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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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ernsthaft an einen Kriegspfad gedacht, geschweige denn Kämpfe mitgemacht hatten. Gegen seine Amok laufenden jungen Märtyrer, die bereit waren, bis zum letzten Mann zu sterben, konnten sie höchstens symbolischen Widerstand leisten.
    Der monotone Schlag der Trommeln und das An- und Abschwellen des Gesangs riß ihn mit. Was hier stattfand, war eine Zeremonie zu Ehren der Vision seiner Mutter, die er in die Tat umgesetzt hatte.
    Wenn sie doch nur zusehen könnte, ihm sagen …
    Du hast es gesehen, Mutter. Du bist die eigentliche Anführerin.
    Ich gebrauchte nur die Stärke, die du mich lehrtest. Er hob ein wenig den Kopf. Wenn er sich seiner Phantasie überließ, konnte er aus dem Singsang die Stimme seiner Mutter heraushören. Der gleichmäßige Rhythmus der dröhnenden Trommeln könnte der Schlag ihres Herzens sein.
    »Du hast gute Arbeit geleistet«, gestand ihm Sieben Sonnen zu. »Ich hätte nie geglaubt, daß sich so viele von uns jemals wieder in einem Lager versammeln.«
    Die schroffe alte Stimme unterbrach seine Konzentration. Für einen Moment überkam ihn das Bedürfnis, den aufdringlichen alten Mann schroff zurechtzuweisen, doch der kühle Wind der Vernunft ließ seine Wut rasch wieder abebben. Sieben Sonnen mußte auf seiner Seite sein. Ganz recht, mein Sohn. Laß dir Zeit. Gebrauche deinen Verstand und bring ihn auf deine Seite. Dann kannst du ihn immer noch auf den ihm gebührenden Platz verweisen.
    Genau das hätte sie gesagt.
    Schwerer Biber spreizte seine Finger und warf den Kopf in den Nacken, heitere Gelassenheit legte sich über sein flaches Gesicht. »Wir sind die neuen Jäger des Büffellandes. Wie die Wölfe streifen wir umher und nehmen uns, was wir brauchen. Aber mein neuer Weg baut nicht nur auf den blinden Mut unserer jungen Männer. Siehst du den Krieger dort drüben?
    Den großen, blaubemalten mit dem Antilopenkopfschmuck?«
    »Der dem Feuer am nächsten tanzt?«
    »Genau den. Sein Name ist Zwei Blaue Monde. Er ist der älteste Sohn von Feister Hund, dem Häuptling des Kurzhaar-Volkes. Er hat sich mir angeschlossen. Freiwillig bot er sich mir, dem neuen Träumer, an.
    Ich setze großes Vertrauen in ihn. Wenn er die Krieger auf dem Kriegspfad anführt, sind sie besonders ehrgeizig, denn sie wollen ihn, den Fremden, unbedingt übertrumpfen.«
    »Ich weiß nicht, ob das reicht.«
    Sieben Sonnen beugte sich vor und machte eine geringschätzige Gebärde. »Ein Mensch braucht im Leben andere Ziele als Krieg und die Vernichtung der Feinde.«
    »Tatsächlich?« Schwerer Biber zog die Augenbrauen hoch. »Sieh dich um. Früher gingen wir in Lumpen, hungerten und zogen von einem Lager zum anderen. Viele sind auf der Suche nach den immer seltener werdenden Büffeln gestorben.«
    »Wir hatten ein paar gute Jahre. Der Regen kam zurück. Die Herden wurden größer, die Kälber …«
    »Aber der Regen könnte wieder ausbleiben.« Schwerer Biber gähnte und überließ seine Seele erneut dem Rhythmus der Trommeln und der zunehmend lauter werdenden Begeisterung seiner Sänger. Wo war die Stimme seiner Mutter? Da, ganz am Rande seines Bewußtseins. »Und wenn der Regen ausbleibt, Sieben Sonnen, sind wir nicht mehr an die alte Übereinkunft gebunden, nur im Land am Moon River zu jagen.
    Wir können im Süden am Sand River jagen, im Norden am Big River.
    Wir jagen da, wo das Wild ist. Niemand wird uns aufhalten. Und wir jagen mehr als nur Büffel. Wir jagen Menschen. Wenn wir keine Büffel aufspüren und erlegen können, nehmen wir das Fleisch eben denen weg, die mehr Glück hatten und Beute gemacht haben.«
    »Und wenn andere das genauso …«
    »Das werden sie nicht. Das können sie nicht.« Mutter wird das nicht zulassen. Sie kümmert sich um uns, du zittriger alter Narr!
    Du hast sie gekannt. Eigentlich hättest du damals ihre Fähigkeiten erkennen müssen.
    Betont langsam schüttelte Sieben Sonnen den Kopf. »Du scheinst dir deiner Sache sehr sicher zu sein, Schwerer Biber.«
    Lächelnd winkte der Geisterträumer ab. »Natürlich. Ich träumte den neuen Weg … und alles trifft ein, wie es mir die Geister gesagt haben. Wir leben in einem neuen Zeitalter, unsere Lebensweise hat sich von Grund auf verändert. Wir haben das Volk von der Verunreinigung befreit.«
    »Und was kommt als nächstes?«
    »Die anderen Stämme ebenfalls zu reinigen. Ich werde nicht zulassen, daß uns das Kurzhaar-Volk, das Feuerbüffel-Volk oder das Weiße-Kranich-Volk jemals wieder herausfordern. Ihre Macht muß gebrochen

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