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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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bei solchem Wetter in die Schwitzhütte zu gehen.
    Aber wie du siehst, schwitzen reinigt. Es klärt die Verirrungen unserer Seelen. Ich gehe jetzt. Ich muß mich vorbereiten.«
    Festes Holz warf einen raschen Blick in seine Richtung und nickte.
    Schwerer Biber schlich hinaus. Die trockene Luft draußen saugte seinen Schweiß sofort auf.
    Er ging zu seinem Zelt hinüber und duckte sich unter der Tür.
    Roter Hornstein schreckte hoch und maß ihn mit einem scheuen Seitenblick. Sofort senkte sie wieder die Augen. Sie saß mit nacktem Oberkörper auf der Frauenseite des Zeltes. Ihr langes schwarzes Harr fiel auf ihr feuchtes Fleisch und lockte sich leicht über ihrer geröteten Haut.
    Zwischen gesenkten Lidern hervor beobachtete er sie. Zufrieden sah er, wie ihr der Schweiß über die Wangen lief und zwischen ihre vollen Brüste tropfte. Von allen Frauen im Lager war nur Roter Hornstein dick geblieben. Dafür hatte er gesorgt. Schwerer Biber war schließlich kein Narr. In seiner Jugend hatte er einmal eine Unterhaltung zwischen Wildkirsche und Weißer Fuß - die später mit Wapitipfiffs Gruppe nach einem Streit um die Führungsposition das Lager verlassen hatte - belauscht. Wildkirsche hatte in überzeugendem Ton erklärt, üppige Frauen könnten leichter empfangen als dünne. Sie hatte behauptet, zu schwer arbeitenden oder aus Hunger zu mager gewordenen Frauen sei es unmöglich zu empfangen, auch wenn der Mann seinen Samen noch so oft in sie pflanze. Außerdem mußte ein Geisterträumer selbstverständlich eine mollige Frau haben.
    War seine Frau zu mager, sähe das so aus, als sei er ein unfähiger Träumer oder Sänger. Ein Mann mit Macht mußte sich, um seine besonderen Fähigkeiten hervorzuheben, mit sichtbaren Erfolgen schmücken.
    Schwerer Biber zog an seiner Pfeife und genoß den beißend bitteren Geschmack der geheckselten Weidenrinde. Trotz des erfreulichen Anblicks der ihm gegenübersitzenden halbnackten Roter Hornstein verweilten seine Gedanken bei Salbeiwurzel. Er erinnerte sich, wie sie an jenem Nachmittag vor ihm gestanden hatte, trotzig, mit blitzenden Augen. Dieses Bild stand ihm unablässig vor Augen, so deutlich, daß er fast glaubte, die Hände ausstrecken und sie berühren, die Linien ihrer Lippen nachzeichnen und ihre vollen Brüste streicheln zu können, die sich deutlich unter dem dünnen Leder ihres Antilopenkleides abzeichneten.
    Besser als sie selbst hatte er von vornherein gewußt, daß sie sich für das Fleisch entscheiden würde und damit ihren Untergang besiegelte.
    Sie hat mich abgelehnt. Sie lachte mich aus, als ich versuchte, sie auf mein Schlaffell zu singen. Sie hat mir ins Gesicht gelacht!
    Solange er denken konnte, war er von Salbeiwurzel besessen. Als sie ein junges Mädchen war, hatten ihn ihre Augen und ihr schelmisches Lächeln betört. Stets hatte er ihren geschmeidigen Körper und ihre Überlegenheit beim Spielen und Tanzen bewundert. Wie viele Nächte hatte er hingerissen beobachtet, wie ihre springenden, geschickten Füße im Rhythmus der Lieder und Trommeln auf magische Weise zum Leben erwachten und unermüdlich herumwirbelten. Niemand tanzte so temperamentvoll und gleichzeitig so anmutig wie Salbeiwurzel.
    Dann bekam sie ihre erste Menstruation. Nach der Zeremonie, die sie zur Frau machte, verwandelte sich Salbeiwurzel in eine außerordentliche Schönheit. Die Männer machten ihr ständig den Hof, sangen im Schutz der Nacht Lieder vor dem Zelt ihrer Eltern, brachten ihr Geschenke und versuchten, ihr im Unterholz aufzulauern, wenn sie Besorgungen machte und ihre Haushaltspflichten erfüllte.
    Schwerer Biber hatte sich größte Mühe gegeben, sich zu beherrschen. Aber das Verlangen seines jungen Herzens trieb auch ihn dazu, ihr in einem Versteck aufzulauern. Das brennende Fieber der Liebe hatte sein Herz entfacht, doch sie hatte ihn abgewiesen.
    Fast hätte er ihr in jener Nacht Gewalt angetan, aber ein Mann, der eine Frau vergewaltigte, mußte teuer dafür bezahlen. Die Leute führten den Beschuldigten in die Mitte des Lagers, zogen ihn nackt aus und trennten ihm mit einem stumpfen Quarzitsplitter die Männlichkeit vom Körper.
    Falls er dabei nicht verblutete - was selten vorkam -, verstümmelten ihn die Frauen so lange, bis er starb. Nur diese nüchterne Betrachtung der Dinge hatte ihn in jener so lange zurückliegenden Nacht von der Befriedigung seines glühenden Verlangens abgehalten.
    Beim schalen Büffelurin, sie wäre jedes Risiko wert gewesen.
    Er schloß die Augen

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