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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Beleidigung deiner Kinder! Ich sehe die Besudelung meiner Brüder! Wisse, daß ich, Schwerer Biber, mich weigere, von dieser Schändung zu kosten, zu essen … selbst ihren Geruch wahrzunehmen! Ich erkläre dieses Fleisch für verwest und verfault durch die Schuld von jemandem, der Dich beschmutzt hat… Dich und mein Volk.«
    Bei diesen Worten wirbelte er herum. Ein bösartiges, triumphierendes Leuchten glitzerte in seinen schwarzen Augen. Er stieß sie beiseite und stolzierte den Weg zum Lager zurück.
    Fassungslos starrte Salbeiwurzel hinter ihm her, ungläubig, unfähig zu begreifen, warum er so gehandelt hatte, warum er eine gute Beute vernichtete, eine saubere Beute. Er hatte das Fleisch für die Münder des Volkes verdorben.
    Wie eine mächtige, von oben kommende Hand senkte sich Dunkelheit auf ihre Seele.
    Hungriger Bulle erstarrte. Er wagte kaum zu atmen. Wieder raschelte es im gelben Gras. Der Dieb schlich im grauen Dämmerlicht herum. Erneut herrschte Stille. Er reckte den Hals, um besser sehen zu können. Der Griff um seine Waffe wurde fester. Die Berührung des glatten Holzes, perfekt in seiner geballten Faust ausbalanciert, beruhigte ihn.
    Die Vögel sangen schon ihr Morgenlied. Ein leichter Wind strich sanft über seine Haut und kühlte ein wenig die Erregung dieser Pirsch. Der noch im Schatten liegende Salbei schimmerte purpurfarben und blau im Licht der frühen Dämmerung. Ihm blieb nicht mehr viel Zeit, sonst würde der Dieb entkommen und der nächtliche Überfall bliebe unbestraft.
    Das Gras knisterte, als Hungriger Bulles Feind seine Lage veränderte. Nah, so nah, gerade auf der anderen Seite des Salbeistrauchs. Hungriger Bulle prüfte die Balance des sorgfältig ausgewogenen Holzschaftes in seiner Hand, fühlte das Gewicht und fieberte danach, den Speer auf seine tödliche Reise zu schicken.
    Leben und Tod, der alte Tanz endete nie. Selbst hier, im tiefsten Salbeidickicht, fand das größte aller Spiele statt.
    Dieses Spiel beherrschte Hungriger Bulle hervorragend. Nur wenige konnten so meisterhaft mit den Waffen umgehen oder solch raffinierten Hinterhalt legen wie er. Seine Beute wich weiter vor ihm zurück.
    Hungriger Bulle atmete tief ein, sein Herz begann vor Erregung schneller zu schlagen. Unter Aufbietung all seiner Geschicklichkeit hob er langsam einen Fuß und setzte ihn lautlos nach vorn auf die dürren Grasbüschel. Mit äußerster Feinfühligkeit balancierte er sein Körpergewicht auf dem Fußballen aus.
    Vor ihm knisterte das Gras, darauf erneute Stille.
    Hungriger Bulle blickte prüfend auf das Muster der Schattenbilder und suchte die Silhouette des Plünderers. Spannung hing in der Luft, zerrte an seinen Nerven und ließ sein Blut in den Schläfen pochen. Er unterdrückte den Drang, blindlings vorwärts zu stürmen, und versuchte, sich in die Gedanken des Gejagten einzufühlen. Töten erforderte Geduld. Die Rache würde um so süßer sein, wenn der Dieb die Gefahr, in der er schwebte, nicht kannte.
    Er machte einen weiteren vorsichtigen Schritt, die wachsamen Augen auf die wie hocherhobene Waffen vorstehenden Stacheln des Salbeis gerichtet. Seine Beinmuskeln zitterten leicht, als er das Gleichgewicht verlagerte und zwischen die Lücken in den weniger dichten Salbeisträuchern spähte.
    Der Dieb verharrte, aufgerichtet in lauschender Haltung, bereit zur Flucht. Seine scharfen braunen Augen funkelten deutlich sichtbar im grauen Licht.
    Hungriger Bulle blieb regungslos stehen, angespannt wie eine junge elastische Weidengerte.
    Der Dieb zögerte unsicher. Hatte ihn ein sechster Sinn gewarnt?
    Er macht sich aus dem Staub! Hungriger Bulle, der sein Gleichgewicht nicht so optimal ausbalanciert hatte, wie er sich das gewünscht hätte, zielte. Seine trainierten Muskeln spannten sich geschmeidig, der Arm zischte nach vorn und schleuderte die Waffe mit unglaublicher Kraft. Eine einzige Chance.
    Hungriger Bulle legte Körper und Seele in diesen Wurf. Er wußte, ein Fehlwurf, und die Beute entkam.
    Der Speer zischte singend durch die Luft, traf den Dieb und brachte ihn zu Fall.
    »Hab ich dich!« kreischte Hungriger Bulle und schwang sich über einen Salbeistrauch, um seine Beute zu holen.
    Doch zu seiner großen Überraschung kam der Dieb wieder auf die Beine und verzog sich in das tiefe Dickicht aus Salbei und hohem Gras.
    Verblüfft bückte sich Hungriger Bulle und besah sich mit schmalen Augen die Spuren. »Ha! Hat nicht viel gefehlt. Hat sich ein Bein gebrochen.«
    Brummend beugte er sich

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