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Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Titel: Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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würde einen bösen Geist durch die Lange Finsternis zu mir schicken.«
    »Wir dürfen diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Komm mit mir, Tanzende Füchsin.
    Ich beschütze dich. Der Wolf…«
    »Ich habe vom Wolfsfleisch gegessen«, stieß sie hervor.
    »Du?«
    »Wenn ich auch nicht mitkommen kann, so wollte ich doch ein Teil deines Traumes sein. Und ich will, daß du das weißt.« Sie sah zu ihm auf.
    Sie hat ihre Wahl getroffen. Er fühlte sich elend.
    »Sag nichts mehr«, zischte er. »Es wäre nicht gut. Für keinen von uns.«
    Sie machte drei rasche Schritte nach vorn. Tränen standen in ihren Augen. Bevor er wußte, wie ihm geschah, schlang sie die Arme um seine Taille und barg ihr Gesicht an seiner Brust. »Legst du eine Spur für mich? Vielleicht kann ich …«
    »Ich markiere den Weg.« Die Sinnlosigkeit dieses Vorhabens drückte ihn noch mehr nieder.
    Krähenrufer würde sie niemals gehenlassen. Er preßte ihren zarten Körper an sich. Sogar durch die dicken Pelze spürte er ihr heftig pochendes Herz.
    Sacht befreite sie sich von ihm. Mit fiebrigen Augen blickte sie in Richtung Lager. »Ich muß gehen.
    Sonst sucht er mich noch.«
    Zögernd faßte er sie an den Schultern, aber sie entzog sich ihm. Sie sah ihn an, als wäre es das letzte Mal. Ihre Hände in den zerschlissenen Fäustlingen griffen unruhig ineinander.
    »Komm zu mir, sobald du von ihm fortkannst.«
    »Ja, bestimmt.« Sie nickte heftig, warf ihm einen allerletzten wehmütigen Blick zu und eilte den Hang hinab.
    Einen Augenblick lang starrte er selbstvergessen auf ihre Fußspuren im Schnee, dann rief er sich laut zur Ordnung: »Sei kein Narr, du weißt, sie hat keine Wahl.« Kopfschüttelnd fügte er hinzu:
    »Und ich bin nicht einmal sicher, ob ich sie bei mir haben will. Was ist, wenn mein Traum nicht…«
    Er wagte nicht, den Satz zu beenden.
    Tief Luft holend, blickte er über die hoch aufragenden Wogen aus gefrorenem Schnee. Dort, wo Windfrau auf den Gipfeln den Schnee weggeweht hatte, zeigten sich schmutzige dunkelbraune Streifen. Über diese Felsenkämme führte der Weg nach Süden, immer höher hinauf und ungeschützt dem Wind ausgeliefert.
    »Eine rührende Szene.«
    Der im Licht läuft wirbelte herum und sah Rabenjäger, der eben den Hang heraufkletterte. »Einen Augenblick lang dachte ich, sie reißt aus. Sie schien beinahe davon überzeugt, Krähenrufers Vergeltung könne nie so gewaltig sein wie ihre Liebe zu dir.«
    »Was willst du?« fragte Der im Licht läuft herausfordernd.
    »Nun, was wohl?« Rabenjäger breitete die Arme aus. »Mich verabschieden natürlich, dummer Bruder.
    Das ist so üblich in einer Familie, oder nicht? Ein letzter Akt der Nächstenliebe und Höflichkeit gegenüber einem Bruder.«
    »Und woher diese plötzlichen Gefühle?«
    »Das weiß ich selbst nicht genau«, erwiderte Rabenjäger und legte den Kopf schief. »Du warst immer sonderbar. Ich habe nie begriffen, warum Robbenflosse und Möwe um dich herumschwänzelten, obwohl ich alles besser konnte als du. Ich konnte besser Spuren lesen und mir ihre Geschichten besser merken. Aber bewundert haben sie immer nur dich.«
    Unbehagen beschlich Der im Licht läuft. Er schluckte und fühlte sich ein wenig benommen. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Vor seinen Augen tanzte schimmernder Nebel. Gegen seinen Willen kamen die Worte über seine Lippen.
    »Du du und ich, Bruder, wir sind die Zukunft. Führe deinen Plan nicht aus. Sonst wird am Ende einer von uns den anderen vernichten.«
    Rabenjäger lachte auf. Die zerklüfteten Felsen warfen das Echo seines Gelächters höhnisch zurück.
    »Du willst mir doch nicht etwa drohen?«
    »Unser Kampf wird die Welt in zwei Teile reißen.« »Dann rate ich dir, es nie soweit kommen zu lassen, Bruder.« Rabenjäger grinste, und sein leidenschaftlicher, durchdringender Blick schien Der im Licht läuft zu durchbohren. »Ich bin stärker und gewitzter und leide nicht wie du an sentimentalen Anwandlungen wie Erbarmen und Mitleid. Du und mich bedrohen? Du bist noch verrückter, als ich dachte!«
    »Ich bin nicht verrückt«, flüsterte er in merkwürdigem Ton. »Das steht in meinem Kopf geschrieben, die Visionen …«
    »Ich versichere dir, ich vergesse deine kleine Warnung nicht, Bruder. Eines Tages wirst du dir wünschen, mich niemals bedroht zu haben. Das verspreche ich dir. Dafür verstümmele ich dich.
    Vielleicht durchstoße ich dich mit einem Knochen, bevor ich mich von dir abwende. Hmmm?«
    Lachend drehte er

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