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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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schlug sich mit der geballten Faust auf die Brust. »O Gesegneter Großer Weiser im Himmel.« Kopfschüttelnd und mit offenem Mund starrte sie in Schwerer Bibers triumphierend blitzende Augen. »Weißt du, was du angerichtet hast?«
    »Ich habe das Volk gereinigt!«
    »Du beschränkter, dummer Narr« Mit ihrem krallenartigen Zeigefinger stach sie nach ihm. »Dieses Wolfsbündel… dieses heilige Bündel ist das Vermächtnis des Ersten Mannes !«
    Entsetzt zogen sich mehr und mehr Leute zurück.
    Unsicher werdend öffnete Schwerer Biber den Mund, als ob er etwas sagen wolle. Doch er überlegte es sich anders und schwieg.
    Eine nachdenkliche Falte erschien auf seiner Stirn.
    »Bring mich hier weg, weißes Kalb«, bat Zwei Rauchwolken, der noch immer am Boden lag.
    »Dieses Volk ist verdorben, alle sind durch und durch verdorben. Du hast mich hergebracht. Jetzt bring mich weg. Ich kann nichts mehr für diese Leute tun.«
    Sie bückte sich zu ihm hinunter, dabei argwöhnisch Schwerer Biber und seinen Hammer im Auge behaltend. »Kannst du aufstehen?«
    »Du abscheuliche Verunreinigung!« knurrte Schwerer Biber, der wieder neuen Mut gefaßt hatte.
    »Nimm ihn mit! Verschwindet von hier! Ihr alle! Verschwindet^
    Sie half Zwei Rauchwolken auf die Beine. Bei dieser Anstrengung krachte jeder Wirbel in ihrem Rücken. Er stützte sich auf sie, und sie fühlte seine zitternden Muskeln.
    »Du kannst darauf wetten, daß wir gehen«, erklärte Weißes Kalb.
    »Wenn ich mir überlege, welche Mächte du entfesselt hast, würde ich mich an deiner Stelle nicht einmal in der Entfernung von fünf Tagesmärschen von diesem Lager aufhalten.«
    »Du bist schuld, daß es mit diesem Volk so weit gekommen ist. Du und die anderen, die so sind wie du. Ihr habt die Welt der Geister beleidigt. Ihr seid schuld, daß die Geister im Himmel sich vom Volk abgewandt haben. Und du glaubst, hier ungestraft vor anständigen menschlichen Wesen stehen und deinen Arm um eine üble verworfene Kreatur wie Zwei Rauchwolken legen zu können?« Schwerer Biber tanzte von einem Bein aufs andere und zeigte mit dem Finger auf sie.
    »Du hast deinen Weg gemacht, Schwerer Biber. Mal sehen, wohin er dich führt.«
    Zwei Rauchwolken erstarrte. Keuchend zeigte er auf eine herbeieilende Gestalt.
    »Nein!« befahl Weißes Kalb.
    Mit glasigem Blick legte Hungriger Bulle eine Speerspitze in seinen Atlatl. Schwerer Biber drehte sich um, erkannte die Gefahr und wich entsetzt zurück.
    »Hungriger Bulle! Tu es nicht !« fuhr ihn Weißes Kalb an. »Seine Zeit ist noch nicht gekommen!
    Verflucht seist du, Hungriger Bulle! Du hast es mir bei deiner Seele versprochen! Tu es nicht, oder du entfesselst eine Macht, von der du dir keine Vorstellungen machen kannst!«
    »Hungriger Bulle?« rief Drei Zehen sanft und trat unruhig vor seinen Freund. »Vertrau ihr. Wir haben unser Wort gegeben. Weißes Kalb weiß, was sie tut.«
    »Du bist verflucht«, stieß Schwerer Biber wütend hervor. Sein Gesicht war blaß. Das Versprechen des Todes in Hungriger Bulles Augen machte ihm angst. »Verflucht, sage ich!«
    Ein leichtes Zucken im Arm von Hungriger Bulle ließ Die die Spaß macht aufschreien. Sie schlug eine Hand vor den Mund und starrte ihren Mann Schwarze Krähe erschrocken an. Wiesenlerche lief rasch zu Drei Zehen und hängte sich an seinen Arm, um ihn wegzuziehen.
    In ihren Augen stand nackte Angst.
    Traurig sah Weißes Kalb den Schamanen an.
    »Du hast dich selbst verflucht, du Narr - und alle, die dir folgen. Du hast das Bündel des Wolfsträumers erniedrigt. Denk eine Weile darüber nach.«
    »Das ist nur eine alte Legende«, beharrte Schwerer Biber.
    »Ich dagegen träume den neuen Weg.«
    Wieder erhob sich leises Gemurmel.
    Weißes Kalb und Zwei Rauchwolken, sich humpelnd auf sie stützend, gingen auf Hungriger Bulle zu, bis sie direkt vor ihm standen. Weißes Kalb blickte ihm tief in die Augen. »Ich verstehe deinen Zorn, Jäger. Ich fühle deinen Schmerz. Aber dies liegt nicht in deinen Händen.«
    Hungriger Bulles Blick wurde schneidend wie Obsidian.
    »Ich meine, was ich sage. Du wolltest dich stets von Geistermächten fernhalten. Das war eine weise Entscheidung. Du bist nicht dafür geschaffen. Schwerer Biber geht mit Mächten um, die er nicht versteht. Geistermacht kümmert sich um sich selbst. Es ist nicht deine Sache, sich einzumischen.«
    Hungriger Bulle zögerte. Der in seinem Innern tobende Kampf spiegelte sich in seinen Obsidianaugen.
    Der Wille zu töten,

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