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Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Titel: Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Fell berührte. »Mein ist die Macht!«
    Er stieß ein bösartiges Lachen aus und stellte sich das Gesicht von Der im Licht läuft vor, wenn er mit diesem kostbaren Schatz in das Lager stolzierte. Mit tauben Fingern zog er einen zugespitzten Stein aus seinem Beutel. Mit einem Hammerstein schlug er davon einen scharfen Splitter ab und schnitt damit einen Streifen aus seinem Beutel. Den Splitter und den Hammerstein steckte er zurück in den Beutel. Er kaute auf dem zähen Lederstreifen herum. Essen. Das würde ihn am Leben erhalten. Es mußte ihm unter allen Umständen gelingen, das Lager seines Volkes zu erreichen. Dort erwartete ihn ein herrliches Leben.
    Sie würden ihn feiern, ihm das beste Fleisch geben, ihm warme Leber zu Füßen legen. Er würde Unmengen Beeren bekommen und dazu starken Moostee, um alles hinunterzuspülen.
    Kauend stand er auf, schulterte seine Last und folgte den Spuren seines Volkes. Der Wind frischte weiter auf. Windfrau brachte Kälte aus dem fernen Norden mit. Schnüffelnd blieb Rabenjäger stehen.
    Karibu! Er nahm das Fell von der Schulter. Dabei achtete er sorgfältig darauf, daß es auf sauberem Schnee zu liegen kam. Bei dem Gedanken an frisches Fleisch schlug sein Magen Purzelbäume. Ihm lief das Wasser im Munde zusammen.
    Ohne Waffen mußte er gerissen und listig vorgehen. Wieder schnupperte er, drehte sich im Kreis und hielt nach dem Tier Ausschau. Nach Osten hin zum Großen Fluß fiel das Land gemächlich ab. Sein Blick fiel auf das Weiße Fell. Seltsam gleißend hob es sich vom weißgrauen Schnee ab.
    Rabenjäger schlich hinter einen Felsen und lugte um die Ecke. Ein alter Karibubulle mit einem blinden Auge stand vor ihm. Mit hängendem Kopf ging das Tier weiter. Es lahmte am linken Vorderbein.
    Rabenjägers Magen jubilierte.
    Das alte Karibu war ganz allein. Sicher hatten es die jüngeren Bullen aus der Herde vertrieben. Selbst die Jäger des Volkes hatten das einsame Tier übersehen. Nun wartete es nur noch auf die Wölfe und auf Rabenjäger.
    Unverwandt die Augen auf das Tier gerichtet, schlüpfte er um den Felsen. Er mußte wohlüberlegt handeln. Selbst so ein alter Karibubulle konnte einem Mann mit Leichtigkeit die Rippen brechen.
    Rabenjäger kroch auf einen Felsblock. Er mußte versuchen, von oben an das Tier heranzukommen und möglichst von der Seite, auf der es sein blindes Auge hatte. Außerdem mußte er auf den Wind achten, damit der Bulle seine Witterung nicht aufnahm.
    Leise seufzend stieß das Karibu eine Atemwolke aus. Das Tier drehte sich um und schaute mit dem gesunden Auge in Rabenjägers Richtung. Rabenjäger erstarrte. Zum erstenmal fiel ihm auf, daß das blinde Auge genau wie bei Krähenrufer auf der linken Seite war. Er trat nach vorn. Unvorsichtigerweise lockerte er dabei einen Stein, der mit lautem Getöse über den Felsen rutschte.
    Der Kopf des alten einäugigen Bullen fuhr herum. Die Ohren richteten sich auf. Unruhig trottete das Tier auf und ab, hob die Nase in den Wind und schnüffelte argwöhnisch.
    Im stillen verfluchte sich Rabenjäger wegen seiner Unachtsamkeit. Im Schutz der hereinbrechenden Dunkelheit schlich er hinter dem Tier her. Das alte Karibu humpelte stets knapp außer Reichweite voraus. Es stieg hinauf in felsigere Regionen. Damit vergrößerten sich Rabenjägers Chancen, das Tier in einen Hinterhalt zu locken und mit einem großen Stein zu erschlagen.
    Rabenjäger schürzte die Lippen. Das Jagdfieber hatte ihn gepackt. Mit einem vollen Bauch wäre das Weiße Fell längst nicht…
    Das weiße Fell! Erschrocken blickte Rabenjäger über die Schulter zurück auf den Weg, den er gekommen war.
    Das einäugige Karibu mit dem lahmen Bein hinkte weiter. Hin und wieder blieb es kurz stehen, witterte in den Wind und prüfte die Gegend mit seinem gesunden Auge. Das Tier war dem Tode geweiht. Ihm stachen vor Magerkeit die Rippen durch die dünne Haut. Rabenjäger konnte die Beckenknochen und die einzelnen Wirbeln deutlich sehen.
    Nahrung. Einem Mann ohne Waffen konnte keine leichter zu jagende Beute unter die Augen kommen.
    Er brauchte nur einen Hinterhalt.
    Trotz des Jagdfiebers ließ ihm das Weiße Fell keine Ruhe. Was ist, wenn ich mich seiner nicht würdig erweise? Rabenjäger machte sich große Sorgen. Was ist, wenn ein Wolf des Weges kommt und es auffrißt? Oder eine Maus ein Stück herausbeißt, um sich daraus ein Nest zu hauen ? Was, wenn das Weiße Fell glaubt, ich hätte es vergessen?
    Hin und her gerissen von seiner Verantwortung für das

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