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Vorsicht - Mensch!

Vorsicht - Mensch!

Titel: Vorsicht - Mensch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Delphinen minuziös darlegten.
    Er nahm die Kopfhörer ab und legte sie weg. Er zündete eine Zigarette an und betrachtete sinnend das Unterwasserballett der Delphine. Die anmutige Zielsicherheit und mühelose Eleganz ihrer Bewegungen stand weit über allem, was ein Mensch in der Luft oder auf dem Land vollführen konnte. Er dachte wieder daran, was er Jane Wilson über die Friedfertigkeit der Delphine gegenüber den Menschen erzählt hatte. Selbst wenn sie von Menschen gefangen, verletzt oder getötet wurden, weigerten sich Delphine, ihre Fänger und Peiniger anzugreifen. Er dachte an die Tatsache, daß Delphine einem Artgenossen zu Hilfe kommen, der verletzt und besinnungslos ist, und ihn an der Wasseroberfläche halten, so daß er nicht ertrinkt.
    Er dachte an ihren spielerischen Mutwillen, ihre Zuneigung zum Menschen, den breiten und vielfältigen Bereich ihrer Sprache. Bei den Delphinen gab es keine erkennbaren Impulse zu Krieg und Mord, zu Haß und Grausamkeit, nicht einmal zur Unfreundlichkeit. In den meisten Kategorien schnitt der Durchschnittsmensch im Vergleich zum Delphin schlecht ab. Kein Wunder, dachte Mal, daß sie und wir Schwierigkeiten haben, einander zu verstehen. In einer anderen Umgebung und unter anderen Lebensbedingungen sind sie die Art von Leuten, die wir gern sein möchten. Wir haben die Technologie und die Fähigkeit zum Gebrauch von Werkzeugen, trotzdem sind wir in vielerlei Hinsicht mehr Tier als sie.
    Wir sollten von dem Wahn ablassen, daß wir besser seien als sie, dachte er, mit benommener Melancholie ihre Bewegungen verfolgend. Wahrscheinlich wäre ich selbst glücklicher, wenn ich ein Delphin wäre. Die Idee erschien ihm ungemein anziehend. Die endlose offene See, die Freiheit, ein Ende mit allen komplizierten und fehlerbehafteten Strukturen menschlicher Landzivilisation. Ein paar Zeilen aus einem Gedicht kamen ihm in den Sinn.
    »Kommt, Kinder«, zitierte er laut zu sich selbst, »laßt uns fort! Hinunter und fort, hinab ...!«
    Er sah die zwei Delphine in ihrem Unterwasserballett innehalten und sah, daß sein Mikrophon eingeschaltet war. Ihre Köpfe wandten sich zum Unterwasserlautsprecher. Mal erinnerte sich an die folgenden Zeilen, und er sagte sie den Delphinen laut auf.
     
    »Nun rufen meine Brüder von der See,
    Nun bläst der große Wind landein,
    Schon brandet Salzflut an die Klippen,
    Schon schütteln weiße Pferde ihre Mähnen,
    Stampfen und toben und wiehern im Gischt.«
     
    Er brach verlegen ab und blickte hinunter zu den Delphinen. Einen Moment schwebten sie unter der Oberfläche, dem Lautsprecher gegenüber. Dann wendete Kastor und tauchte auf. Seine Stirn mit dem Blasloch durchbrach die Oberfläche, und dann kam der ganze Kopf nach, als er zu Mal aufblickte. Die empfindlichen Lippen und Muskeln des Blasloches sprachen quakende Worte.
    »Komm, Mal!« quakte er. »Laß uns fort! Hinunter und fort! Hinab!«
    Der Kopf von Pollux tauchte neben Kastor auf. Mal starrte die beiden an. Dann riß er seinen Blick von ihnen los und prüfte das Band des Aufzeichnungsgeräts. Da war die rhythmische Aufzeichnung seiner eigenen Stimme, wie sie im Becken geklungen hatte, und darunter, auf den separaten Spuren, waren parallelrhythmische Aufzeichnungen der Delphin-Stimmen. Sie hatten im nichthörbaren Bereich mitgesprochen, als er zitiert hatte.
    Mal stand auf. Benommen ging er zum seichten Ende des Beckens, wo Stufen ins Wasser führten, das hier nur einen Meter tief war.
    »Komm, Mal!« quakte Kastor. Die zwei Delphine hatten ihre Köpfe noch immer über dem Wasser und schauten ihn an. »Laß uns fort! Hinunter und fort! Hinab!«
    Mal stieg langsam die Stufen hinunter. Er fühlte die Kühle des Wassers durch seine Hosenbeine dringen und an ihm aufwärts kriechen. Zwei Meter vor ihm schwebten die Delphine im Wasser und warteten. Mal stand hüfttief im Wasser und sah sie an. Er dachte, daß sie ihm irgendein Zeichen geben würden, einen Hinweis, was sie von ihm erwarteten.
    Sie gaben ihm keinen Anhaltspunkt. Sie warteten nur. Er ruderte vorwärts in tieferes Wasser, hielt den Atem an, zog den Kopf ein und stieß sich ab.
    Er sah den körnigen Betonboden des Beckens unter sich. Er schwamm getaucht und mit langsamen Bewegungen, und auf einmal waren die zwei Delphine bei ihm – sie umkreisten ihn, glitten über und unter ihm durch und streiften ihn leicht, als ob sie ihn aufmuntern wollten, an ihrem Unterwasserballett teilzunehmen. Er hörte das Knarren, das eins ihrer

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