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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Verunreinigung, Schwerer Biber. Eine Verunreinigung für unser Volk! Was sich die Leute von niemandem bieten lassen würden, erlauben sie dir, weil du sie davon überzeugt hast, ein Träumer zu sein. Aber du bist nichts anderes als ein kranker Mann mit Wahnvorstellungen. Du widerst mich an. Nicht einmal Mistkäfer sind so abstoßend wie du.«
    Die ringsum versammelten Leute schlugen sich die Hände vor den Mund. Blankes Entsetzen stand in ihren Augen. Kleiner Tänzer blickte in Schwerer Bibers aschfahles Gesicht. Grauenvolle Angst packte ihn. Sein Darm entleerte sich unkontrolliert. Das konnte nicht wahr sein, das durfte einfach nicht wahr sein.
    »Dann sehe ich keine Möglichkeit, dich vor dir selbst zu schützen, Frau.« Schwerer Biber nickte. »In vier Tagen singe ich deine Seele aus deinem Körper. Vor meinem Zelt stelle ich vier Stöcke auf, einen für jeden Tag. Und wenn der vierte Stock am vierten Tag umfällt, stirbst du.«
    Bei diesen Worten erbebte seine Mutter.
    Schwerer Biber entging ihre Erschütterung nicht. Mit einem triumphierenden Lächeln machte er auf dem Absatz kehrt und entfernte sich mit weit ausgreifenden Schritten.
    Wie gelähmt, fast erstickend unter dem drückenden Schweigen, blieb Kleiner Tänzer stehen. Das Entsetzen seiner Mutter übertrug sich auf ihn. Sie hatte ihre Hand auf seinen Kopf gelegt und drehte mit hektischen Fingern sein Haar so fest zusammen, daß es schmerzte.
    Er achtete nicht darauf. Von Grauen überwältigt beim bloßen Gedanken an ihren Tod begann er ohne Scham hemmungslos zu weinen.
    Blutbär verbarg sich zwischen den ansteigenden Wänden des Arroyo.
    Nachdem er seine Notdurft verrichtet hatte, beobachtete er, wie die Frauen den Hang hinunter zum Lager gingen. Am Schluß der Gruppe konnte er eine Frau, einen Jungen und eine zweite Frau ausmachen, die wegen eines verletzten Beines hinkte… Er glaubte sie zu erkennen - Zwei Rauchwolken!
    Blutbär duckte sich tief in die schmale Rinne. Ein Salbeistrauch verdeckte seinen Oberkörper. Konnte die andere Frau Klares Wasser sein? Er verrenkte sich fast den Hals, um sie aus dem richtigen Blickwinkel betrachten zu können. Doch aus dieser Entfernung und nach der langen Zeit war er nicht sicher. Er ließ sie nicht aus den Augen und erkannte an ihrer Art, sich zu bewegen, daß es eine andere, allerdings ebenso schöne junge Frau war.
    Er hockte sich hin und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand des Arroyo. Endlich hatte er Zwei Rauchwolken gefunden! Eine Welle freudiger Erregung durchströmte ihn und zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht. Natürlich mußte er sich davon überzeugen, daß sich der Berdache im Besitz des Wolfsbündels befand.
    Oder hatte es Klares Wasser bei sich? Bestimmt standen die beiden in Kontakt miteinander. Das Leben in einem Lager des Kleinen-Büffel-Volkes mußte für die beiden Außenseiter oft schwer erträglich sein.
    Sorgfältig Ausschau haltend nach eventuell aufgestellten Wachen ließ Blutbär seinen Blick aufmerksam über die Hügel schweifen.
    Er entdeckte nichts Verdächtiges. Wo waren die Männer?
    Höchstwahrscheinlich auf der Jagd. Sicher durchstöberten sie die Umgebung auf der Suche nach den immer seltener werdenden Herden.
    »Um so besser. So komme ich unentdeckt ins Lager hinein und wieder heraus.« Eine günstigere Gelegenheit hätte sich ihm gar nicht bieten können. Bei der Menge an Fleisch, die die Leute angeschleppt hatten, würden sie sich bestimmt ordentlich die Mägen füllen und ein Fest feiern. Ein wenig singen und stundenlang tanzen. Und morgen würden sie müde und träge sein nach dieser ausschweifenden Nacht. Kurz vor der Dämmerung wollte er sich in das Lager schleichen - und in das Zelt schlüpfen, in dem Zwei Rauchwolken wohnte. Dort konnte er das Wolfsbündel aus dem Versteck des Berdachen holen, ihn töten und sich ungefährdet auf den Rückweg machen.
    Es mußte heute nacht passieren. Je länger er wartete, um so größer die Gefahr einer zufälligen Entdeckung. Man wußte nie, ob nicht irgendein Kind im Dickicht herumkroch oder eine Frau mit dem Grabestock auf der Suche nach Nagetieren oder Wurzeln unterwegs war.
    Niemals hatte Blutbär halbe Arbeit geleistet. An diesen Überfall sollte das Kleine-Büffel-Volk noch lange denken.
    »Schwerer Biber?«
    Der Geisterträumer legte seine Trommel beiseite und trocknete sein schweißnasses Gesicht. Gewichtig setzte er sich in Positur.
    Sämtliche Amulette und wertlosen Kinkerlitzchen hatte er vor sich ausgebreitet, ein

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