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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Kirche ausgeführt, aber niemand hat ihn mit dem Verschwinden der Statue in Verbindung gebracht, bis er ein paar Monate später starb. Erst da fiel den Leuten wieder ein, dass er keine Kinder mochte.«
    Ren rollte mit den Augen. »Das ist wirklich verdächtig.«
    »Marta hat ihn stets verteidigt. Sie meinte, er hätte Kinder nicht gehasst, sondern wäre lediglich wegen seiner Arthritis etwas imbronciato. Was heißt imbronciato?«
    »Knurrig.«
    »Sie meinte, dass er seiner Tochter immer ein guter Vater gewesen wäre. Vor Jahren ist er sogar extra nach Amerika geflogen, um seine neugeborene Enkelin zu sehen. Also haben die Leute einen Rückzieher gemacht, und andere Gerüchte kamen auf. Ich schätze, dass sich die ganze Sache ziemlich unschön weiterentwickelt hat.«
    »Gab es irgendwelche Gewalt?«
    »Keine Ahnung.« Sie wischte einen Teil des Tisches. »Am Tag vor meiner Ankunft hat Anna Giancarlo hierher in den Garten geschickt, um ein bisschen aufzuräumen. Und rate mal, was er in einem Loch in der Mauer entdeckte, als er versehentlich ein paar der Steine losschlug?«
    »Ich kann kaum erwarten, dass du es mir erzählst.«
    »Den Marmorsockel, auf dem die Statue immer gestanden hatte. Den Sockel, der zusammen mit der Statue aus dem Gemeindebüro verschwunden war.«
    »Tja, das erklärt zumindest das plötzliche Interesse an der Mauer.«
    Sie trocknete sich die Hände an einem Geschirrtuch ab. »Der ganze Ort stand Kopf. Sie schmiedeten Pläne, um die Mauer einzureißen, nur dass plötzlich eine lästige Fremde ihnen durch ihr Erscheinen einen Strich durch die Rechnung zu machen schien.«
    »Du.«
    »Genau.«
    »Alles wäre weitaus einfacher gewesen, wenn sie von Anfang an ehrlich gewesen wären.«
    »Wir sind Fremde, und sie hatten keinen Grund, mir oder vor allem dir zu trauen.«
    »Na, vielen Dank.«
    »Was hätte es ihnen genützt, die Statue zu finden, wenn wir die Sache nicht für uns behalten hätten? Es ist eine Sache, wenn die hiesigen Politiker sich blind stellen dafür, dass eine unbezahlbare etruskische Figur im Gemeindeamt herumsteht, aber die übergeordneten Behörden hätten sicher einen Riesenaufstand deshalb gemacht. Alle hatten Angst, dass die Statue am Ende in einem Glaskasten in Volterra neben dem Ombra della Sera landen würde.«
    »Wo sie auch stehen sollte.« Er klopfte mit der Breitseite seines Messers eine Knoblauchzehe weich.
    »Während du gejoggt bist, habe ich ein bisschen herumgeschnüffelt, und rate mal, was mir dabei in die Hände gefallen ist.« Sie holte den vergilbten Umschlag, den sie im Bücherregal im Wohnzimmer gefunden hatte, und legte den Inhalt vor ihm auf den Tisch. Fotos von Paolos Enkeltochter, alle sorgfältig auf der Rückseite beschriftet.
    Ren wischte sich die Hände ab, und sie zeigte auf das Farbfoto von einem älteren Mann, der, ein Baby auf den Armen, auf der Veranda eines kleinen, weiß getünchten Häuschens stand. »Das ist das älteste Foto. Das ist Paolo. Es muss aufgenommen worden sein, als er kurz nach der Geburt der Enkeltochter drüben in Boston war. Sie heißt Josie, kurz für Josephina.«
    Ein paar der Bilder zeigten Josie im Ferienlager oder im Urlaub mit den Eltern im Grand Canyon. Auf einigen der Fotos sah man sie allein. Isabel nahm die letzten beiden Bilder in die Hand. »Das ist Josie auf ihrer Hochzeit vor sechs Jahren.« Sie hatte dunkle Locken und ein breites Lächeln. »Und das hier ist sie zusammen mit ihrem Mann kurz vor Paolos Tod.« Sie drehte das Bild um und zeigte ihm das auf der Rückseite vermerkte Datum.
    »Sieht nicht gerade wie die Fotosammlung eines Kinderhassers aus«, gestand Ren, wenn auch etwas widerstrebend, ein. »Dann hat Paolo die Statue ja vielleicht gar nicht geklaut.«
    »Er war derjenige, der die Mauer gebaut hat.«
    »Was nicht unbedingt ein hieb- und stichfester Beweis ist. Aber wenn die Statue nicht in der Mauer gesteckt hat, frage ich mich, wo sie ist.«
    »Nicht hier im Haus«, antwortete Isabel. »Anna und Marta haben es von oben bis unten durchsucht. Es wurde bereits überlegt, auch den Garten umzupflügen, aber Marta meint, sie hätte es bemerkt, wenn Paolo die Statue dort vergraben hätte, und lässt ein Umgraben nicht zu. Es gibt jede Menge Stellen in der Nähe der Mauer, im Olivenhain oder sogar im Weinberg, wo er die Figur vergraben haben könnte, weshalb ich Giulia vorgeschlagen habe, ein paar Metalldetektoren zu besorgen und die möglichen Verstecke damit abzugehen.«
    »Spielzeug. Allmählich finde ich

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