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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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sowieso nicht helfen.«
    »Stecken Sie in irgendwelchen Schwierigkeiten?«
    Sie wedelte frustriert mit den Armen durch die Luft. »Sehen Sie ein Kind an meinem Rockzipfel? Ja, ich bin in Schwierigkeiten.«
    Vittorio hatte sie gehört und hetzte auf sie zu. »Es reicht, Giulia.«
    Ren schien Isabels Gedanken zu lesen, die ihr signalisierten, dass nur unter Anwendung des Mottos Teile und siege weiterzukommen war, und so stellte er sich, während Isabel den Arm um Giulia legte, deren Gatten in den Weg. »Warum reden wir nicht mal in aller Ruhe miteinander?«
    Isabel führte Giulia rasch um das Haus zu ihrem Wagen. »Lassen Sie uns eine kleine Spazierfahrt machen, ja?«
    Ohne zu protestieren stieg Giulia in den Panda, Isabel lenkte das Fahrzeug aus der Einfahrt und wartete dann ein paar Minuten, ehe sie sagte: »Ich vermute, Sie haben einen guten Grund dafür, dass Sie uns nicht die Wahrheit sagen.«
    Giulia rieb sich müde ihre Augen. »Woher wissen Sie, dass ich nicht die Wahrheit sage?«
    »Weil Ihre Geschichte allzu sehr nach einem der Drehbücher zu Rens Filmen klang. Außerdem glaube ich nicht, dass nicht gefundenes, gestohlenes Geld Sie derart traurig machen würde.«
    »Sie sind eine echt kluge Frau.« Giulia fuhr sich mit allen zehn Fingern durch die Haare und strich sie sich hinter die Ohren. »Niemand erscheint anderen gerne wie ein Narr.«
    »Und davor haben Sie Angst? Dass die Wahrheit Sie wie eine Närrin aussehen lassen könnte? Oder liegt es nur daran, dass Vittorio Ihnen verboten hat, mit uns zu reden?«
    »Sie denken, ich halte den Mund, weil Vittorio es will?« Sie lachte müde auf. »Nein. Es liegt nicht an ihm.«
    »Woran liegt es dann? Es ist offensichtlich, dass Sie Hilfe brauchen. Vielleicht könnten Ren und ich ja eine andere Perspektive bieten.«
    »Vielleicht aber auch nicht.« Sie kreuzte ihre Beine. »Sie sind wirklich sehr nett zu mir gewesen.«
    »Wozu sonst sind Freunde da?«
    »Bisher waren Sie mir eine deutlich bessere Freundin als ich Ihnen.«
    Während sie an einem kleinen Bauernhaus vorüberfuhren, in dessen Garten eine Frau Blumen abschnitt, spürte Isabel, wie Giulia mit sich rang.
    »Es steht mir nicht zu, die Geschichte zu erzählen«, erklärte Giulia schließlich. »Es ist die Geschichte der ganzen Gemeinde, und wenn ich sie verrate, werden alle wütend auf mich sein.« Sie nahm sich ein Taschentuch aus der von Isabel bereitgestellten Packung und putzte sich die Nase. »Aber das ist mir egal. Ich werde sie Ihnen erzählen. Und wenn Sie uns deshalb für Narren halten ... tja, dann kann ich Ihnen das nicht verdenken.«
    Isabel wartete ab. Giulia atmete tief durch und erklärte endlich mit einem resignierten Seufzer: »Wir suchen den Ombra della Mattina.«
    Es dauerte einen Moment, bis sich Isabel an die Weihestatue des etruskischen Jungen aus dem Museum Guarnacci in Volterra, den Ombra della Sera , erinnerte. Sie ging etwas vom Gas und ließ den Panda von einem Laster überholen. »Was heißt das? Ombra della Mattina?«
    »Morgenschatten.«
    »Die Statue in Volterra wird Abendschatten genannt. Das ist kein Zufall, oder?«
    »Ombra della Mattina ist das Gegenstück dazu. Eine weibliche Figur. Vor dreißig Jahren hat der Priester unseres Dorfes sie gefunden, als er Rosenbüsche am Tor des Friedhofs pflanzte.«
    Genau wie Ren vermutet hatte. »Und die Leute aus dem Ort wollen sie nicht an die Regierung abtreten.«
    »Denken Sie bitte nicht, dass es sich bei uns um habgierige Menschen handelt, die versuchen, ein Kunstwerk zu verstecken. Wenn es nur so einfach wäre ...«
    »Aber es ist ein wertvolles Stück.«
    »Ja, aber nicht in der Art wertvoll, wie Sie denken.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    Giulia zupfte an ihrem kleinen Perlenohrring. Sie wirkte unglücklich und erschöpft. »Ombra della Mattina verfügt über besondere Kräfte. Das ist der Grund, weshalb wir gegenüber Fremden nicht darüber sprechen.«
    »Was für Kräfte sind das?«
    »Wenn Sie nicht aus Casalleone stammen, können Sie das nicht verstehen. Selbst wir, die wir hier geboren sind, haben anfangs nicht daran geglaubt.« Sie zuckte mit den Schultern. »Wir haben darüber gelacht, wenn unsere Eltern uns Geschichten von der Statue erzählten, aber inzwischen ist uns das Lachen gründlich vergangen.« Endlich drehte sie den Kopf und sah Isabel an. »Vor drei Jahren ist Ombra della Mattina verschwunden, und seither hat keine Frau im Umkreis von dreißig Kilometern mehr ein Kind bekommen.«
    »Seit drei Jahren ist keine

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