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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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sie, abwartend.«
    »Fühlst du Zorn?«
    »Nein. Nur… ach, es ist zu undeutlich.«
    »Du wirst dich wohl oder übel entscheiden müssen. Wirst du das Fleisch essen? Bietest du Schwerer Biber die Stirn? Du bist nicht die einzige, die eine Abneigung gegen ihn hat. Sieh mich nicht so an.
    Denk darüber nach. Es sind hauptsächlich die jungen Leute, die Schwerer Biber bewundern. Er verkündet einen neuen Weg - behauptet, wenn wir uns nach seinen Worten richten, wird alles besser.
    Er fordert von uns, unsere traditionellen Wege aufzugeben und seinen Visionen zu folgen. Nur dann würden sich die Dinge zum Guten wenden. Salbeiwurzel, höre auf die alten Leute. Wir Alten erinnern uns an früher. Viele haben sich abgesondert - Zwei Steine, Wapitipfiff, Sieben Sonnen - sie alle sind fortgegangen und haben eigene Sippen gegründet. Am Ende werden wir wie Rauch im Wind auseinandergewirbelt und schließlich ganz verschwinden. Willst du das?«
    »Warum muß gerade ich mich hinstellen, mich gegen ihn auflehnen und… «
    »Mutter?«
    Beim Klang dieser Stimme schreckte sie zusammen. Sie drehte sich um und sah Kleiner Tänzer unsicher näher kommen. »Ja, mein Kleiner?«
    »Können wir das Fleisch behalten? Die Antilopen warten. Sie sind unruhig, und ich habe Hunger.«
    Für den Bruchteil eines Augenblicks spürte sie den überwältigenden, nagenden Hunger des Jungen am eigenen Leib. Diese plötzliche Empfindung, dieses Einswerden mit ihm bewegte sie zutiefst. Was sollte sie tun? Ihre Angst vor Schwerer Biber war nicht weniger groß wie das Verlangen nach einem vollen Magen.
    Wenn Schwerer Biber sie mit einem Fluch belegte? Ich bin nur eine Frau. Wie kann ich mich gegen ihn stellen?
    Deutlich spürte sie die Gegenwart eines erwartungsvoll verweilenden Wesens. Ein unheimliches Frösteln überlief sie, als sie den Ursprung dieser Macht in den brennend auf sie gerichteten Augen ihres Sohnes erkannte. Die Welt schien stillzustehen, alles schien auf ihre Entscheidung zu warten.
    »Wir essen das Fleisch, mein Sohn. Es wäre eine schreckliche Beleidigung für die Tiere, wenn sie umsonst gestorben wären.
    Dagegen wiegt eine Mißachtung von Schwerer Bibers Worten gering.«
    Hungriger Bulle, verzeih mir. Mein Liebster, bitte, verzeih mir mein eigenmächtiges Handeln. Aber ich schwöre, ich werde nie wieder zusehen, wie eines meiner Kinder verhungert. Ich habe zwei Jungen verloren, und ich will nicht noch einen verlieren. Nie wieder!
    Wildkirsche seufzte, ihre Erleichterung war fast greifbar.
    Salbeiwurzel nahm eine Veränderung wahr und blinzelte hinauf zu den Sternen, aber ihr Sohn überraschte sie erneut.
    »Mutter? Die Antilopen ziehen sich zurück. Sie waren sehr beunruhigt.
    Du hast für ihr Wohlbefinden gesorgt.«
    »Die Antilopen?«
    »Ja, Mutter. Hast du denn nicht gehört, wie sie zu dir sprachen?«
    Salbeiwurzel warf einen raschen Blick auf Wildkirsche und wünschte, den Ausdruck im Gesicht der alten Frau erkennen zu können, die sich neugierig vorgebeugt hatte und aufmerksam auf Kleiner Tänzer herabblickte.
    »Nein, mein Sohn. Ich habe sie nicht gehört.«
    Ein Gefühl der Zerrissenheit erschütterte ihre Seele und machte sie fast krank. Schwerer Biber konnte unmöglich tatenlos über ihre Entscheidung hinweggehen. Doch wie sollte sie ihm Widerstand leisten? Wie sollte sie sich retten?
    Schwerer Biber saß entspannt gegen eine Rückenstütze aus Weide gelehnt und rauchte rote Weidenrinde in seiner Tonpfeife. Das Feuer glühte hochrot in der Dunkelheit der Schwitzhütte. Er blickte nach oben, sah aber nichts als die schwache Kontur des niedrigen Daches. Mit den Händen schöpfte er Wasser aus einem Lederbeutel und spritzte einige Tropfen auf die heißen Steine. Hitze und Dampf stiegen auf, seine Haut begann zu prickeln.
    Heiß, schrecklich heiß.
    »Schwerer Biber?« rief ein junger Mann von draußen. »Ich komme gerade vom Antilopenjagdplatz.
    Salbeiwurzel hat allen befohlen, sich Fleischstreifen abzuschneiden. Sie will das Fleisch behalten und ihrer Familie zu essen geben. Wildkirsche und Die die Spaß macht singen wahre Loblieder auf sie.«
    Schwerer Biber lächelte in sich hinein und nickte. »Sehr gut. Sie hat gewählt. Vielen Dank.«
    Er hörte, wie sich die Schritte des jungen Mannes von der Schwitzhütte entfernten.
    Zu seiner Überraschung verspürte er ein leichtes Bedauern bei dem Gedanken, Salbeiwurzel vernichten zu müssen. Nach all den Jahren hatte sie ihr Stolz endlich in seine Hände getrieben.
    »Eigentlich dumm,

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