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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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suchen sie. Ist sinnlos, das ganze Lager aufzuwecken.« Der Berdache lächelte beschwichtigend, doch seine Augen suchten besorgt die Zelte ab.
    Noch immer nicht ganz beruhigt, ergriff Kleiner Tänzer die Hand des Freundes. »Wir werden sie finden?«
    »Bestimmt.«
    Gemeinsam machten sie sich auf die Suche. Sie schritten das ganze Lager ab, vergeblich. Der Wind hatte die Fußspuren auf dem zu feinem Puder zermahlenen Staub vollkommen verwischt.
    Eine völlig unerwartete Empfindung überfiel Kleiner Tänzer. Die Welt schien sich zu drehen, ihm wurde schwindlig, er beugte sich vor und preßte die Hände auf den Magen. Der Brechreiz wütete in seinen Eingeweiden, seine Beine gaben kraftlos nach.
    »Kleiner Tänzer? Was ist los? Was ist…«
    Äußerste Hoffnungslosigkeit ergriff Besitz von ihm, endgültige Verzweiflung übermannte ihn. Er fühlte sie, fühlte die Bewegung ihrer Hände, als sie den kalten Stein nahm und … »Nein!« keuchte er, sein Magen entleerte sich mitten auf den Pfad.
    »Nein.« Er hustete. Die bittere Gallenflüssigkeit war ihm in die Nase gestiegen und brannte in seiner Luftröhre. »Nein!«
    Die Erschütterung wich rasch einer vollkommenen Erschöpfung.
    Benommen kam er zu sich und starrte auf die mit Erbrochenem beschmutzte Erde. Ein Abgrund, endlos wie das Sternennetz, öffnete sich in seinem Innern. In seinem Kopf drehte sich alles. Er kämpfte um jeden Atemzug und hatte das Gefühl, jemand habe ihm einen gewaltigen Tritt gegen die Brust versetzt.
    »…tief Luft holen. Atme ganz leicht. Beruhige dich. Das ist nur die Angst. Das Leid war zuviel für dich.« Zwei Rauchwolken kniete neben ihm und redete tröstend auf ihn ein.
    Seine starken warmen Hände hielten den kleinen verkrampften Körper fest, den ein erneuter Hustenanfall schüttelte. Kleiner Tänzer hob den Kopf. Die Welt wirkte blaß, so, als sähe er sie durch einen Nebelschleier. Die Farben leuchteten nicht mehr. Die Luft schien schwer und erstickend.
    »Mutter! Komm zurück. Komm zurück zu mir!«
    »Aber mein Kleiner, wir …«
    »Sie ist tot!« Er kämpfte darum, wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen und rang taumelnd um sein Gleichgewicht. Der Berdache stützte ihn und blickte in tiefem Kummer auf ihn herab.
    »Wahrscheinlich ist sie nur hinausgegangen, um…«
    »Nein!« brüllte der Junge. Seine Augen suchten verzweifelt den Pfad ab. »Ich fühlte, wie sie starb! Ich fühlte sie.«
    »Bitte, mein Kleiner, bilde dir doch nicht ein …«
    »Hör auf! Hör auf! Sie ist tot! Ich weiß es!«
    »Du führst dich auf wie ein Verrückter.« Der Berdache verstummte.
    Er erstarrte unter dem Blick, den ihm Kleiner Tänzer zuwarf.
    Mit tränenerstickter Stimme schrie der Junge: »Du weißt es, nicht wahr? Ich habe es in deinen Augen gesehen. Du weißt, ich fühle die Dinge. Ich höre Worte, die niemand sonst hört. Ich hörte die Antilopen sprechen. Ich rief sie. Ich habe das getan. In einem Traum, Zwei Rauchwolken. Ich rief sie in einem Traum mit magischer Macht.« Heiß brannten die Tränen auf seinem Gesicht und tropften von seinem zitternden Kinn. »Und Schwerer Biber hat meine Mutter umgebracht. Er hat das Wolfsbündel vertrieben. Er hat Tanzende Hirschkuhs Baby getötet… und dann brachte er sie um. Er ist böse. Er ist schlecht und niederträchtig.«
    »Schsch!« Zwei Rauchwolken wurde blaß. Er sank auf die Knie und blickte Kleiner Tänzer direkt ins Gesicht. »Ruhig, mein Kleiner. Du hast bereits genug Schwierigkeiten. Schwerer Biber ist ein mächtiger Mann. Er kann tun, was er will, niemand erhebt seine Stimme gegen ihn. Du mußt deine Zunge hüten. Versprichst du mir das? Um meinetwillen? Du weißt, er möchte mir weh tun. Er wartet nur auf eine günstige Gelegenheit.«
    Unsicher schaute Kleiner Tänzer ihn an. Noch immer drehte sich alles in seinem Kopf, er fühlte sich krank bis in die tiefsten Tiefen seiner gequälten Seele. »Ich hasse ihn. Ich werde ihn töten. Hörst du mich, Schwerer Biber? Ich bringe dich um!«
    »Schweig!« Zwei Rauchwolken preßte ihm die Hand auf den Mund und blickte ängstlich den Weg hinunter, den sie gekommen waren. »Sag das nie wieder. Niemals. Sonst ist dein Leben nur noch einen Speerwurf weit vom Tod entfernt.« Zwei Rauchwolkens Hände zitterten. »Versprich mir, das nie wieder zu sagen. Versprich es mir! Und dann gehen wir und suchen deine Mutter. Ich beweise dir, wie albern du dich aufgeführt hast. Du wirst sehen, sie lebt.«
    Kleiner Tänzer starrte ihn an, Zorn und Gram tobten

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