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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Rehe aßen, sondern auch Beeren, Nagetiere und Mäuse.
    Wie die Menschen lebten die Wölfe in sozialen Gemeinschaften.
    Wie die Menschen sangen sie zu den Sternen und liebten und versorgten ihre Familien. Aber im Unterschied zu den meisten Menschen teilten sie, vielleicht weniger abgelenkt von Illusionen, ihre Seelen mit dem Großen Einen.
    Er kletterte auf einen Felsblock und hob seinen Blick dem rötlichen Himmel entgegen. »Feuertänzer.«
    Sie waren an einem Nebenfluß des Clear River entlanggegangen.
    Noch nicht einmal einen Tagesmarsch südlich von hier lag Schwerer Bibers Lager. Morgen um diese Zeit würde er mit Schwerer Biber den Großen Tanz des Feuers getanzt haben oder tot sein, und seine Seele würde hinauf zum Großen Einen schweben. Erinnerungen an die Empfindung des Todes und die Zufriedenheit seiner Seele tauchten aus der Tiefe seines Bewußtseins auf.
    Mit einem Schlag wurde ihm die Endgültigkeit seiner Entscheidung klar. Reizende Wapiti würde allein mit den Töchtern, die er nie würde aufwachsen sehen, zurückbleiben. Niemals würde er von ihren Freuden und Sorgen erfahren, das Entzücken auf ihren Gesichtern sehen oder ihre Tränen trocknen.
    »Warum?« fragte er den Nachthimmel. »Warum hast du mir erlaubt, zu lieben? Der Verzicht schmerzt unerträglich.«
    Hungriger Bulle würde alt werden, sein Haar würde weiße Strähnen und sein Gesicht Falten bekommen. Er würde sterben, ohne seinen Sohn bei sich zu haben, der sich um ihn kümmerte und ihn zum Sternennetz hinauf sänge, wo er mit Salbeiwurzel zusammentreffen würde.
    »Mußtest du ausgerechnet mich wählen?« Unmut regte sich in ihm.
    Man hatte ihn hierhin und dorthin gerollt wie einen Reifen, mit dem Kinder spielten. Gefühllose Geister hatten wie die Kinder in ihrem Spiel ihre Speere nach ihm geworfen. Manche trafen, manche blieben zitternd vor ihm in der Erde stecken. Die Geister lachten und machten vor Vergnügen Luftsprünge, wenn sie ihn mit ihren Speeren verletzten oder ihn zu einem mühseligen Umweg zwangen.
    Doch trotz seines Unmuts durchdrang ihn die Seligkeit des Großen Einen, zog ihn an wie eine Aster die Biene. Gleichgültig, was geschah, er mußte von diesem Nektar kosten. Er mußte in diese Süße eintauchen. Und darin lag der Schmerz. Im Wissen, daß er den lockenden Farben der Blumen und dem reichen Festmahl, das sie für ihn bereiteten, nicht entsagen konnte. Nein, nicht einmal die Liebe konnte ihn davon abhalten.
    Die Macht hatte ihn süchtig gemacht. Das Große Eine zu suchen, war sein einziger Lebenszweck geworden.
    Er schloß die Augen, holte tief Luft und verdrängte jeden Gedanken. Wieder versuchte er, die Schwelle zu überschreiten, suchte nach dem Großen Einen. Schritt für Schritt lenkte er seinen Geist, suchte nach der silberglänzenden Berührung jenseits der Reichweite seines Bewußtseins. Doch je härter er sich dazu zu zwingen versuchte, desto weiter entfernte er sich von seinem Ziel.
    Schließlich gestand er sich die Sinnlosigkeit seines Vorhabens ein.
    Er öffnete die gepeinigten Augen und blickte zornig in die Nacht. »Und jetzt? Morgen ist der betreffende Tag… und ich kann es nicht.«
    Zwischen den Geräuschen der im Nachtwind flüsternden Sträucher und dem Knistern des dürren Grases hörte er plötzlich einen anderen Laut.
    Er legte den Kopf schief und lauschte. Deutlich drang das Zischen einer Klapperschlange an sein Ohr.
    Eine Klapperschlange?
    Das Anschwellen der Macht pulsierte immer stärker in der Luft. In seinem Innern erklang der Gesang der fremden Stimme:
    Monster kriechen auf den Bäuchen.
    Beinlos, armlos, Haare aus Schuppen.
    Schütteln eine Rassel an ihrem Schwanz.
    Zähne aus Gift, Leere schlägt wild, macht das Blut schwarz und schwach.
    Die Schwelle.

KAPITEL 27
    Tangara schrie: »Hier!«
    Zwei Rauchwolken, der durch einen Salbeistrauch lugte, sah Feuertänzer nach vorn fallen und drehte sich um. Er humpelte näher heran und beobachtete Feuertänzer, der vor einem wild um sich peitschenden Reptil kniete.
    »Sollen wir sie fangen?« fragte Tangara unsicher.
    Feuertänzer befeuchtete seine Lippen und blickte auf. Sein eigenartiger Blick, halb Ehrfurcht, halb Angst, begegnete Zwei Rauchwolkens ängstlichen Augen.
    »Ja, fangen wir sie.«
    »Warte!« Tangara sprang vor. Zu spät, denn Feuertänzer bot der Schlange die offene Hand an. Seine Hand zitterte. Er biß die Zähne zusammen, seine Miene zeigte unnachgiebige Entschlossenheit.
    Zwei Rauchwolken schrie auf, als die

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