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Vorsicht, heiß!

Vorsicht, heiß!

Titel: Vorsicht, heiß! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Carson
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Domingues International weggegangen, als dein Vater gestorben ist?“
    Wieder wurde Paulo von heftigen Gefühlen erfasst, doch er verdrängte sie schnell. „Du hattest nur eine Frage gut“, erinnerte er sie, stieg vom Motorrad und hielt es am Lenker fest, damit sie aufsteigen konnte.
    Alyssa betrachtete skeptisch die große Maschine. „Vorher würde ich gern noch wissen, warum sich Menschen in einem Bundesstaat, der für seine Tropenstürme berüchtigt ist, ausgerechnet für ein Verkehrsmittel entscheiden, das weder über Türen noch über ein Dach oder Sicherheitsgurte verfügt …“ Sie betrachtete ihre gebügelte Hose und fügte hinzu: „… und auf dem man auch nicht würdevoll sitzen kann.“
    Paulo blickte sich im menschenleeren Parkhaus um. „Hier ist wirklich niemand, den du beeindrucken musst.“
    Als sie erneut stirnrunzelnd die Ducati ansah, musste er ein Grinsen unterdrücken. „Du wirst doch nicht etwa einen Rückzieher machen?“
    Unvermittelt richtete Alyssa sich auf. „Natürlich nicht!“
    Ihre empörte Miene entschädigte ihn fast für die unschönen Erinnerungen, die in ihm wach geworden waren. „Dann setz dich doch einfach mal drauf, um ein Gespür für die Maschine zu bekommen.“
    Warum hatte sie sich nur auf diese Sache eingelassen?
    Doch Alyssa wusste, warum. Je mehr sie über Paulo erfuhr, umso neugieriger wurde sie. Es war unfassbar, mit welch ungerührter Miene er vom Verhalten seiner Familie erzählt hatte. Dieser Mann war einfach faszinierend. Und so gefährlich es auch sein mochte, sie genoss seine Gesellschaft sehr. Sein amüsierter Blick gefiel ihr allerdings weniger.
    Alyssa wischte sich die feuchten Handflächen an der Hose trocken, umfasste den Lenker und schwang vorsichtig ein Bein über das Motorrad.
    „Fühlt sich ganz gut an.“ Als sie den harten Betonboden betrachtete, krampfte sich ihr Magen zusammen. „ Ich fühle mich allerdings nicht besonders gut.“
    „Du wirst begeistert sein, versprochen.“
    „Ich gebe zu, dass die Fahrt gestern mir Spaß gemacht hat.“ Vor allem hatte sie dabei Paulos Körper wahrgenommen. Doch der Wind, die salzige Meeresluft und die Sonne auf ihrer Haut hatten in ihr ein unerwartetes Gefühl der Freiheit geweckt. „Aber das Motorrad selbst zu fahren …“
    Paulo beugte sich näher zu ihr, eine Hand am Lenker. „Hast du Angst?“
    Ihr Herz schlug heftig, als er ihr so nahe kam und sie ihm in die mokkabraunen Augen sah. „Ja“, sagte sie ruhig und zwang sich, nicht seinen Mund zu betrachten. „Besonders wenn etwas exotisch und millionenschwer aussieht.“
    Fragend neigte er den Kopf zur Seite. „Reden wir immer noch über das Motorrad?“
    Ihr wurde heiß. „Natürlich.“ Sie räusperte sich. „Ich will es schließlich nicht zu Schrott fahren!“
    Ein ironisches Lächeln umspielte seinen Mund. Paulo schwang sich hinter ihr auf den Sitz, und sofort waren ihre Nerven zum Zerreißen gespannt.
    Wie sollte sie sich konzentrieren, wenn er sich von hinten an sie schmiegte und sie seine Schenkel spürte?
    Sie umfasste den Lenker der Ducati so krampfhaft, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Einen Moment lang saßen sie beide da, ohne sich zu bewegen. Sich an Paulos durchtrainierten, schlanken Körper zu schmiegen vermittelte ihr ein seltsames Gefühl der Geborgenheit und der Gefahr. Alyssa war verwirrt und konnte sich nicht entscheiden, welches davon ihr besser gefiel.
    „Bisher konnte ich mit dem Motorrad als erotisches Symbol nicht viel anfangen“, sagte Paulo leise, den Mund ganz dicht an ihrem Ohr. Als er das Gesicht ihrem Hals zuwandte und einatmete, stockte Alyssa der Atem, und sie bekam eine Gänsehaut. „Jetzt schon.“
    „Paulo …“, protestierte sie, doch dann legte er ihr die Hände auf die Hüften, und sie brachte kein weiteres Wort heraus.
    „Keine Sorge“, beruhigte er sie rau. „Ich hindere nur das Motorrad am Umkippen. Mein Versprechen halte ich natürlich: keine Küsse.“
    Angesichts der intimen Nähe beruhigte diese Aussicht sie nicht sonderlich. Doch je länger sie bewegungslos dasaß, umso länger würde auch diese sinnliche Folter andauern. Also ignorierte Alyssa mit aller Macht die heftige Reaktion ihres Körpers und tat, was Paulo sagte. Sie ließ den Motor an, und dann bewegte sich das Motorrad ganz langsam vorwärts. Dieser kleine Erfolg erfüllte sie mit neuem Selbstvertrauen. Vorsichtig gab sie Gas, um zu beschleunigen.
    Über die nächste halbe Stunde gelang es Alyssa, nicht nur das Gefühl von

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