nur als Sicherheit quasi und ist durchaus üblich. Er fungiere dabei nur als Treuhänder. Dabei nimmt der Betrüger kurz die Hand vom Hörer, sodass er wieder reinsprechen kann und sagt in den Hörer, ja, es gehe alles klar, er habe es und er könne die Dame lossenden. Dabei hält er die Hand auf in Richtung Opfer und blickt ihn fragend an, sodass das Opfer nicht mehr anders kann, als das Geld auszuhändigen. Er macht sich auch wenig Gedanken, denn es ist ja nur treuhänderisch und der nette Herr verbleibt ja mit ihm hier, bis die Dame eingetroffen ist. Das hat er ja ebenfalls zu Verstehen gegeben. Der Betrüger sagt noch einmal bestätigend in den Hörer, dass er das Geld habe und er solle also alles in die Wege leiten und sich dann melden, wenn man im Hotel ist. Wie denn die Zimmernummer wäre? - wieder sieht er das Opfer an, welches ihm sodann seine Zimmernummer verrät, die der Betrüger in den Hörer wiederholt. Dann legt er auf und setzt sich wieder zu dem Opfer. Dabei erklärt er, dass diese Art der Verwahrung der versprochenen Zahlung üblich ist, da man nicht umsonst den weiten Weg ins Hotel kommen wolle und dann absage oder es sich anders überlegt hat. Eben so , dass die ganze Geschichte rund wird und kein Misstrauen hervor ruft. Wenige Zeit später klingelt das Telefon erneut und der Betrüger nimmt ab, hört kurz zu und legt dann auf, nachdem er ein bestätigendes " Ok " in den Hörer sagte. Er wendet sich dem Opfer zu und sagt, dass das Mädchen bereits vor dem Zimmer wartet, er könne herauf gehen. Er würde so lange hier warten und mit dem Zuhälter alles klar machen, wenn er dann die Nachricht erhält, dass alles geklappt habe. Dabei gibt er ihm noch eine professionell gestaltete Visitenkarte und wünscht dem Opfer viel Spaß, als es auch gleich losgeht in Richtung Aufzug. Oben angekommen wartet natürlich kein Mädchen und als das Opfer wieder mit dem Aufzug herunter fährt ist auch der Mann verschwunden, der ihn so freundlich in der letzten halben Stunde unterhalten hat... Doch für die soeben verlorenen 350 Euro eine teure Unterhaltung in einer Form, die man zudem gar nicht wollte.
    ***

 
    In diesem Fall wurde die Gier nach schnellem und diskretem Sex zum Verhängnis, wobei es der Betrüger geschickt verstand, alles sehr echt und glaubwürdig aussehen zu lassen. Das erschwindelte Vertrauen ließ das Opfer weder misstrauisch noch skeptisch werden, im Gegenteil, durch den offerierten Service wurde sogar die Vertrauensbasis geschaffen, die den Betrug ermöglichte. Es zählt nicht, was der Kunde oder besser gesagt das Opfer sieht oder schwarz auf weiß vor sich hat, sondern was er glaubt zu bekommen. Da er in dieser Situation kaum zur Polizei gehen kann, ohne dabei zu verstehen zu geben, dass er vorhatte, seine Frau zu betrügen (und was die erst machen würde, wenn sie es heraus findet), ist das eine Masche, die durch die Betrüger regelmäßig aufs Neue durchgeführt werden kann. Die Messebesucher wechseln, sodass nicht allzu viel Zeit vergehen muss, bis man in dieser Bar wieder fischen kann.

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