Vorstadtkrokodile 2: Die coolste Bande ist zurück (German Edition)
»Ist das von Ihnen?«, fragte sie, jetzt schon etwas zugänglicher.
»Ja – nein. Das ist von Edward Teller, dem Kernphysiker.«
»Ah«, murmelte Kristina.
»Fertig!«, rief Hannes und rutschte ungeduldig auf seinem Stuhl hin und her. »Kann ich JETZT gehen?«
»Ich glaube, ich bestelle mal die Rechnung, oder?«, fragte Dieter.
»Ich glaube, Hannes kann den Vorsprung nach Hause gut gebrauchen. Denn es wird nicht lustig, wenn ich ihn erwische«, erklärte Kristina und funkelte Hannes finster an. Doch ihr Blick war dabei schon wieder etwas versöhnlicher. »Ich würde mit Ihnen gern noch den Nachtisch hier probieren.«
»Mit Vergnügen«, freute sich Dieter.
»Was genau ist denn Ihr Fachgebiet?«, hörte Hannes seine Mutter noch fragen, als er mit schnellen Schritten das Restaurant verließ. Und ein breites Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.
7. Kapitel
Mit frustrierten Gesichtern saßen die Krokodile auf einer Bank einige Meter von dem bunt beleuchteten Chrome -Club entfernt. Hinter ihnen stand eine Würstchenbude. Frank und Jorgo mampften jeder laut schmatzend eine Bratwurst im Brötchen und ignorierten Marias missbilligende Blicke.
Doch ihnen blieben die Bissen beinahe im Halse stecken, als eine Motorradgang mit ihren Harleys direkt auf sie zubretterte und erst kurz vor den Krokodilen zum Stehen kam. Mit den Banditos hatten die Krokos schon im letzten Sommer keine guten Erfahrungen gemacht. Die mussten sie nicht unbedingt noch einmal wiederholen.
Sie wollten gerade abhauen, da erkannten sie Jenny. Sie kletterte vom Bike des Anführers, gab ihm seinen Helm zurück und schüttelte ihre langen blonden Haare. »Danke fürs Mitnehmen, Jungs!«
Die Banditos nickten ihr zu und fuhren mit quietschenden Reifen wieder an, ohne die Krokodile auch nur eines Blickes zu würdigen.
»So, ihr braucht also meine Hilfe«, stellte Jenny fest und baute sich mit verschränkten Armen vor den Krokodilen auf.
»Ist dir nicht kalt?«, fragte Maria und musterte mit kritischem Blick Jennys Minirock, der noch kürzer war als der vom Nachmittag.
»Ich hab nicht vor, wie ihr den Abend hier draußen zu verbringen«, gab Jenny zurück.
»Kannst du uns reinbringen?«, bat Kai.
»Wenn du ab jetzt nicht mehr so rumzickst«, stellte Jenny klar.
»Mal sehen«, murmelte Kai.
»Na dann. Mal sehen, ob ich euch helfe.« Damit marschierte sie selbstbewusst und mit wiegenden Hüften wie ein Topmodel auf dem Laufsteg zum Eingang des Chrome .
»Die kommt eh nicht rein«, frotzelte Maria.
Gespannt sahen die Krokodile zu Jenny hinüber. Die stolzierte geradewegs auf den Türsteher zu, schenkte ihm ein strahlendes Zahnpasta-Lächeln – und bekam prompt die Tür von ihm aufgehalten. Sie verschwand im Club.
Die Krokos waren platt.
»Krass!«, kommentierte Frank.
»Bitter«, war das Fazit von Maria, die frustriert in Franks Bratwurstbrötchen biss.
Leicht gedemütigt schlurften die Krokodile zum Hintereingang und warteten. Ein paar Sekunden später öffnete sich die Tür von innen einen Spalt.
»Kann ich bitte mal die Ausweise sehen?«, ertönte eine weibliche Stimme.
Die Krokos sahen sich entsetzt an. Dann öffnete sich die Tür ganz, Jenny tauchte auf. Sie lachte. »Okay, okay. War ein Witz. Macht euch nix draus, ich bin auch nirgends reingekommen, als ich noch so mini war wie ihr.«
»Du bist doch höchstens ein Jahr älter als wir!«, protestierte Olli.
»Ich fahr immerhin schon Auto.«
»In der Fahrschule …«, ergänzte Kai.
»Na und? Also, falls ihr reinwollt, gibt’s ein paar Regeln …«, erklärte Jenny kühl.
»Mir reicht’s, ich gehe«, meckerte Maria und wandte sich zum Gehen.
Olli hielt sie fest. »Willst du, dass wir wegziehen? Wir müssen da rein.«
Mit genervtem Gesichtsausdruck blieb Maria stehen und drehte sich wieder zu Jenny um. Jenny schenkte ihr ein überlegenes Grinsen.
Doch wenn die Krokodile glaubten, sie hätten es nun endlich in den Club geschafft, lagen sie falsch. Jenny befahl allen erst einmal, vor der Tür stehen zu bleiben, und musterte die Bande von oben bis unten. Dann griff sie sich beherzt Peters Fahrradhelm und pfefferte ihn, ohne mit der Wimper zu zucken, in den Mülleimer. Sie zerstrubbelte ihm die Haare und stellte fest: »Ne coolere Frisur wäre echt gut.«
Als Nächstes war Frank an der Reihe. Sie wischte ihm angewidert einen Rest Senf aus dem Mundwinkel, klopfte auf seine Speckröllchen und befahl: »Bauch einziehen!«
Dann schnappte sie sich Jorgos Halstuch, band es
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