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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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auffordern, gegen unser Volk zu kämpfen - und das gleich noch zweimal hintereinander.«
    »Die Dinge haben sich geändert.« Er zögerte und legte den Kopf in den Nacken, sein auffallend großer Adamsapfel stand dadurch noch mehr hervor. Prüfend blickte er hinauf zum Nachmittagshimmel und überlegte. »Weißt du, immer stand Kleiner Tänzer im Mittelpunkt aller Schwierigkeiten - im Grunde ist es so ähnlich wie bei einer Hundemeute, da konzentriert sich der ganze Ärger auch meist auf einen einzigen jungen Hund. Das nächste Mal sollte ich mir meine Freunde sorgfältiger aussuchen.«
    Sie lachte sarkastisch. »Oh?«
    Er warf ihr einen seltsamen Blick zu. »Gefällt dir unser Leben?
    Dieses ewige Herumziehen, in Höhlen zwischen den Felsen zu hausen wie die Packratten? Und hier gibt es kaum Büffel.«
    »Dummkopf«, schalt sie liebevoll, ein warmes Licht leuchtete in ihren Augen. »Sieh dich doch um.
    Dieser Ort ist herrlich. Im Unterschied zu den Ebenen, wo es nur im Frühjahr grün und sonst das ganze Jahr über braun ist, siehst du hier Farben in Hülle und Fülle. Das Land verändert sich ständig mit dem Stand der Sonne.
    Noch nie habe ich es so warm gehabt wie in einer Felshöhle.
    Vielleicht ist Bruder Packratte gescheiter als du glaubst, ha? Und wann haben wir das letzte Mal Hunger gelitten?«
    »Aber wir essen Samen und Wurzeln und solches Zeug!«
    »Ah-ha, und Hirsche, Dickhornschafe, Rehe, Eselhasen, Bären und … ja, sogar gelegentlich einen Büffel. Erinnere dich, Schwarze Krähe. Denk mal scharf nach und versuch dich zu erinnern, wie viele Büffel wir in den letzten Jahren bei unserem Volk gegessen haben.« Sie fuchtelte mit dem Mörser zu ihm herüber.
    Er machte ein einfältiges Gesicht und zuckte mit den Achseln. »Na ja, mag schon sein, daß wir damals ein bißchen Hunger hatten.«
    »Und wenn wir bei unserem Volk geblieben wären und Schwerer Biber hätte uns wider Erwarten nicht zum Tode verflucht? Was wäre dann?
    Dann würdest du jetzt zu denen gehören, die in die Berge hinaufziehen und sich auf den Kriegspfad gegen die schrecklichen Anit'ah begeben. Denk mal darüber nach. Und überleg doch. Wir leben auf der anderen Seite der Berge. Das heißt, wir sind noch eine Weile in Sicherheit.«
    Sie verstummte und starrte nachdenklich nach Westen, wo langsam die Sonne versank.
    »Und noch eines, mein lieber Mann, wenn sich hier die Dinge ändern, marschieren wir durch die große Senke dort unten. Vielleicht entdecken wir hinter der nächsten Bergkette einen Ort, wo es sich zu leben lohnt.«
    »Und wenn es dort zum Krieg kommt?«
    »Wir ziehen so lange weiter, bis wir einen Ort finden, an dem es keinen Krieg gibt. Was brauchen wir schon? Eine Unterkunft, die Schutz vor Regen und Schnee bietet? Tiere und Pflanzen, um uns zu ernähren und Kleidung daraus zu nähen? Fällt dir sonst noch etwas ein?«
    »Menschen, mit denen man reden kann.«
    Sie zwinkerte ihm zu. »Hungriger Bulle, Drei Zehen und Wiesenlerche gehen dir auf die Nerven und…«
    »Nein, aber ich würde gerne einmal andere Gesichter sehen, ein paar neue Witze hören.« Er blickte finster auf die Flechtarbeit in seinen Händen. »Mir fehlen die Geschichten der Händler, die von ihren Erlebnissen unterwegs berichten. Wir sind von allem abgeschnitten. Das stört mich.«
    Sie nickte. Ihre schwieligen Hände verharrten mitten in der Arbeit. Sie erinnerte sich an die alten Zeiten. »Ja, ich gebe zu, das vermisse ich auch.« Einen Augenblick saßen sie schweigend beisammen, doch dann schüttelte Die die Spaß macht vehement den Kopf. »Wie dem auch sei, um nichts in der Welt möchte ich wieder zurück, Salbeiwurzels Schicksal war grausam genug.«
    Sie streckte den Arm aus und legte eine weiß bestäubte Hand auf das Knie ihres Mannes. »Du weißt, mein lieber Mann, zu manchen Zeiten ändert sich die Welt. Vielleicht hätten wir etwas dagegen tun können, wenn wir gewußt hätten, wie weit Schwerer Biber geht. Aber wir wußten es nicht, und selbst als ich anfing, mir Fragen zu stellen, und Wildkirsche versuchte, mich aufzurütteln, konnte ich einfach nicht glauben, was auf uns zukam.
    Aber das ist Vergangenheit. Der Büffel ist der Falle entkommen.«
    »Der Falle entkommen und auf und davon!« Zärtlich legte er seine Hand auf die ihre. »Und wir haben kräftige, gesunde Kinder, die in kein Kriegsgeschrei ausbrechen. Die Welt hat sich also verändert?
    Und wir haben das beste Stück davon abbekommen, findest du nicht auch?«
    »Und was ist mit den

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