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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Biber mit meinem Speer aufspießen. Seht doch, was er uns angetan hat! Überall nichts als Ärger und Verdruß und immer hat Schwerer Biber damit zu tun!« Er blickte sich in der Runde um.
    »Mir gefällt der Gedanke auch nicht, auf Seiten der Rothand zu kämpfen. Ihre Leute haben meinen Vater umgebracht.«
    »Und dein Väter hat mehr als einen Menschen vom Rothand-Volk getötet«, erinnerte ihn Klappernde Hufe, die offensichtlich an Feuchter Regen dachte.
    »Das ist der springende Punkt«, stimmte ihr Die die Spaß macht zu.
    »Andererseits, Klappernde Hufe, sitzen wir hier beisammen. Wir sind etwas Neues, ein neues Volk, aus zwei alten Völkern entstanden. Deine Verwandten haben meine Verwandten umgebracht, und meine die deinen. Trotzdem leben wir glücklich zusammen, machen unsere Späßchen miteinander, arbeiten und essen gemeinsam.
    Du kümmerst dich um meine Kinder, wenn ich mit Schwarze Krähe auf die Jagd gehe, und ich öffne dir mein Lager, als wärst du meine Schwester.« Sie schüttelte den Kopf und machte mit den Händen eine Geste, die »nie mehr« bedeutete. »Nein, ich glaube, wenn wir uns in diesen Krieg verwickeln lassen, führt das nur zu neuen Schwierigkeiten, zu zwiespältigen Gefühlen, Verletzungen, Zorn und Streit unter uns allen hier.«
    Reizende Wapiti räusperte sich. »Widderhorn, was wird Blutbär tun, wenn wir uns raushalten? Wird er wütend herkommen und versuchen, uns umzubringen? Ich kenne Schwerer Biber nicht, aber Blutbär ist auch nicht gerade ein sehr umgänglicher Mensch. Er ist unberechenbar. Bei ihm weiß man von einem Tag zum anderen nicht, was er vorhat. Du bist mein Vetter und warst der beste Freund meines Vaters. Sag es mir mit der ganzen Ehrlichkeit deines Herzens.«
    Widderhorn rieb sich die Augen. »Ich glaube nicht, daß Blutbär herkommen wird. Zumindest nicht, bevor das Rothand-Volk das Kleine-Büffel-Volk aus den Bergen vertrieben haben. Und falls wir verlieren? Nun, ich glaube kaum, daß Blutbär unter den Leuten sein wird, die aus den Bergen fliehen.
    Ich glaube, lieber wird er sterben.«
    Klappernde Hufe nickte bestätigend. »Ich sage, wir halten uns aus diesem Wahnsinn heraus.« Sie blickte Die die Spaß macht an. »Es tut mir leid, daß ich in einem solchen Ton gesprochen habe.«
    Die die Spaß macht zwinkerte ihr zu. »Du bist in Trauer. Hast du morgen Zeit? Schneidest du mir mein Haar ab? Ich möchte deine Trauer mit dir teilen.«
    Klappernde Hufe, die stets unerschütterlich und gefaßt wirkende Frau, nickte langsam. Ihre Unterlippe bebte, und sie wandte rasch die Augen ab.
    »Kleiner Tänzer?« erkundigte sich Hungriger Bulle. »Hast du nichts dazu zu sagen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich richte mich nach euch.«
    »Wir können nicht auf den Kriegspfad gehen.« Hungriger Bulle faßte die Meinung aller Angehörigen seiner Gruppe zusammen. »Wir dürfen nicht das Risiko eingehen, unsere Verwandten zu töten. Das würde die neuen Familien, die wir hier gegründet haben, spalten. Wenn Blutbär wütend ist und an uns Vergeltung üben möchte, dann bitte ich dich, Widderhorn, als tapferen und ehrenwerten Krieger, uns Nachricht zu schicken. In diesem Fall ziehen wir sofort weiter und lassen uns irgendwo anders nieder, vielleicht im Tal der Warmen Winde.«
    »Ich sorge dafür, daß ihr verständigt werdet.« Widderhorn lächelte wehmütig.
    »Und sollte das Kleine-Büffel-Volk uns vertreiben und ich überlebe und bin willkommen, möchte ich gerne meine Frauen mitbringen und bei euch leben.«
    »Für dich wird immer Platz bei uns sein. Du kannst deine Familie zu uns bringen, wann immer du willst. Unsere Herzen und unsere Lager stehen dir stets offen. Hoffen wir, daß es nicht zum Äußersten kommt.«
    Blutbär starrte hinauf in den Nachthimmel. Wie so oft in letzter Zeit konnte er auch in dieser Nacht nicht schlafen. Ruhelos wanderte er im dunklen Lager umher, pirschte verdächtigen Schatten nach, starrte in die Dunkelheit hinaus und fragte sich, was wohl als nächstes geschehen werde.
    Das Kleine-Büffel-Volk strömte in Scharen über die Pfade und Wege der Buffalo Mountains. Was Schwerer Biber schon vor Jahren geplant hatte, jetzt hatte er es in die Tat umgesetzt. Der überraschend hereingebrochene Blizzard, der vor fünf Jahren das Land heimgesucht hatte, hatte unter dem Kleinen-Büffel-Volk verheerenden Schaden angerichtet. Viele waren erfroren - und in der Zwischenzeit hatte das Weiße-Kranich-Volk und das Kurzhaar-Volk zurückgeschlagen und versucht, die

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