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Vorstoß ins Niemandsland

Vorstoß ins Niemandsland

Titel: Vorstoß ins Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Verbindungen, die er wiederhergestellt hatte.
    Dann sammelte er sich zu einem Gebet. Sun-Tarin erwog sogar, die letzten Rituale bereits durchzuführen. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt. Die vage Hoffnung, dass es doch noch klappen könnte, gibt mir Kraft und neues Selbstvertrauen.
    Doch Sun-Tarin entschied sich nach kurzem Überlegen dagegen. Er musste mit seinen Kräften haushalten. Er fühlte sich so unglaublich matt und müde, dass er glaubte, sterben zu müssen, wenn er sich nur für einen kurzen Moment hinlegte.
    Der Kridan prüfte schließlich sämtliche Funktionen seines Ortungsgerätes ein weiteres Mal. Feldähnliche Phänomene konnten weitgehend ausgeschlossen werden.
    Dann unternahm der Tanjaj einen weiteren Versuch. Und diesmal war zumindest ein Teilerfolg sofort sichtbar.
    Einige Bildschirme blieben in aktivem Status. Hier und da flackerten unruhig ein paar Lämpchen.
    Das ist ein Anfang!
    Über das System seines Ortungsgeräts konnte er den fremden Bordrechner ansteuern. Immer mehr Schiffsfunktionen aktivierten sich. Die Energiereserven des Unterlichttriebwerks hatten sich vollständig entladen, was wahrscheinlich etwas mit der extremen Kälte zu tun hatte.
    Ein Brummen durchdrang plötzlich den Raum. Sun-Tarin wusste nicht, welche Funktion er aus Versehen betätigt hatte. Es gelang ihm jedoch, das dumpfe Brummen zu seinen Füßen zu stoppen.
    Er nahm noch einmal Kontakt mit Bras-Kon auf und berichtete ihm, was er entdeckt hatte. »Es ist mir gelungen, zumindest Teilsysteme wieder in Funktion zu setzen.«
    »Ich gratuliere«, erwiderte der Nom-Tanjaj. »Du hast vorschriftsmäßig gehandelt – genau so, wie es unseren Doktrinen entspricht.«
    »Danke.«
    »Kannst du herausfinden, was die Xabong auf dieser abgelegenen Welt zu suchen hatten?«
    »Vielleicht finde ich etwas in deren Datenspeichern. Ich kann allerdings nicht versprechen, dass ich mit dieser Sache schnell vorankomme.«
    »Angesichts der Witterung hat jeder dafür Verständnis«, antwortete Bras-Kon. »Der Sturm hat leider bislang nicht nachgelassen, und das wird er auch im Verlauf der nächsten drei Planetenumläufe nicht. Zumindest lautet so die Prognose meines Ortungsmoduls.«
     
     
    »Ich will Ihnen kurz die derzeitige Lage erläutern«, sagte Admiral Rudenko, der sich in einer Konferenzschaltung an alle Kommandanten seines Verbandes wandte. Commander Leslie nahm das Gespräch auf der Brücke entgegen.
    48 Stunden waren vergangen, seit die STERNENFAUST den Treffpunkt NHCO-4422 erreicht hatte. In der Zwischenzeit hatte Botschafterin Peellaan die Verhandlungen mit dem Xabong-Kommandanten Padangklong aufgenommen. Bislang war über die Ergebnisse nichts bekannt geworden, und Leslie befürchtete schon, dass die gesamte Erkundungsoperation im Niemandsland nun auf unbestimmte Zeit auf Eis lag.
    Dabei wäre es dringend notwendig gewesen, sich endlich ein deutlicheres Bild der zurzeit in der Peripherie des Kridan-Imperiums herrschenden Lage zu verschaffen.
    »Es scheint so zu sein, dass unsere politische Führung sehr vorsichtig ist, was ein Bündnis mit den Xabong angeht«, fuhr der Admiral fort. »Botschafterin Peellaan strebt eine sehr lockere Kooperation an, bei der keine konkreten Beistandspflichten bestünden, sondern von Seiten der Solaren Welten im Wesentlichen technische und logistische Unterstützung geliefert wird. Die Xabong würden natürlich liebend gern mit uns gemeinsam gegen die Kridan kämpfen. Aber dazu sind wir derzeit militärisch einfach nicht in der Lage. Das zuzugeben wiederum wäre nicht unbedingt klug, wie Sie verstehen werden. Kurz und gut, die Verhandlungen werden sich zweifellos hinziehen, und ich könnte mir denken, dass sogar der Vorsitzende des Hohen Rats persönlich eingreift. Auf mein Drängen hin wird jetzt die Erkundungsmission trotz der unklaren diplomatischen Lage durchgeführt. Es ist anzunehmen, dass die meisten Schiffe vor Ende der Verhandlungen zurückkehren werden. Begeben Sie sich also mit Ihren Schiffen in die Ihnen zugewiesenen Raumareale. Wenn Sie auf Xabong-Schiffe treffen, werden diese Sie als Verbündete ansehen und dies vielleicht ebenso deutlich funktechnisch demonstrieren, wie es Kommandant Padangklong getan hat, um das Star Corps in den Konflikt hineinzuziehen. Ich kann Ihnen also nur empfehlen, den Xabong ebenso aus dem Weg zu gehen wie den Kridan!«
    Rudenko legte eine Pause ein. Auf seiner Stirn war eine sorgenvolle Falte zu sehen. Die Situation war riskant. Niemand konnte das besser

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