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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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in ihr. »Ich gehe hin und spreche mit ihm, bevor er hier ist. Vielleicht kann ich euch aus der ganzen Sache heraushalten.«
    »Sei vorsichtig«, warnte sie Wildkirsche von der Seite. »Bring ihn nicht gegen dich auf. Du hast gesehen, was in jener Nacht passiert ist. Mach ihn nicht wütend, Mädchen. Du kennst seine Ansicht über Frauen.«
    »Ja.« Ihre Kehle schnürte sich zusammen. Die Ahnung drohender Gefahr raubte ihr fast den Atem. All ihre Kraft zusammennehmend zwang sie sich, ruhig auf ihn zuzugehen. Der alte Zwei Wapitis marschierte hinter ihm, seine hängenden Schultern zuckten nervös.
    Schwerer Bibers Frau, Roter Hornstein, ging als letzte. Ihr rundes Gesicht zeigte einen verdrießlichen Ausdruck. Sie hatte die Augen niedergeschlagen und preßte die Lippen schmollend aufeinander.
    Schwerer Biber verharrte. Er straffte den Rücken und starrte Salbeiwurzel mit ausdruckslosen Augen an.
    »Schön, daß du wieder zurück bist, Schwerer Biber. Hattest du gute Träume?«
    Er neigte den Kopf ein wenig schräg, seine wulstigen braunen Lippen verzogen sich vor Widerwillen.
    »Träume sind nicht deine Sache, Frau. Sieh einmal hinter dich. Ich frage mich, was da los ist.«
    Das kribbelnde Gefühl in ihrem Magen verstärkte sich. »Das Volk zu sättigen ist Sache jedes einzelnen. Sieh mich nicht so an.
    Du stammst von Zwei Steine ab, ich von Wolfsherz. Ich habe also keine verwandtschaftliche Verpflichtung, auch nur höflich zu dir zu sein. Trotzdem bin ich es… denn du singst und träumst für das Volk. Dafür zolle ich dir all meine Achtung.«
    Der leichte Anflug eines Lächelns deutete sich an, aber sein Blick blieb hart, schneidend wie frisch geschärfter Hornstein. »Ich freue mich, daß du eine gehorsame Tochter des Volkes bist, Frau. Du hast Achtung vor mir, wie schön. Und was hast du hier gemacht? Hmmm? Könnte es sein, daß du Bruder Antilope getötet hast? Ah ja, ich vermute es fast. Und das Ritual? Hast du gesungen? Hast du den Tanz getanzt, wie ihn die Große Antilope im Himmel getanzt haben will?« Seine Miene verfinsterte sich.
    »Vielleicht hast du es auch nicht gemacht. Vielleicht hast du das Ritual nur vorgetäuscht… die Große Antilope im Himmel beleidigt wie schon der Büffel beleidigt worden ist. Was dann, Frau des Volkes!
    Wer wird uns nähren, wenn die Geister der Tiere hinaufsteigen zum Großen Weisen im Himmel und ihm sagen, er möge Regenmann daran hindern, Wasser aus den Wolken zu tanzen? Was hast du getan?«
    Sie überkreuzte die Arme, hielt seinem stechenden Blick stand und unterdrückte ihre Angst. »Ich gab meinen Leuten Essen. Ich erzählte Mutter Antilope von unserer Not. Sie verstand mich. Ich … «
    »Ich vermute, zu allem Überfluß hast du noch deine Blutung, ja?
    Menstruationsblut? Bei einer Jagd? Wenn es in diesen Tagen Arger gibt, scheinst du immer vorne mit dabeizusein.«
    Bei dieser Anspielung auf ihr Verhalten bei Tanzende Hirschkuhs Niederkunft nahm sie eine drohende Haltung ein. »Als ob das eine Sache wäre, die dich etwas anginge. Ich sage dir, ich blute nicht.
    Mein Mond ist seit zwei Wochen vorüber. Du solltest das eigentlich wissen, Schwerer Biber. Du scheinst immer sehr interessiert zu sein, wann welche Frau das Menstruationszelt bezieht. Fällt das in den Verantwortungsbereich eines Träumers? Oder steckt etwas anderes dahinter?«
    Halt dich zurück! Du wirst wütend. Du weißt, was geschieht, wenn du die Kontrolle über dich verlierst. Sie schluckte hart und versuchte, das Feuer gegen die Ungerechtigkeit, das in ihrem Innern loderte, zu ersticken.
    Mühsam rang er sich ein Lächeln ab. »Die Zeiten ändern sich, Salbeiwurzel. Oh, ich weiß über deine Herkunft Bescheid. Ich kenne die Sorte Frauen, wie deine Mutter eine war. Jähzornig, leidenschaftlich… wie du. Vermutlich hast du das von ihr. Dein Vater hat sich nie gegen sie durchgesetzt, hat dir nie Benehmen beigebracht. Unter diesen Umständen konntest du dich gar nicht zu einer anständigen, gehorsamen Frau entwickeln. Du konntest es damals gar nicht abwarten, dich von Hungriger Bulle bespringen zu lassen - sein Name paßt wirklich ausgezeichnet zu ihm. Du hast niemals…«
    »Weil ich mich nicht mit dir aufs Lager gelegt habe?«
    Angriffslustig zog sie eine Augenbraue hoch, bedauerte aber ihre Worte sofort. Sie versuchte, sich zu beruhigen und atmete tief aus. »Was soll's. Es liegt lange zurück. Du hättest mich nicht einmal als Zweitfrau genommen.« Und das ist eine der größten Lügen, die ich je

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