Vorstadtkrokodile 2: Die coolste Bande ist zurück (German Edition)
Olli bei den Schultern und schob ihn Richtung Ausgang, nicht ohne sich vorher zu vergewissern, dass ihm die anderen auch alle folgten. »Kommt wieder, wenn euch’n paar Brusthaare gewachsen sind!«, rief er ihnen nach.
Einige Gäste in der Schlange vor der Tür lachten.
Nachdem die Frau auf der Toilette endlich ihr Geschäft beendet hatte, drückte Hannes das Fenster auf. Er kletterte auf das Sims und sprang hinunter. Vorsichtig lugte er durch die Tür, außer ihm war niemand mehr da. Rasch verließ er die Toilette und betete, dass ihn dabei keiner beobachtete.
Er hatte Glück, aber im Gang lief er beinahe den Zwillingen in die Arme.
»Die kleinen Fuzzis werden sich noch wünschen, uns nie begegnet zu sein!«, grummelte Zwilling Nr. 1.
Hannes, der den Typen aus der Fabrik sofort wiedererkannte, war so erschrocken, dass er sich hinter die nächstbeste Tür flüchtete. Er fand sich im Herren-WC wieder, wo er sofort in eine der Kabinen stürmte und schnell die Tür hinter sich anlehnte.
Leider folgten ihm auch die Zwillinge ins nun nicht mehr ganz so stille Örtchen.
»Ich glaub’s nicht, das Shirt hat Mutti gestern erst gewaschen!«, lallte Zwilling Nr. 2.
Hannes konnte durch den Türspalt beobachten, wie Zwilling Nr. 1 zum Pissoir ging. Zwilling Nr. 2 spülte am Wasserhahn sein T-Shirt aus.
»Mann, und die Hose ist auch voll! Das sieht aus, als hätte ich mich angepinkelt!« Sauer knallte Zwilling Nr. 2 den Inhalt seiner Taschen auf den Waschbeckenrand. Schlüssel, Zigaretten, Feuerzeug, ein Kondom und Kleingeld. An seinem Schlüsselbund hing eine rote Plastikkappe, die einmal zu einem USB-Stick gehört hatte.
»Alter – was ist das denn?«, raunzte Zwilling Nr. 1, der seinen Toilettengang beendet hatte.
»Was?«, wollte Zwilling Nr. 2 wissen.
Zwilling Nr. 1 nahm den Schlüsselbund in die Hand. »Wo ist der verdammte Stick, Mann!!?«
»Oh. Keine Ahnung. Muss ich wohl verloren haben«, lallte Zwilling Nr. 2 gleichgültig.
»Den will Big D aber wiederhaben, Mann!«, erklärte Zwilling Nr. 1 drohend. »WO hast du ihn verloren?«
»Ist doch total egal! Der Job ist erledigt, die Fabrik läuft nicht mehr!«
»Mann, wenn den jemand findet, wandern wir alle in den Knast! VERDAMMT!« Zwilling Nr. 1 schlug so heftig gegen die Kabinentür, hinter der sich Hannes versteckt hatte, dass sie nach innen aufflog. Hannes konnte sich im letzten Moment noch hinter die Tür retten. Er hielt die Luft an.
»Gut, schön. Wenn du meinst. Gehen wir zurück und suchen«, nörgelte Zwilling Nr. 2. »Wir sind schließlich die Boller-Brüder, das packen wir schon!« Er wankte zur Tür und taumelte gegen den Türrahmen.
»Vergiss es!«, motzte Boller-Bruder 1. »Wir gehen morgen. Mit dir kann man heute eh nichts mehr anfangen.«
Dann verließen die beiden die Toilette. Hannes atmete erleichtert auf. Er kam aus seiner Kabine, spritzte sich ein wenig Wasser in das vor Aufregung gerötete Gesicht und ging in den Club. Suchend sah er sich nach den anderen Krokodilen um. Doch von ihnen war keine Spur zu sehen. Schließlich entdeckte er Jenny, die mit gelangweiltem Blick an der Bar stand.
»Deine Kumpels sind schon wieder rausgeflogen!«, erklärte sie Hannes. »Kein Wunder, wenn sie sich so kindisch benehmen! Mir kann so was nicht passieren!« Doch so alleine schien sie sich in dem Club auch nicht richtig wohlzufühlen. Jedenfalls hatte sie keine Einwände, als Hannes vorschlug zu gehen, und folgte ihm bereitwillig.
8. Kapitel
Kai, Peter, Frank und Jorgo radelten zum Haus von Olli und Maria. Hannes folgte ihnen auf dem Skateboard.
»Ich versteh immer noch nicht, wie die zwei Deppen eine ganze Fabrik lahmgelegt haben sollen!«, wunderte sich Kai.
»Keine Ahnung. Ollis Vater wird schon wissen, was zu tun ist!«, meinte Hannes.
»War jedenfalls cool in der Disco!«, schwärmte Frank.
»T… T… Total cool!«, bestätigte Peter. »Wo ist eigentlich J… Jenny?«
»Die schläft noch«, erklärte Kai.
»In DEINEM Zimmer!?!!?«, wollte Jorgo wissen.
»Ja. Wieso?«
»Wahnsinn!«, fand Frank. »Deine Cousine ist ein ziemlich scharfes Gerät, Mann!«
»Stimmt. Voll das Foltergerät«, stöhnte Kai.
»He, sprich n… nicht so über sie!«, protestierte Peter. »Sie ist v… voll l… lieb!
Die anderen warfen ihm irritierte Blicke zu, verkniffen sich aber einen Kommentar.
Als Hannes, Peter, Kai, Frank und Jorgo dann um die Ecke bogen, staunten sie nicht schlecht: Vor Ollis und Marias Haus standen jede Menge
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