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Vorstoß ins Niemandsland

Vorstoß ins Niemandsland

Titel: Vorstoß ins Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Ortungsgerät. Tatsächlich wurde etwas angezeigt. Ein Hohlraum und eine ganz schwache elektromagnetische Signatur, deren Energiestatus so gering war, dass man sie selbst aus unmittelbarer Nähe kaum anmessen konnte.
    Lebenszeichen fanden sich nicht. Aber das wäre auch zu viel erwartet gewesen.
    Sun-Tarin nahm den Hand-Graser und schaltete ihn auf breites Streufeuer in niedrigster Konzentration. Schließlich wollte er das, was er gefunden hatte, nicht zusammenschmelzen, sondern nur vom Schnee befreien.
    Er kroch ein paar Schritte zurück und richtete sich etwas auf. Er kam schließlich auf die nach hinten geknickten Knie, konnte sich nur mit Mühe halten, denn der Wind drohte ihn niederzureißen, sobald er sich ein wenig über die Deckung erhob.
    Sun-Tarin feuerte. Der Schnee schmolz weg und floss in einem steten, mäandernden Strom hügelabwärts. Er gefror dabei wieder, wurde durch Graserfeuer erneut geschmolzen, um sich dann seinen Weg zu bahnen. Wenig später kam tasächlich etwas zum Vorschein, das nur das Außenschott eines Raumschiffs sein konnte.
    Der Kridan machte sich daran, das Schott zu öffnen. Er versuchte, mit Hilfe des Ortungsgerätes in das System des Türschlosses einzudringen, was allerdings misslang. Nicht die geringste Stromspannung war noch nachweisbar.
    Doch das war nicht schlimm. Zunächst hatte Sun-Tarin angenommen, dass ein geringfügiger Druckunterschied zwischen innen und außen existierte. Das war aber nicht der Fall, was ihn Schlimmes in Bezug auf die Besatzung dieses Raumschiffs annehmen ließ.
    Es sprach dafür, dass sich irgendwo ein Loch in der Außenhaut befand, für das eigentlich nur die gefräßigen Vielbeiner verantwortlich sein konnten, für die auch Metall kein Hindernis war.
    Das Schott ließ sich ein Stück zur Seite schieben.
    Mit Hilfe des Infrarotimpulses seiner Schutzbrille konnte der Tanjaj auch im Inneren ohne Probleme alles wahrnehmen. Er stieg in das Schott und schloss es hinter sich. Das Thermometer zeigte, dass die Temperatur hier drinnen um einiges über dem Niveau lag, das da draußen in der stürmischen Nacht herrschte. Vielleicht war dies zumindest ein Ort, an dem er überleben konnte. Ausharren, bis der Sturm vorbei war.
    Das Raumschiff war offensichtlich etwas größer als die Beiboote der Kridan-Schiffe.
    Er passierte das zweite Schleusenschott und gelangte in einen breiten Korridor, was möglicherweise ein Hinweis auf die Anatomie jener Wesen war, die mit diesem Schiff hier gelandet waren.
    Schließlich erreichte er eine Passagierkabine. Sun-Tarin bot sich ein Anblick des Schreckens. Knochen lagen auf den Sitzen.
    Geisterhaft blickten Totenschädel den frommen Glaubenskrieger an.
    Oh Herr, in welchen Höllenvorhof hast du mich nun geschickt?
    Es waren schnabellose Totenschädel. Das konnte er auf den ersten Blick mithilfe der Infrarotoptik erkennen. Es konnte sich also auf keinen Fall um Kridan handeln.
    Von der Anatomie her ähnelten sie den Eingeborenen, glaubte Sun-Tarin, wenn er auch nach wie vor kaum etwas über diese Barbaren wusste, die nicht nur den Naturgewalten, sondern auch den ellipsoiden Vielbeinern trotzten. Wie das schnabellose Volk, das die Eissegler steuerte, dies schaffte, war Sun-Tarin nach wie vor schleierhaft. Vielleicht würde man diesem Rätsel irgendwann mal auf die Spur kommen und von den Schnabellosen sogar lernen können.
    Dann entdeckte der Tanjaj vollständige Skelette. Die anatomischen Merkmale schlossen ein Verwandtschaftsverhältnis zu den eingeborenen Barbaren so gut wie aus. Sie besaßen nämlich auf dem Rücken ein weiteres Paar Extremitäten. Sehr feingliederig und an drei Gelenken einknickbar …
    Bei manchen der Toten fanden sich noch Reste einer ledrigen Haut, die von den Beißwerkzeugen der Vielbeiner nur unvollständig zerfetzt worden war. Vielleicht hatten sie damit nichts anfangen können. Auch fiel auf, dass überall noch Kleiderreste zu finden waren.
    Die Fasern scheinen den Biestern wohl einfach nicht geschmeckt zu haben , überlegte Sun-Tarin, der die Spezies inzwischen erkannt hatte.
    Xabong!
    Angehörige eines Volkes, das kurz vor der endgültigen Niederlage gegen die ordnenden Mächte des Heiligen Imperiums seine Welten verlassen und in eine Region des Alls geflogen waren, die von den Kridan Das Land der Gottlosen genannt wurde.
    Dass sie in dieser Region des Alls erneut Fuß gefasst hatten, war für die Kridan-Flotte inzwischen kein Geheimnis mehr. Aber was hatten sie hier gesucht? Wasser? Dagegen sprach,

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