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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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man anders.
    Kommt, wir wollen diese Felshöhle suchen.« Er zwinkerte Klappernde Hufe zu. »Vielleicht kannst du mir beibringen, wie man Hirsche mit Schlingen fängt und Schafe jagt?«
    Sie grinste ihn an. »Du wirst das schon lernen. Aber beeilt euch, es wird bald dunkel. Wir sollten zusehen, daß wir diesen Hang mit dem lockeren Geröll hinter uns haben, bevor wir unsere eigenen Füße nicht mehr sehen.«
    Hochstehender wilder Roggen braun geworden unter dem strengen Regiment des Winters verbarg den Eingang der Höhle unter dem überhängenden Felsen. Hungriger Bulle drückte das Gras beiseite und stellte fest, daß die Höhle etwa dreizehn Schritte in die Tiefe reichte. In der hintersten Ecke, wo der Boden in die Felswand überging, konnte er im schwindenden Licht den Unrat eines großen Packrattennestes erkennen.
    »Was die Packratten angeht, könntest du recht haben.«
    »Was wir nicht vertreiben können, wird gegessen.« Seufzend schleuderte Klappernde Hufe ihre Rückentrage schwungvoll auf den Boden und massierte sich die schmerzenden Arme.
    »He, großer Jäger des Kleinen-Büffel-Volks, wie wär's, wenn du ein Feuer entfachst?«
    Drei Zehen half Zwei Rauchwolken das letzte Stück den Hang hinauf in die dunkle Höhle.
    Nacheinander stapften die anderen müde und fröstelnd herein. Stöhnend warfen sie ihr schweres Gepäck auf die Erde.
    »Also das ist nun unser Zuhause?« meinte Schwarze Krähe und klopfte mit den Fingerknöcheln auf die Steinwände. Skeptisch wiegte er den Kopf.
    Hungriger Bulle, der in seiner Rückentrage nach Feuerstöcken suchte, blickte auf.
    »Beunruhigt dich das?«
    Schwarze Krähe nahm Die die Spaß macht bei der Hand. Ihre drei Kinder standen mit riesengroßen, verwunderten Augen bei den Eltern.
    »Beunruhigt?« Nachdenklich sah Schwarze Krähe zu, wie Hungriger Bulles geschickte Finger das angekohlte, zugespitzte Ende des kleinen Stocks zum Reiben in die Vertiefung des aus Stein bestehenden Sockels steckten. Heftig atmend begann er die Stöcke rasend schnell zu drehen. Schwarze Krähe fügte hinzu: »Nein, beunruhigt sind wir nicht. Es ist nur alles so neu, das ist alles.
    Wir sind … nun ja, wir haben das Gefühl, nicht hierherzugehören. Als ob das eine ganz andere Welt wäre, verstehst du?«
    Hungriger Bulle nickte, froh darüber, daß das Blut in seinen eiskalten Armen wieder zu fließen begann. »Ich kenne dieses Gefühl. Nach Salbeiwurzels Tod ging ich umher wie ein Körper ohne Seele.«
    Knisterndes Gras kündigte die Ankunft von Reizende Wapiti und Kleiner Tänzer an. Trotz der Kälte und ihrer Erschöpfung nach der langen Wanderung lachten sie mit der Unbekümmertheit der Jugend über irgendeinen nur ihnen verständlichen Scherz.
    Die die Spaß machts Zähne klapperten vor Kälte. Endlich entfachte der herumwirbelnde Feuerstock einen feinen Rauchfaden im Zunder.
    Hungriger Bulle grinste, als er das rötliche Glimmen sah.
    »Hilfst du mir?« fragte er Schwarze Krähe.
    Sofort ging Schwarze Krähe zu seiner Trage und holte ein Bündel trockener Reisgrasstengel und zerkleinerter Rinde hervor. Die die Spaß macht kümmerte sich um das Packrattennest und zog lange, dürre Salbeizweige und Mist aus der Masse. Im hinteren Bereich der Höhle erklang ein leises Klatschen, als das verängstigte Nagetier unruhig mit den Hinterbeinen stampfte.
    »Glaub mir, es kommt noch schlimmer«, versprach Die die Spaß macht dem kleinen Geschöpf.
    Hungriger Bulle schob den glühenden Zunder in Schwarze Krähes Grasbüschel und blies vorsichtig.
    Ein leuchtend roter Punkt entstand. Rauch stieg in einer dünnen Säule auf. Züngelnde Flammen erwachten zum Leben und begannen gierig, das Gras zu verschlingen.
    Nach und nach legten sie Zweige, Stecken und größere Holzscheite darauf, bis schließlich ein loderndes Feuer brannte.
    »He, seht euch das an!« Drei Zehen zeigte auf die schräg abfallende Rückwand der Höhle. Davor lag eine Sandsteinplatte, schon vor so langer Zeit losgebrochen, daß sich die Oberseite kaum noch vom Boden abhob. In der Zwischenzeit war die flache Steintafel von dem von der Decke herabfallenden Schmutz und Ruß geschwärzt und verkrustet, jedoch war noch recht gut das Relief der darin eingemeißelten Figuren zu erkennen.
    Eine große Spirale beherrschte die Tafel. Drei Zehen trat näher und rieb auf dem Stein, um die Rußschicht zu entfernen. »Blut und Mist«, flüsterte er. »Ein Ungeheuer! Seht! Seht doch, es ist vortrefflich herausgearbeitet. Da ist der bucklige

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