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Vorstoß ins Niemandsland

Vorstoß ins Niemandsland

Titel: Vorstoß ins Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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aufzunehmen.
    Sie wurden als schlecht brennbar eingestuft. Die Energieabgabe war allerdings minimal, außerdem bestand die Gefahr der Abgabe von für Kridan giftigen Gasen.
    Das ist also nicht der richtige Weg!
    Sun-Tarin wandte sich der technischen Einrichtung zu. Keine einzige Signatur, nicht die geringste elektrische Spannung. Die Energieversorgung war zusammengebrochen. Woran das lag, darüber konnte er nur spekulieren.
    Der Scan mit dem Ortungsgerät zeigte Sun-Tarin bald den Grund. Mehrere Kabelverbindungen waren durchtrennt. Die Vielbeiner schienen nicht wählerisch in dem zu sein, was sie sich einverleibten. Verschmorte organische Reste legten allerdings auch den Schluss nahe, dass einige der kleinen Bestien ihre Unersättlichkeit mit dem Leben bezahlt hatten.
    Die Technologie der Xabong stand auf einem Niveau, das die Kridan vor etwa einer Generation hinter sich gelassen hatten.
    Die Funktionen der meisten Aggregate erfasste Sun-Tarin. Jeder Tanjaj durchlief einen Kurs, der ihm grundlegende Kenntnisse der Raumtechnik vermittelte und ihn in die Lage versetzte, notfalls mit primitiven Mitteln ein Beiboot zu reparieren. Glücklicherweise hatte der Kridan diesen Kurs bereits absolviert.
    Vielleicht rettet mir das jetzt das Leben. Gelobt sei der Herr! Belohnt werden die, die nicht zweifeln an deinem Wort.
    Plötzlich bemerkte er neue Kraftreserven, von deren Existenz er bislang nichts geahnt hatte. Mit fieberhafter Eile machte er sich daran, die Innenverkleidung von den Wänden zu nehmen, um an die Aggregate heranzukommen. Was brauche ich denn schon? Ein bisschen Energie! Ist das vielleicht zu viel verlangt?
     
     
    Es dauerte Stunde, bis es Sun-Tarin gelang, die ersten Leitungen zu flicken. Er fand Werkzeug, darunter auch ein Metallteil, dessen Funktion er nicht kannte, von dem aber die Analysefunktion seines Ortungsgerätes ergab, dass es leicht zu erhitzen war.
    Mit Hilfe seines Grasers sorgte Sun-Tarin dafür, dass das Metallteil zu glühen begann.
    Das erhitzte Metall sorgte für etwas Wärme. Eine Dauerlösung war das natürlich nicht. Schließlich brauchte er die Energie des Grasers wahrscheinlich noch, um sich selbst zu verteidigen.
    Er fand mehrere Löcher, durch die sich die Vielbeiner den Weg in das Raumschiff der Xabong gebahnt hatten. Er musste also vorsichtig bleiben. Es gab keinen Grund, warum die ellipsoiden Bestien nicht zurückkehren sollten.
    Ein weiteres Mal heizte Sun-Tarin das inzwischen völlig verformte Metallstück auf und wärmte sich darüber die Krallenpranken. Er zog sogar die Handschuhe aus, um nachzusehen, ob an den Pranken irgendwelche Erfrierungen festzustellen waren.
    Das schien noch nicht der Fall zu sein, aber das taube Gefühl in beiden Pranken war eine Warnung. Dem Kridan-Handbuch zufolge war dies eines der ersten ernst zu nehmenden Symptome.
    Als er die Hände wieder einigermaßen bewegen konnte, machte sich Sun-Tarin erneut ans Werk.
    Mithilfe des gefundenen Werkzeugs flickte er eine Leitung nach der anderen. Zum Schluss legte er sein Ortungsgerät an den Hauptrechner und gab einen Energieimpuls ab, mit dessen Hilfe er die Steuerfunktionen zu starten hoffte.
    Zunächst misslang es.
    Immerhin leuchteten einige Kontrolllampen und Displays auf, und überall erschienen Kolonnen von fremdartigen Zeichen. Sun-Tarin nahm an, dass es sich um die Schriftzeichen der Xabong handelte.
    Da die Xabong bereits als Gegner der Kridan aufgetreten waren, hatte man ihr Sprachmaterial in die Standardversionen der Translatorprogramme eingegeben, sodass die Übersetzung keinerlei Probleme bereitete.
    Aber schon nach wenigen Augenblicken war alles vorbei. Die Schirme wurden wieder dunkel. Nur eine Notbeleuchtung aus fluoreszierenden Leuchtstoffröhren blieb noch aktiv.
    Sun-Tarin versuchte es ein zweites Mal.
    Vergebens.
    Vor dem dritten Versuch wusste der Tanjaj, dass es sein letzter sein würde, denn die Energie seines Ortungsgerätes reichte nur noch für einen weiteren Impuls aus. Danach würde es nicht mehr benutzbar sein.
    Mit bangem Gefühl dachte Sun-Tarin an den Verlust des Ortungsgeräts. Es war selbst mit technischer Unterstützung schwierig, in dieser eintönigen Öde einen Weg zu finden.
    Sun-Tarin wusste, dass er nur noch diese eine Chance hatte. Er musste handeln! Seine Kräfte schwanden endgültig. Lange konnte er nicht mehr durchhalten, es sei denn, er schaffte im Wrack dieses Xabong-Schiffs einigermaßen erträgliche Bedingungen.
    Also überprüfte er noch einmal sämtliche

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