Vorstadtkrokodile 2: Die coolste Bande ist zurück (German Edition)
Olli.
»Kann man die nicht einfach reparieren? Oder umtauschen?«, wollte Jorgo wissen.
»Die Maschinen gibt’s nicht bei Lidl, Jorgo«, warf Maria etwas genervt ein. »Und reparieren ist viel zu teuer.«
»Habt ihr was angefasst, als ihr gestern da wart?«, erkundigte sich Frank.
»Wir waren nicht mal drin«, beteuerte Olli.
»Aber die Typen mit der schwarzen Karre waren drin!«, erinnerte Hannes die anderen.
»Und seitdem steht alles still …« Zwischen Marias Brauen zeigte sich eine kleine Falte.
»Kann Zufall sein …«, gab Olli zu bedenken und tauschte einen langen Blick mit Maria, »… muss aber nicht.«
»Okay, wir sollten zurück, sehen, ob da Reifenabdrücke oder so sind, und in der Stadt nach dem Wagen suchen!«, schlug Hannes vor.
»Nicht nötig!«, warf Frank ein. »Alle gepimpten Karren stehen jeden Abend vorm Chrome , dieser R&B-Disco am Bahnhof.«
»Dann gehen wir doch heute Abend mal hin!«, meinte Olli. »Vielleicht finden wir ja was raus.«
In diesem Moment begann der rote Punkt des Bewegungsmelders hektisch zu blinken.
»W… Wir bekommen Besuch!«, warnte Peter, der das Warnsignal als Erster bemerkte, die anderen.
Alle starrten nervös zum Stolleneingang und atmeten erleichtert auf, als sie Kai erkannten. Doch wer war das engelsgleiche Wesen hinter ihm? Jorgo, Frank und Peter fiel die Kinnlade runter. Kai war tatsächlich in Begleitung eines unglaublich hübschen blonden Mädchens in hohen Sandalen und eng anliegendem Minikleid.
»Alter, wer ist das denn?«, staunte Jorgo, während er sich möglichst beiläufig etwas gerader hinsetzte und so unauffällig wie möglich seinen Bauch einzog. Auch die anderen Jungs versuchten, sich unauffällig in Pose zu schmeißen.
»Jenny. Kais Cousine«, erklärte Hannes knapp.
»Du kennst sie?« Marias Stimme hatte einen argwöhnischen Unterton angenommen.
»Kai! Nur Krokodile dürfen wissen, wo das Hauptquartier ist«, empörte sich Olli.
»Ach nee, echt?«, entgegnete Kai genervt.
»›Krokodile‹, ah! Dann seid ihr also Kais behinderte Freunde!«, stellte Jenny fest und warf ein mitleidiges Lächeln in die Runde.
»Frank ist ein bisschen körperlich benachteiligt«, erklärte Jorgo und deutete grinsend auf Franks Bauch.
»Und Jorgo ist Ausländer«, fügte Frank bissig hinzu.
»Aber i… i… ich b… b… bin ganz normal!«, erklärte Peter.
Jenny wirkte irritiert. »Und warum trefft ihr euch dann hier unter der Erde? Sooo hässlich seid ihr doch gar nicht.«
»Wir glühen hier nur vor. Dann geht’s weiter in die Disse«, meinte Jorgo, wie immer ganz von sich und seiner Coolness überzeugt.
Die anderen Krokodile sahen ihn verwundert an.
»Kai, sie kann hier nicht bleiben«, befahl Olli nun völlig genervt.
»Stimmt, Kai, und du auch nicht. Sonst bekommst du noch’ne Lungenembolie und du bist weiß Gott schon behindert genug …« Resolut schob Jenny Kai in Richtung Ausgang. »So, sag Tschüss zu deinen Spielkameraden! Wir gehen!« Und zu den anderen gewandt: »Kai muss jetzt seinen Keratin-Shake trinken.«
Das ließ sich Kai natürlich nicht gefallen. Heimlich legte er mit den Fingern seine getunte Bremse um, sodass der Rollstuhl abrupt stehen blieb und Jenny mit voller Wucht dagegenstieß. »Nein, DU gehst! Ich bleibe!«, raunzte er sie an.
»Ich hab deiner Mutter versprochen, dich nicht aus den Augen zu lassen!«, begann Jenny zu jammern. »Was ist, wenn du einen Anfall bekommst und keiner bei dir ist?«
Kai verdrehte gequält die Augen zur Decke. »Ich bekomm höchstens einen Anfall, wenn du jetzt nicht gehst.«
»Okay, aber eins sage ich dir: Das wirst du bereuen, Kleiner, verlass dich drauf«, zischte Jenny und stöckelte auf ihren hohen Absätzen durch den Stollengang zurück in Richtung Heimat.
»Wir glühen hier nur vor?«, sagte Maria und sah Jorgo fragend an.
»Was denn?!«, verteidigte Jorgo sich. »Nicht dass die denkt, wir wären voll die Babys!«
»Ihr SEID voll die Babys!«, brachte es Maria auf den Punkt.
Jorgo zog seine dunkle Sonnenbrille auf und verkündete mit tiefer Stimme: »Ab heute Abend sind wir Teenager!«
6. Kapitel
Das Chrome lag bereits in der Abenddämmerung, als die Krokodile dort ankamen. Auf dem Parkplatz vor der Disco parkten jede Menge dicke Schlitten, die meisten waren ganz schön aufgemotzt. Junge Typen lehnten lässig an Türen und Motorhauben, aus den Autos dröhnten fette Hip-Hop-Beats. Mädchen mit extrem kurzen Röcken stolzierten zwischen den Wagen hin und her und ließen
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