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Vorsicht - Mensch!

Vorsicht - Mensch!

Titel: Vorsicht - Mensch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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eine geschäftliche Angelegenheit.«
    »Selbstverständlich«, sagte sie. Sie drehte um und ging am Becken entlang. Das Zwielicht vertiefte sich mit dem jähen Einbruch der tropischen Nacht. Schon war der Himmel voller Sterne.
    »Lassen Sie mich kurz berichten«, sagte Mal. »Es ist sehr wichtig für unser Forschungsprogramm.«
    »Tut mir leid«, sagte Brayt ungeduldig. »Es wäre wenig sinnvoll, wenn Sie mir das jetzt erzählten. Ich werde eine Woche fort sein und möchte, daß Sie diese Jane Wilson hier im Auge behalten.« Er dämpfte seine Stimme. »Ich telefonierte heute nachmittag mit dem Chefredakteur von ›Background Monthly‹. Der Mann weiß nichts über den Artikel und kennt nicht einmal ihren Namen. Er sagte mir, daß es in seiner Redaktion keine Jane Wilson gebe.«
    »Vielleicht ist sie ganz neu dort«, sagte Mal. »Oder eine freie Mitarbeiterin.«
    »Wie dem auch sei, es ist nicht so wichtig«, sagte Brayt.
    »Wie ich sagte, ich bedaure, daß ich es Ihnen so überstürzt mitteilen muß, aber der Vorstand von Willernie hat entschieden, die finanzielle Unterstützung der Station zu beenden. Ich fliege noch heute abend nach St. Louis, um die Einzelheiten zu regeln.« Er zögerte, dann fügte er hinzu: »Ich bin sicher, daß Sie mit einer solchen Entwicklung rechneten, Mr. Sinclair.«
    Mal starrte ins Leere, schockiert.
    »Es war unausweichlich«, sagte Brayt kalt. »Sie wußten das.«
    »Aber ohne die Unterstützung von Willernie muß die Station zumachen!« sagte Mal, als er seine Stimme wiederfand. »Und gerade heute habe ich herausgebracht, was die Antwort ist! Erst heute nachmittag! Hören Sie!« Er faßte Corwin Brayts Arm, als der andere sich zum Gehen wenden wollte. »Die Delphine haben versucht, mit uns in Verbindung zu treten. Nicht von Anfang an, nicht, als wir noch mit gefangenen Exemplaren experimentierten.
    Aber seit wir das Becken zur See öffneten. Die einzige Schwierigkeit war, daß wir unsere Kommunikationsversuche allein auf der auditiven Ebene betrieben – und das ist für sie so gut wie unmöglich.«
    »Entschuldigen Sie mich jetzt«, sagte Brayt. Er versuchte, seinen Arm zu befreien.
    »Hören Sie zu!« sagte Mal verzweifelt. »Ihr Kommunikationsprozeß ist unglaublich vielfältig und reich. Es ist, als ob wir uns verständigten, indem wir alle Instrumente eines Sinfonieorchesters gebrauchten. Sie verwenden nicht nur Geräusche von vier bis hundertfünfzig Kilohertz, sondern auch Bewegung und Berührung – und alles ist abgestimmt auf die ozeanischen Umweltbedingungen des jeweiligen Augenblicks.«
    »Ich muß jetzt gehen, Mr. Sinclair.«
    »Nur noch einen Moment! Erinnern Sie sich nicht, was Lilly über die Navigationsmethoden der Delphine schrieb? Er stellte die Theorie auf, daß es eine multivariable Methode sei, bei der Temperatur, Geschwindigkeit, Geschmack des Wassers, Sonnenstand beziehungsweise die Position der Gestirne und andere Faktoren ständig registriert und verarbeitet würden. Genauso ist ihre Kommunikation eine multivaribale Methode. Nun, da wir dies wissen, können wir mit ihnen ins Meer gehen und versuchen, uns ihr ganzes Kommunikationsspektrum zu eigen zu machen. Kein Wunder, daß wir nicht mehr als die primitivsten Signale austauschen konnten, solange wir uns auf den auditiven Sektor beschränkten. Es käme der Beschränkung menschlicher Kommunikation auf die Hauptwörter in jedem Satz gleich, während ...«
    »Genug jetzt!« unterbrach Brayt. »Ich sagte es Ihnen schon, Mr. Sinclair. Nichts von dem, was Sie hier vortragen, ändert etwas an der Situation. Die Entscheidung des Stiftungsvorstands hat finanzielle Gründe. Die Höhe der zu vergebenden Mittel ist begrenzt, und was bisher dieser Station zufloß, ist bereits in andere Kanäle gegangen. Daran ist jetzt nichts mehr zu ändern.«
    Er entzog Mal seinen Arm. »In spätestens einer Woche werde ich zurück sein. Sie können inzwischen überlegen, wie wir den Betrieb hier am zweckmäßigsten liquidieren.«
    Damit drehte er um und ging eilig am Stationsgebäude vorbei zum Landeplatz des Hubschraubers. Mal stand wie vor den Kopf geschlagen da. Er starrte Corwin Brayt nach, bis der große, breitschultrige Mann hinter dem Gebäude außer Sicht kam.
    »Es macht nichts«, sagte Jane Wilsons sanfte Stimme hinter ihm. Mal fuhr herum. Sie war unbemerkt herangekommen und stand jetzt vor ihm. »Sie werden die Gelder der Stiftung nicht mehr brauchen.«
    »Hat er Ihnen davon erzählt?« Mal starrte sie mißtrauisch an, als

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